Wirtschaft

Tesla nach Anschlag unter Druck US-Anleger nehmen vor Fed-Termin Gewinne mit

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Von den Powell-Aussagen vorm Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses erhoffen sich die Händler neue Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Fed.

Von den Powell-Aussagen vorm Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses erhoffen sich die Händler neue Hinweise auf den geldpolitischen Kurs der Fed.

(Foto: REUTERS)

Die Euphorie der letzten Wochen ist erst mal verflogen - vor einem wichtigen Termin mit Fed-Chef Powell bringen die Händler an der Wall Street ihre Schäfchen lieber ins Trockene. Vor allem Tech-Werte verlieren. Der Goldpreis erreicht derweil neue Höhen und der BItcoin knackt im Tagesverlauf erstmals die 69.000 Dollar-Marke.

Einen Tag vor den Anhörungen des Fed-Chefs Jerome Powell vor dem US-Kongress zeigen sich die Wall-Street-Anleger nervös. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Dienstag ein Prozent tiefer auf 38.585 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,7 Prozent auf 15.939 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte ein Prozent auf 5078 Punkte ein.

Die Anleger erhoffen sich aus den Powell-Reden Hinweise auf den Zeitplan für die erwarteten Zinssenkungen der US-Notenbank Fed. Sie rechnen derzeit fest mit einer ersten Zinssenkung im Juni. Experten zeigten sich vorsichtig. "Powell kann dem Markt morgen nur sehr wenige Überraschungen bieten", sagte Art Hogan, Chefstratege beim Vermögensverwalter B Riley Wealth. "Seine Botschaft bei der letzten Fed-Sitzung war ja ziemlich klar: 'Wir werden die Zinsen irgendwann in diesem Jahr senken, aber nicht so schnell, wie Sie denken."

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Wenig beeindrucken konnte auch die chinesische Regierung mit ihren Wachstumszielen. Peking kündigte zum Auftakt des Nationalen Volkskongress an, auch in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von rund fünf Prozent wie im Vorjahr anzupeilen. Hoffnungen der Investoren auf ein großes Konjunkturpaket wurden nicht erfüllt. Die Enttäuschung der Anleger machte sich an den Rohstoffmärkten bemerkbar. Spekulationen auf eine schwächere Ölnachfrage Chinas drückten die Preise für die Nordseesorte Brent und US-Leichtöl WTI um jeweils knapp ein Prozent auf 82,02 und 78,06 Dollar je Fass. Der Goldpreis zog hingegen um bis zu 1,3 Prozent auf ein Allzeithoch von 2141,59 Dollar je Feinunze an.

Noch kein Ende der Bitcoin-Rally

Auch der Bitcoin überwand zum ersten Mal in seiner Geschichte die 69.000-Dollar Marke. Die umsatzstärkste Cyber-Devise sprang zeitweise um 2,5 Prozent auf 69.202,00 Dollar und ist damit so teuer wie noch nie. Gewinnmitnahmen drückten sie allerdings kurz darauf um 4,6 Prozent nach unten auf 64.291 Dollar. "Die Anleger versuchen nun, einen Teil ihrer Gewinne zu versilbern. Für viele dürfte die jüngste Rally ohnehin zu heiß gelaufen sein", kommentierte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Die hohe Nachfrage nach ersten börsennotierten Spot-Bitcoin-Fonds und die Erwartung des sogenannten Bitcoin-Halvings hatte die Kryptowährung seit Anfang Februar auf ein 2,5-Jahres-Hoch getrieben.

Tesla Motors (USD)
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Die Sorgen um möglicherweise länger straff bleibende Geldpolitik drückten den Technologiesektor. Hohe Zinsen grenzen die Gewinne großer Technologiefirmen ein, weil sie die für ihr Wachstum nötigen Investitionen teurer machen. Die Papiere von Branchenriesen wie Microsoft, Apple und Amazon verloren zwischen knapp zwei und knapp drei Prozent.

Im Rampenlicht stand auch Tesla. Die Aktie verlor fast vier Prozent, nachdem der E-Autobauer nach einem mutmaßlichen Brandanschlag die Produktion in seiner Fabrik in Grünheide hatte stoppen müssen. Die Anleger deckten sich dagegen mit den Aktien der Dialysekonzerne ein.

Die US-notierten Titel des deutschen Fresenius Medical Care und die Aktie des Konkurrenten DaVita sprangen um 11,5 und sieben Prozent in die Höhe. Hintergrund waren die Ergebnisse einer groß angelegten Studie des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk zu seinem Medikament Ozempic. Das Arzneimittel verzögere zwar das Fortschreiten chronischer Nierenerkrankungen bei Diabetes-Patienten und senke das Risiko von Todesfällen und schweren Herzproblemen. Die Zahlen lägen allerdings unter den Erwartungen einiger Anleger, sagten die Analysten.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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