Bitcoin stabilisiert sich US-Anleger tasten sich voran
10.01.2024, 22:49 Uhr Artikel anhören
Die erwarteten Preisdaten stehen noch aus, aber an der Wall Street dominiert heute die Zuversicht.
(Foto: REUTERS)
Am Tag vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung der US-Preisdaten zeigen sich die Anleger an den US-Börsen ein wenig mutiger als zuletzt. Der Nasdaq verbucht die deutlichsten Gewinne. Der Bitcoin legt nach seiner nächtlichen Achterbahnfahrt infolge einer Falschmeldung um zwei Prozent zu.
Im Vorfeld von US-Inflationsdaten wagen sich die Anleger an der Wall Street vorsichtig voran. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Mittwoch 0,5 Prozent höher auf 37.695 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,8 Prozent auf 14.969 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,6 Prozent auf 4783 Punkte zu. "Es gibt immer noch Spekulationen darüber, wann die Fed die Zinsen senken könnte", sagte Tim Ghriskey, Portfoliostratege bei Ingalls & Snyder in New York. Neue Hinweise zu den nächsten Schritten der US-Notenbank Fed erhofften sich Anleger nun von den am Donnerstag anstehenden Preisdaten. "Wenn die Inflation nicht höher ausfällt als erwartet, was unwahrscheinlich ist, wird man eher früher als später zu Zinssenkungen tendieren", sagte Thomas Hayes von Great Hill Capital. Die Hoffnung auf rasche Zinssenkungen hatte im Dezember die Aktienmärkte angetrieben.
Für Aufsehen sorgte erneut die Cyberdevise Bitcoin. Die wichtigste Kryptowährung stabilisierte sich am Mittwoch wieder und zog um rund zwei Prozent auf 46.230 Dollar an. Eine Falschmeldung hatte sie in der Nacht zeitweise auf 48.000 Dollar getrieben. In einer Mitteilung auf X hieß es zunächst, dass sich die US-Börsenaufsicht SEC für eine Zulassung von börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) entschieden habe. Wenig später stellte jedoch ein Sprecher der Behörde klar, dass die Meldung nicht richtig sei. Hacker hätten sich Zugriff auf das SEC-Nutzerkonto beschafft und die Nachricht dort platziert.
Nach dem Hackerangriff gingen auch andere Aktien aus der Kryptowährungsbranche auf Achterbahnfahrt. So büßte die Kryptobörse Coinbase zunächst fast sechs Prozent ein, bevor sie die Verluste fast wieder ausglich. Der Blockchain-Farm-Betreiber Bitfarms brach zunächst ebenfalls sechs Prozent ein, legte dann aber knapp drei Prozent zu. US-Vermögensverwalter hofften weiterhin, dass die Wertpapieraufsichtsbehörde den Handel mit börsengehandelten Spot-Bitcoin-Fonds trotz des Hackerangriffs im Tagesverlauf zulassen werde. Dies dürfte Analysten zufolge für eine verstärkte Nachfrage nach der Cyber-Devise sorgen. "Anleger hätten dann über regulierte Anbieter Zugang zu Bitcoin, ohne den Umweg über eine Krypto-Börse gehen zu müssen, der sie nicht vertrauen", kommentierte Jochen Stanzl, Chefanalyst des Brokers CMC Markets. Auf diesem Wege wären auch große Investitionssummen
Meta im Höhenflug
Bei den Einzelwerten kletterte unterdessen Meta um fast vier Prozent auf den höchsten Wert seit mehr als zwei Jahren. Für Kauflaune sorgte das vom Brokerhaus Mizuho hochgesetzte Kursziel für die Aktie auf 470 Dollar von zuvor 400 Dollar. Das Brokerhaus erwartet, dass WhatsApp die Umsatzbasis von Meta durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Automatisierung des Kundenservices um ein Drittel steigern könnte. Zudem könne der US-Technologiekonzern von einer erhöhten Nachfrage von chinesischen E-Commerce-Werbekunden profitieren.
Nach dem Kursrückgang um mehr als neun Prozent an den vorangegangenen zwei Tagen ging es auch für Boeing wieder um knapp ein Prozent nach oben. Konzernchef Dave Calhoun gab sich nach der Notlandung einer 737 MAX wegen einer im Flug herausgebrochenen Kabinenwand erstmals schuldbewusst und räumte Fehler ein.
Starke Zahlen des taiwanischen Chipherstellers TSMC sorgten einmal mehr für Rückenwind bei Nvidia und hievten den US-Chipkonzern um 2,3 Prozent in die Höhe. Der reißende Absatz von Spezialchips für Künstliche Intelligenz (KI) half TSMC im vierten Quartal 2023, die ansonsten flaue Nachfrage auszugleichen. Damit übertraf TSMC seine eigenen Erwartungen und die der Analysten.
Quelle: ntv.de, ino/rts