Wirtschaft

Weiter mehr Beschäftigung US-Arbeitsmarkt setzt Zentralbanker unter Druck

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Ein Arbeiter in einem Batteriewerk im US-Bundesstaat Alabama.

Ein Arbeiter in einem Batteriewerk im US-Bundesstaat Alabama.

(Foto: picture alliance/dpa/Mercedes-Benz AG)

Angesichts der hohen Inflation macht es Wirtschaftsexperten derzeit Sorgen, dass der US-Arbeitsmarkt weiter stark performt. Denn genau das treibt die Lohnentwicklung und damit schlussendlich Preissteigerungen weiter an. Die Fed berücksichtigt dies bei Zinsentscheidungen.

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im September unerwartet robust gezeigt. Vor allem der starke Beschäftigungsaufbau überraschte Experten. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 336.000, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Dies ist der stärkste Beschäftigungsaufbau seit Jahresbeginn. Ökonomen halten jetzt eine weitere Leitzinsanhebung durch die Notenbank Fed für wahrscheinlicher.

Experten hatten im Schnitt mit 170.000 neuen Stellen gerechnet. Vor allem im Freizeitbereich und in der Gastronomie wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. Auch die Regierung schuf viele Stellen.

Die Arbeitslosenquote verharrte bei 3,8 Prozent, während Volkswirte einen leichten Rückgang erwartet hatten. Die Quote liegt seit Anfang 2022 unter der Marke von 4 Prozent.

Viele Unternehmen klagen über einen Arbeitskräftemangel. Der Arbeitsmarkt ist auch für die Zinspolitik der Fed wichtig. Die insgesamt starken Daten erschweren den Kampf gegen die Inflation. Ein robuster Arbeitsmarkt stützt tendenziell auch die Lohnentwicklung.

Die Fed hatte auf ihrer jüngsten Sitzung die Zinsen nicht angehoben - aber weitere Erhöhungen nicht ausgeschlossen. Das weitere Vorgehen machte sie auch von der Entwicklung am Arbeitsmarkt abhängig. "Der robuste Arbeitsmarkt bringt die Zentralbanker in Washington jetzt in die Bredouille", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Eine Zinsanhebung im November bekommt damit eine höhere Wahrscheinlichkeit." Der kräftige Arbeitsplatzaufbau mache Überhitzungsgefahren deutlich.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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