Wirtschaft

Nasdaq legt deutlich zu US-Börsen beenden die Woche im Plus

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Viele Investoren setzen inzwischen auf ein Ende des Zinserhöhungsmarathons.

Viele Investoren setzen inzwischen auf ein Ende des Zinserhöhungsmarathons.

(Foto: REUTERS)

Beflügelt von der Aussicht auf ein Ende der Zinserhöhungen, geht es für die US-Börsen mit Gewinnen ins Wochenende. Auch die erfreulich laufende Bilanzsaison versetzt die Anleger in Kauflaune. Techwerte profitieren besonders davon.

Die Hoffnung auf ein Ende der Zinssteigerungen nach den jüngsten US-Inflationsdaten und starke Konzernbilanzen haben der Wall Street zum Wochenschluss Auftrieb gegeben. Der US-Leitindex Dow Jones gewann 0,5 Prozent auf 35.459 Punkte, der technologielastige Nasdaq rückte 1,9 Prozent auf 14.316 Zähler vor und der breiter gefasste S&P 500 1,0 Prozent auf 4582 Stellen. Auch für die Gesamtwoche standen bei den drei Indizes Zuwächse: Der Dow stieg um 0,7 Prozent, der S&P um 1,0 und die Nasdaq 2,0 Prozent.

Nasdaq Composite
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Die Fed hatte in dieser Woche nach ihrer elften Zinserhöhung signalisiert, das weitere Vorgehen werde stark von den Wirtschaftsdaten abhängen. Viele Investoren und Analysten setzen nun auf ein Ende des Zinserhöhungsmarathons. "Es herrscht eine gute Laune an den Aktienmärkten, denn wir sind dem Ende des Zinserhöhungszyklus näher als je zuvor", sagte Mike Hewson, Chefstratege beim Broker CMC Markets. Die Hoffnung schürten am Freitag zusätzlich positive Überraschungen bei den Verbraucherpreisen. Ein Inflationsmaß, das die Fed besonders im Auge hat, der US-Kernindex PCE, fiel im Juni auf eine Jahresrate von 4,1 Prozent. Experten hatten lediglich einen Rückgang von 4,6 auf 4,2 Prozent auf dem Zettel.

Chiphersteller im Aufwind

Zur guten Stimmung trugen auch starke Konzernbilanzen bei. So verbuchte der Chiphersteller Intel wegen der mauen Nachfrage das sechste Quartal in Folge einen Umsatzrückgang, schrieb aber überraschend schwarze Zahlen. Die Aktie kletterte um 6,5 Prozent. In deren Sog gewannen die Titel der Rivalen Nvidia und Marvell jeweils rund 1,5 Prozent.

Intel
Intel 21,25

Gefragt nach Zahlen waren auch Procter & Gamble. Die Anteilsscheine des US-Konsumgüterriesen stiegen um 2,9 Prozent. Der Konzern hat weitere Preiserhöhungen durchsetzen und damit Umsatz und Gewinn stärker als erwartet steigern können. Auch in Zukunft will P&G weiter zulegen und kündigte für sein gerade begonnenes neues Geschäftsjahr ein organisches Umsatzwachstum zwischen vier und fünf Prozent an - mehr als etwa der deutlich kleinere Wettbewerber Henkel für 2023 in Aussicht gestellt hat. Dieser rechnet mit einem organischen Umsatzwachstum zwischen einem und drei Prozent.

Aus den Depots flogen dagegen Ford, die 3,5 Prozent nachgaben. Der Autobauer räumte ein, dass es länger dauern werde, die Produktion von E-Autos auf jährlich 600.000 Fahrzeuge zu steigern. Bislang sollte dieses Ziel Ende des Jahres erreicht sein. Jetzt soll es im kommenden Jahr gelingen. Papiere des Ölkonzerns Exxon Mobil büßten 1,2 Prozent nach einem Einbruch des Quartalsgewinns um 56 Prozent ein. Unter Druck geriet auch der Rivale Chevron, der mitgeteilt hatte, seine Produktion dürfte 2023 nahe dem Vorjahresniveau und damit am unteren Ende seiner früheren Prognosespanne ausfallen. Die Papiere gaben 0,5 Prozent nach.

Euro / Dollar
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Die Erwartung der zunächst konstant bleibenden Zinsen drückte die US-Währung. Der Dollar-Index gab 0,1 Prozent auf 101,647 Punkte nach. Der Euro drehte unterdessen ins Plus und gewann 0,4 Prozent auf 1,1019 US-Dollar.

Am Anleihemarkt schlug vor allem die Entscheidung der japanischen Notenbank (BoJ) Wellen, das starre Korsett ihrer ultralockeren Geldpolitik flexibler zu gestalten. Die BoJ peilt zwar weiter etwa Zielmarken von minus 0,1 Prozent für die kurzfristigen Zinsen und null Prozent für die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen an. Sie sprechen aber nun nur noch von "Referenzwerten" und nicht mehr von "starren Grenzen". Die Rendite der zehnjährigen japanischen Papiere kletterte zeitweise auf ein Neun-Jahres-Hoch von 0,588 Prozent.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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