Dresden und Erfurt profitierenÜber 600 Millionen Euro: EU genehmigt Hilfen für deutsche Chipfabriken

Brüssel gibt grünes Licht für eine hohe Investition in die deutsche Chipindustrie. Zwei Hersteller erhalten Hunderte Millionen Euro für den Ausbau ihrer Werke. Das Geld ist auch für Technologien bestimmt, die es so in Europa noch nicht gibt.
Die EU-Kommission hat deutsche Millionensubventionen für zwei Chipfabriken in Dresden und Erfurt genehmigt. Der Hersteller Globalfoundries darf Hilfen in Höhe von 495 Millionen Euro erhalten, an das Unternehmen X-Fab gehen weitere 128 Millionen Euro vom Bund, wie die EU-Kommission mitteilte. Beide Unternehmen wollen mit dem Geld ihre bestehenden Werke erweitern.
Brüssel begründete die Genehmigung damit, dass die Unternehmen zur Versorgungssicherheit mit Halbleitern Europa beitragen sollen. Beide Firmen erklärten sich nach Angaben der Kommission bereit, mindestens einen Teil ihrer Fabriken für die Herstellung von Chips im Auftrag anderer Firmen bereitzuhalten. Dazu könnten etwa die Auto- und Verteidigungsindustrie gehören.
Globalfoundries betreibt in Dresden das derzeit größte Halbleiterwerk Europas. Mit den Subventionen will das Unternehmen seine Technologie so ausrichten, dass die Chips in der Luftfahrt, der Rüstungsindustrie und für kritische Infrastruktur genutzt werden können. Dafür sind zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen nötig. Nach Angaben der Kommission wäre es "das erste Mal, dass diese Technologien in großem Maßstab in Europa produziert werden".
X-Fab soll mit dem Geld vom Bund sein Werk in Erfurt erweitern und die neuen Produktionskapazitäten vor allem für Aufträge von kleinen und mittleren Unternehmen nutzen, die bislang auf Chips aus dem Ausland angewiesen sind. Nach Angaben aus Brüssel sollen sie unter anderem der Autoindustrie, der Medizinbranche und der Entwicklung Künstlicher Intelligenz zugute kommen.