Wirtschaft

"Nur Schaumschlägerei" Uli Hoeneß schimpft auf Vermögenssteuer

Hoeneß sieht in Deutschland derzeit "das Paradies auf der Welt".

Hoeneß sieht in Deutschland derzeit "das Paradies auf der Welt".

(Foto: imago images/Michael Weber)

Sozialdemokraten, Grüne und Linke wollen Vermögen besteuern. Ex-Fußballfunktionär und Unternehmer Uli Hoeneß bezeichnet das als "Schmarrn" und hofft, dass die Linkspartei an der 5-Prozent-Hürde scheitert.

Ex-Bayern-Boss und Familienunternehmer Uli Hoeneß hält eine Vermögenssteuer, wie etwa von der Linkspartei gefordert, für eine ganz schlechte Idee. "Ich will [dem Co-Vorsitzenden Dietmar] Bartsch sagen: Damit verändert sich gar nichts. Überhaupt nichts. Das ist alles nur Schaumschlägerei", sagte er im Wirtschaftstalk von ntv "Wer schafft Wirtschaft? - Der ntv Wahlcheck".

Hoeneß hofft, dass die Partei bei der Bundestagswahl an der 5-Prozent-Hürde scheitert. "Am allerbesten für uns wäre es, wenn die Linken bei der Wahl 4,9 Prozent kriegen würden, dann müssten wir uns so einen Schmarrn nicht mehr anhören", so Hoeneß. Dem RTL/ntv-Trendbarometer zufolge liegt die Linkspartei knapp zwei Wochen vor der Wahl bei 6 Prozent.

Nicht nur die Linkspartei, auch SPD und Grüne wollen eine Vermögenssteuer wieder einführen. Union und FDP lehnen das ab.

"Habe Riesenfehler gemacht"

Hoeneß entschuldigte sich erneut dafür, Steuern hinterzogen zu haben. "Ich habe einen Riesenfehler gemacht, habe den zugegeben und [die Strafe] verbüßt." Zugleich kritisierte er die Entscheidung von Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz, ein Melde-Portal zur Ermittlung von Steuerbetrügern im Internet freizuschalten. Dadurch können dort nun auch online - wie in jedem Bundesland bereits auf anderem Wege möglich - anonyme Hinweise an die Steuerbehörden gegeben werden.

"Es ist [zwar] wichtig, dass man die internationalen Zahlungsströme kontrolliert, dass man da ganz genau drauf hinweist", sagte Hoeneß. "Aber dem Nachbarn die Möglichkeit zu geben, durch anonyme Telefonate oder digital mitzuteilen, dass der Nachbar dem jungen Burschen, der den Rasen mäht, 20, 30 oder 40 Euro gibt, das halte ich für übertrieben."

Die Arbeit der Bundesregierung in den vergangenen Monaten bewertet Hoeneß als positiv. Sie habe trotz Pandemie, Flutkatastrophe und Afghanistan sehr gut gearbeitet. "Wenn man so die Medien anschaut, hat man das Gefühl, wir gehen am Krückstock. Tatsache ist aber, dass Deutschland das Paradies auf der Welt ist. Deutschland ist im Moment durch die Pandemie gekommen wie kein anderes Land. Das Kurzarbeitergeld, unser Gesundheitssystem: Alles hat wunderbar funktioniert."

"Wer schafft Wirtschaft? - Der ntv Wahlcheck" ist heute um 17:10 Uhr bei ntv zu sehen.

Quelle: ntv.de, jga

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