Entschädigung nach Abgasskandal VW akzeptiert Vergleich in Kanada
12.01.2018, 22:03 Uhr
Der VW Touareg und Porsche Cayenne gehören zu den Modellen, die der Hersteller nun in Kanada zurücknimmt.
(Foto: picture alliance / Karl-Josef Hi)
Weil er Dieselwagen im großen Stil mit illegaler Abgastechnik ausrüstete, nimmt der VW-Konzern in Kanada einen Millionen-Vergleich in Kauf. Gemäß der vorläufigen Einigung will er auch eine Strafzahlung hin- und Autos zurücknehmen.
Volkswagen akzeptiert im Abgas-Skandal weitere Entschädigungen an Kunden in Kanada. Der Vergleich habe einen Wert von bis zu 290,5 Millionen kanadischen Dollar (191 Millionen Euro), wie der Autokonzern und Klägeranwälte mitteilten. Es handelt sich um eine vorläufige Grundsatzeinigung, die von den zuständigen Gerichten genehmigt werden muss.
Zusätzlich soll VW eine Zivilstrafe in Höhe von 2,5 Millionen kanadischen Dollar (1,6 Millionen Euro) zahlen. Der Konzern verpflichtet sich zu Entschädigungszahlungen, Reparaturen sowie teilweise auch Rückkauf- und Rücknahmeangebote für Besitzer und Leasing-Nehmer von rund 20.000 Dieselwagen mit 3,0-Liter-Motoren.
Die Fahrzeuge wurden mit illegaler Abgastechnik ausgerüstet. Betroffen sind VW Touareg, Porsche Cayenne und Audi Q7 der Modelljahre 2009 bis 2016. Bei einer ganzen Reihe neuerer Audi-Fahrzeuge soll ein Rückruf zur Umrüstung in einen legalen Zustand ausreichen. Bei rund 105.000 kleineren Dieselwagen hatte der Konzern in Kanada bereits vor etwa einem Jahr einen ähnlichen Vergleich über 2,1 Milliarden kanadische Dollar (1,4 Milliarden Euro) erzielt.
VW hatte im September 2015 auf Druck der US-Umweltbehörden eingeräumt, in großem Stil bei Abgastests betrogen zu haben. Weltweit betrifft die Affäre rund elf Millionen Dieselautos. Der Konzern hat bereits mehr als 25 Milliarden Euro an Kosten für Vergleiche in Nordamerika verbucht.
Quelle: ntv.de, fhe/dpa