Wirtschaft

Noch kein Boom beim Betongold Verfall der Immobilienpreise ist gestoppt

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Immobilienbranche war durch steigende Zinsen, explodierende Baukosten und den Preisverfall bei Immobilien in die Krise geschlittert.

Die Immobilienbranche war durch steigende Zinsen, explodierende Baukosten und den Preisverfall bei Immobilien in die Krise geschlittert.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Der Abwärtstrend der Immobilienpreise ist vorbei, 2024 legen sie leicht zu. Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (Vdp) erwartet allerdings keinen neuen Boom, dafür sind die Zinsen zu hoch. Mit Unverständnis nimmt er wahr, dass der Wohnungsbau im Wahlkampf nur eine Nebenrolle spielt.

Die Immobilienpreise in Deutschland haben den rasanten Verfall der vergangenen Jahre hinter sich gelassen. Das geht aus neuen Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (Vdp) hervor. Demnach waren Häuser und Wohnungen im vierten Quartal 2024 im Schnitt 2,1 Prozent teurer als im Vorjahreszeitraum. Auch bei Gewerbeimmobilien ging es leicht aufwärts.

Der Verband erwartet allerdings nicht, dass die Preise in diesem Jahr stärker anziehen werden. "Die Immobilienpreise haben sich stabilisiert, aber ein neuer Boom wie in Zeiten der Niedrigzinsen ist nicht abzusehen", sagte Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. "Dafür müssten die Zinsen deutlich sinken."

Der Immobilienpreisindex des Verbands erreichte 178,4 Punkte im vierten Quartal 2024 und lag damit 1,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Stabilisierung der Preise verfestige sich, bilanzierte Hauptgeschäftsführer Tolckmitt. Vor allem am Gewerbeimmobilienmarkt herrsche aber weiterhin Zurückhaltung.

Anders sieht es dagegen bei Wohnimmobilien aus: Angesichts des Wohnungsmangels in der Bundesrepublik kletterten auch die Mieten in die Höhe. Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern stiegen um 4,6 Prozent auf Jahressicht.

Warum nur eine Nebenrolle?

"Es ist völlig unverständlich, dass die Wohnungspolitik im Wahlkampf nur eine Nebenrolle spielt", kritisierte Tolckmitt. "Die Schaffung von mehr Wohnraum gehört zu den aktuell drängendsten politischen und sozialen Aufgaben." Eine neue Bundesregierung müsse den Wohnungsbau vorwiegend in den Großstädten ankurbeln. Auch andere Experten beklagten, dass das Thema Wohnen im Wahlkampf im Hintergrund bleibt.

Die über Jahre erfolgsverwöhnte Immobilienbranche war durch rasch steigende Zinsen der Zentralbanken, explodierende Baukosten und den Preisverfall bei Immobilien in den vergangenen Jahren in die Krise geschlittert. Große Immobilienkonzerne wie Vonovia oder LEG mussten ihre Portfolios stark abwerten und sich von Wohnungen trennen, um ihre Schuldenlast zu reduzieren. Jetzt hat sich der Wind auch durch gesunkene Zinsen der Zentralbanken wieder gedreht. "Der Werteverlust in Deutschland ist vorbei", hatte etwa Vonovia-Chef Rolf Buch gesagt.

Quelle: ntv.de, chr/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen