Wirtschaft

Klage von Ex-Handelspartner Volkswagen-Vermögen in Russland eingefroren

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VW beendete die Produktion in der Fabrik in Nischni Nowgorod, als Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine startete.

(Foto: picture alliance/dpa)

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Schon kurz nach Beginn des Angriffskriegs stellt VW seine Produktion in Russland ein. Damit endet auch die Zusammenarbeit mit dem russischen Autobauer Gaz. Dieser will die Kündigung jedoch nicht hinnehmen und zieht vor Gericht. Nun ordnen die Richter erste Maßnahmen gegen den deutschen Konzern an.

Ein Gericht in Nischni Nowgorod an der Wolga hat auf eine Klage des früheren russischen VW-Partners Gaz hin das Vermögen des Wolfsburger Automobilkonzerns in Russland beschlagnahmt. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, in die Reuters Einblick erhalten hat. Der russische Autobauer Gaz hatte gegen VW geklagt, nachdem der deutsche Konzern die Zusammenarbeit im August beendet hatte. Das Unternehmen bezifferte den Schaden auf fast 16 Milliarden Rubel (umgerechnet 194 Millionen Euro).

Vor Gericht beantragte Gaz, die Kündigung vonseiten Volkswagen für nichtig zu erklären und den Autobauer zu einer Vertragsstrafe in Höhe des entstandenen Schadens zu verurteilen, wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Gerichtsakte berichtete.

Der russische Autobauer Gaz, zu Sowjetzeiten bekannt für die Herstellung der Wolga-Limousinen, war bis zum vergangenen Jahr Fertigungspartner von VW in Russland. In der Fabrik in Nischni Nowgorod wurden mehrere Modelle von VW und Skoda zusammengeschraubt. Nachdem im Mai die US-Sanktionen gegen Gaz in Kraft getreten waren, zog sich VW offiziell aus der Co-Fertigung zurück und bot den Angestellten dort eine Abfindung.

Die Produktion wurde - wie auch im eigenen VW-Werk in Kaluga 150 Kilometer südlich von Moskau - bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eingestellt. Zuletzt war bekannt geworden, dass der deutsche Automobilbauer über einen Verkauf seines Werks und anderer Vermögenswerte in Russland verhandelt. Als möglicher Käufer galt die Autohandelsgruppe Avilon. Allerdings müssen solche Geschäfte von der russischen Regierung abgesegnet werden.

Quelle: ntv.de, spl/dpa/rts

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