Noch höhere Zahlung droht Volkswagen verklagt Indien wegen Milliarden-Steuerbescheid
02.02.2025, 12:08 Uhr Artikel anhören
Stößt in Wolfsburg sauer auf: die Forderung des indischen Staates.
(Foto: picture alliance / dts-Agentur)
Der indische Staat möchte von Volkswagen rund 1,4 Milliarden Dollar an Importsteuern. Der Wolfsburger Autokonzern beschreitet gegen die Forderung den Rechtsweg. Sollte VW vor Gericht verlieren, könnte sich die zu zahlende Summe noch verdoppeln.
Der Volkswagen-Konzern hat laut Gerichtsunterlagen aufgrund einer milliardenschweren Steuerforderung Klage gegen den indischen Staat erhoben. Die Forderung in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar sei unmöglich hoch, stehe im Widerspruch zu den indischen Vorschriften für die Besteuerung von Importen und gefährde die Geschäftspläne des Unternehmens, heißt es in den bei Gericht eingereichten Unterlagen zur Klage von Mittwoch.
Der Steuerstreit gefährde die Investitionen des Konzerns in Indien in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar und schade dem Klima für ausländische Investitionen, erklärte Skoda Auto Volkswagen India in den beim High Court in Mumbai eingereichten Unterlagen. Die Federführung für das Geschäft in dem asiatischen Land liegt bei der Konzerntochter Skoda. Das Gericht will am 5. Februar mit den Anhörungen beginnen.
In der bisher größten Importsteuerforderung erließ Indien im September einen Steuerbescheid in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar gegen Volkswagen. Das Unternehmen habe seit 2012 insgesamt knapp 1,4 Milliarden Dollar zu wenig an Einfuhrzöllen gezahlt, hieß es in einem Dokument der indischen Zollbehörden.
Laut einem Regierungsvertreter könnte Volkswagen Indien eine Zahlung von 2,8 Milliarden Dollar drohen, wenn das Unternehmen den Rechtsstreit verliert, einschließlich Strafzahlungen. Im Geschäftsjahr 2023/24 verzeichnete VW Indien einen Umsatz von 2,19 Milliarden Dollar und einen Nettogewinn von 11 Millionen Dollar. Vom indischen Finanzministerium und den Zollbehörden war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. Die indische Niederlassung von Volkswagen erklärte, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, mit den Behörden zusammenzuarbeiten und sich weiterhin dazu verpflichte, alle globalen und lokalen Gesetze einzuhalten.
Quelle: ntv.de, lme/rts