Dow bewegt sich kaum Wall Street auf dem Weg der Erholung
24.05.2024, 23:44 Uhr Artikel anhören
Die Anleger richten ihren Fokus wieder verstärkt auf die Geldpolitik.
(Foto: REUTERS)
Die Verluste an den US-Börsen am Vortag waren kräftig, zum Ende der Woche kehrt ein wenig Zuversicht an die Wall Street zurück. Der Dow kommt zwar kaum von der Stelle, dafür legt der Nasdaq deutlich zu. Besonders beliebt: Papiere des Schuhherstellers Deckers Outdoor.
Nach dem Einbruch vom Vortag haben die amerikanischen Börsen zu einem positiveren Wochenausklang gefunden. Der breit gefasste S&P 500 stieg um 0,70 Prozent auf 5305 Punkte. Der technologielastige Nasdaq legte 1,1 Prozent auf 16.921 Zähler zu. Der Dow Jones Industrial bewegte sich mit einem Plus von 0,02 Prozent auf 39.070 Punkte kaum. Gestern hatte er noch mit einem Einbruch von rund 1,5 Prozent den größten Tagesverlust seit über einem Jahr verzeichnet. Am Montag bleiben die US-Börsen feiertagsbedingt wegen des Memorial Days geschlossen.
Jüngste Ko mmentare von Vertretern der amerikanischen Notenbank Fed und höher als erwartet ausgefallene Inflations-Daten dämpften allgemein die Risikobereitschaft der Investoren. Als möglicher Zeitpunkt für eine Zinssenkung in den USA wird nun zunehmend der November anstelle des Septembers angesehen.
Der Fokus der Anleger richte sich nach den insgesamt gut ausgefallenen Quartalsberichten der Unternehmen nun wieder stärker auf das Thema Notenbank und die Konjunkturentwicklung, sagte Investmentexpertin Kim Forrest von Bokeh Capital Partners. Daten von Freitag zufolge stiegen die Bestellungen für langlebige Güter im April um 0,7 Prozent, verglichen mit einem Rückgang von 0,8 Prozent, den die von Reuters befragten Ökonomen erwartet hatten. Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der University of Michigan für Mai betrug 69,1 und lag damit über den Erwartungen von 67,5. Der Dollar-Index stand 0,3 Prozent tiefer bei 104,70 Punkten. Am Ölmarkt zog der Preis für die Nordsee-Sorte Brent mit 82,13 Dollar je Fass um rund 0,9 Prozent an.
Deckers erstmals über 1000 Dollar
Am Aktienmarkt stürzten die Anteilsscheine des Personalsoftwareanbieters Workday um mehr als 15 Prozent ab. Das Unternehmen rechnet mit einem geringeren Kundenwachstum und senkte seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025. Diverse Broker, darunter Barclays und Jefferies, senkten daraufhin ihre Kursziele für die Aktie.
Aktien von Deckers Outdoor gewannen hingegen mehr als 14 Prozent und sind erstmals mehr als 1000 Dollar wert. Das Schuhunternehmen profitiert von der Beliebtheit seiner UGG-Stiefel und Hoka-Laufschuhe bei den Amerikanern. "Das Geschäftsjahr 2024 war ein hervorragendes Jahr für Deckers, da die beiden großen Marken des Unternehmens mit das stärkste Wachstum im Schuhbereich erzielten und ihre Fähigkeit unter Beweis stellten, weiterhin neue Kunden zu gewinnen", schrieb Paul Lejuez, Analyst bei Citi Research. Die Aktie des Unternehmens befindet sich seit Anfang letzten Jahres in einem Höhenflug und ist in diesem Jahr um etwa 35 Prozent gestiegen. Im Gegensatz dazu ist der Kurs von Nike in diesem Jahr um rund 15 Prozent gefallen.
Aktien von Intuit verloren mehr als acht Prozent. Der Entwickler von Buchhaltungssoftware verfehlte mit seinem Ausblick auf das dritte Quartal die Erwartungen der Anleger. Die Einzelhandelskette Ross Stores konnte hingegen mit besser als erwartet ausgefallenen Quartalsergebnissen und einem optimistischeren Ausblick punkten. Die Papiere gewannen über zehn Prozent.
Für Gesprächsstoff sorgten zum Wochenschluss auch die Kryptowährungen. Die US-Börsenaufsicht SEC genehmigte überraschend die Anträge verschiedener Handelsplätze für börsengehandelte Fonds (ETFs), die an die Kryptowährung Ether gebunden sind. Das könnte den Weg für einen Handel mit solchen Produkten (Ether-Spot-ETFs) noch in diesem Jahr ebnen. Die nach Bitcoin zweitgrößte Cyber-Devise ETH verlor dennoch rund zwei Prozent auf 3675 Dollar. Seit Anfang Mai hat der Kurs gut 23 Prozent zugelegt.
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Quelle: ntv.de, ino/rts