Pringles-Hersteller gefragt Wall Street reagiert nur zaghaft auf Inflationsdaten
14.08.2024, 23:44 Uhr Artikel anhören
Die Verbraucherpreisdaten sorgen an der Wall Street für keine größeren Impulse.
(Foto: AP)
Die US-Inflationsdaten liegen etwas unter den Erwartungen, an der Wall Street löst das aber nur sehr überschaubare Begeisterung aus. Für den Dow geht es leicht nach oben. KI-Werte wie Nvidia bleiben nach dem jüngsten Kurssturz auf Erholungskurs.
Die jüngsten Daten zu den US-Verbraucherpreisen haben an der Wall Street zur Wochenmitte nur minimale Kaufanreize gesetzt. Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 40.008 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,4 Prozent. Der Nasdaq-Composite holte zwischenzeitliche leichte Verluste wieder auf und schloss wenig verändert.
Die Inflationsrate lag im Juli zwar auf dem tiefsten Stand seit März 2021, die Daten lieferten jedoch keine positive Überraschung, wie noch die Erzeugerpreise am Vortag. Mit einer solchen hatten allerdings die Investoren gerechnet. Gleichwohl sprechen die Daten für eine Zinssenkung der US-Notenbank im September. Marktakteure zeigten sich erleichtert, dass ihre Erwartungen zumindest nicht verfehlt wurden. "Eine Überraschung nach oben wäre das am meisten Besorgnis auslösende Ergebnis gewesen, da dies die Fed in eine sehr unangenehme Lage brächte. Eine hohe Inflation bei einer sich verlangsamenden Wirtschaft könnte weitere Risikoaversion und eine Flucht in sichere Anlagen auslösen. In diesem Fall dürften Anleihen jedoch wahrscheinlich nicht zu den Gewinnern gehören", merkte Renten-Stratege Benjamin Schroeder von der ING an.
Risikoaversion dürfte sich erst breit machen, sollte der Nahostkrieg militärisch eskalieren. Israel und die USA bereiten sich weiter auf einen Angriff des Iran vor. Andererseits üben die USA Druck vor allem auf Israel aus, damit ein Waffenstillstand zwischen der Terrorgruppierung Hamas und Israel im Gazastreifen zustande kommt.
Die Ölpreise gaben den zweiten Handelstag in Folge nach, belastet von unerwartet gestiegenen wöchentlichen US-Öllagerdaten. Dagegen hatten Analysten mit dem siebten Rückgang in Folge gerechnet. Die Notierungen für Brent und WTI fielen um bis zu 1,5 Prozent. Die Daten hätten wieder die Nachfrage-Sorgen bei den Marktakteuren geweckt, hieß es.
Der Goldpreis drehte ins Minus, nachdem er sich zuvor dem Rekordhoch bei 2.484 Dollar je Feinunze angenähert hatte. Das Edelmetall fiel um 0,7 Prozent auf 2.447 Dollar. Unterstützung für den "sicheren Hafen" Gold könnte von den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten kommen.
Übernahme durch Mars lässt Kellanova steigen
Nvidia stiegen um weitere 1,6 Prozent, nachdem der Kurs am Vortag bereits mit den Zinssenkungsspekulationen um 6,5 Prozent zugelegt hatte. Berichte, wonach Huawei sich auf die Produktion eines KI-Chips vorbereitet, konnten dem Kurs nichts anhaben. Huawei könnte auf dem chinesischen Markt als Wettbewerber von Nvidia auftreten.
Im Halbleitersektor hat der US-Chipkonzern Intel im zweiten Quartal seine Beteiligung am Chipdesigner Arm Holdings verkauft. Das geht aus einer Mitteilung des Konzerns an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Anfang des Jahres hielt Intel noch rund 1,8 Millionen Arm-Aktien, zum Ende des Juni-Quartals waren es demnach keine mehr. Großinvestoren und Unternehmen mit bedeutenden Aktienbeständen sind verpflichtet, ihre Beteiligungen vierteljährlich zu aktualisieren. Der Intel-Kurs büßte 2,7 Prozent ein.
Für die Alphabet-Aktie ging es um 2,3 Prozent nach unten. Hintergrund war ein Medien-Bericht, wonach das US-Justizministerium eine Aufspaltung des Konzerns prüft. Alphabet hatte Anfang August einen Kartellrechtsstreit mit der US-Regierung verloren.
Die Aktien des Knabber- und Süßwarenanbieters Kellanova stiegen um 7,8 Prozent, nachdem das Unternehmen eine endgültige Vereinbarung zum Verkauf des gesamten Geschäfts an den Süßwarenhersteller Mars für 35,9 Milliarden Dollar getroffen hat. Kellanova, das unter anderem Pringles und Cheez-It produziert, wurde 2023 von Kellogg abgespalten.
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Quelle: ntv.de, ino/DJ