Wirtschaft

Rekordkurs in New York Wall Street spielt die Zinskarte - Rally dauert an

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Die Sorge vor einer Rezession in den USA wird kleiner - die Käufer beherrschen wieder das Börsen-Parkett.

Die Sorge vor einer Rezession in den USA wird kleiner - die Käufer beherrschen wieder das Börsen-Parkett.

(Foto: REUTERS)

Die Rezessionsangst weicht und die erste Zinssenkung rückt immer näher. An den US-Börsen geht es weiter nach oben. Mit Spannung wird auf das Treffen der Notenbanker in Jackson Hole gewartet. Dann dürfte es neue Anhaltspunkte geben, wie die Fed die Risiken zwischen Straffung und Lockerung gewichtet.

Die Rally an den US-Börsen geht auch in der neuen Woche weiter. Die drei wichtigsten Indizes schlossen im Plus. Der Dow-Jones-Index klettert um 0,6 Prozent auf 40.897 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 schob sich um ein Prozent auf 5608 Stellen vor, der technologielastige Nasdaq-Index gewann 1,4 Prozent auf 17.877 Zähler. Die drei Börsenbarometer hatten die beste Woche des Jahres gefeiert, nachdem überraschend starke Konjunkturdaten die Furcht vor einer Rezession in der größten Volkswirtschaft gemildert hatten.

S&P 500
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Für gute Stimmung in der neuen Woche sorgte Experten zufolge die Erwartung der internationalen Notenbankkonferenz in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Im Rampenlicht steht dabei vor allem eine Rede von Notenbankchef Jerome Powell am Freitag. Die Investoren erhoffen sich daraus Hinweise auf die nächsten Schritte der US-Notenbank Fed. "Die Fed hat kürzlich erwähnt, dass das Risiko einer zu straffen und einer zu lockeren Geldpolitik in etwa gleich groß sind", sagte Phil Blancato, Konzernchef des Vermögensverwalters Ladenburg Thalmann. "In diesem Sinne könnte jede Aussage in die eine oder andere Richtung die Märkte dazu veranlassen, das eine Risiko als ausgeprägter zu betrachten als das andere."

"Wir erwarten, dass die Fed bei ihrer Sitzung am 18. September widerwillig eine Zinssenkung um 25 Basispunkte befürworten wird. Die Chancen für 50 Basispunkte scheinen gering, es sei denn, die Beschäftigungszahlen am 6. September zeigen eine signifikante Schwäche", urteilte Rentenstratege Andrew Brenner von NatAlliance Securities. Der schwächer als gedacht ausgefallene Index der Frühindikatoren stand Zinssenkungen nicht im Wege.

AMD kauft - GM streicht - B. Riley sucht

In Erwartung fallender Zinsen gab der Dollar-Index 0,6 Prozent auf 101,88 Punkte nach. Der Euro rückte im Gegenzug um 0,5 Prozent auf 1,1082 Dollar vor. Der Goldpreis kam nach einem erneuten Allzeithoch anschließend mit Gewinnmitnahmen etwas zurück. Am Rohölmarkt ging es indes weiter nach unten. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verbilligten sich um jeweils grob 2,5 Prozent auf 77,81 und 74,49 Dollar je Fass (159 Liter). Bereits vergangene Woche waren sie um insgesamt rund drei und fünf Prozent abgerutscht. Hintergrund seien anhaltende Sorgen über die Nachfrage aus China und das nahende Ende der Urlaubssaison in den USA, sagte Hiroyuki Kikukawa vom Broker Nissan Securities.

Bei den Einzelwerten konnte Advanced Micro Devices mit einem erneuten Zukauf punkten. Die Titel des US-Chipherstellers zogen 4,5 Prozent an, nachdem der Konzern mitgeteilt hatte, für 4,9 Milliarden Dollar den Serverhersteller ZT Systems übernehmen zu wollen. Damit will AMD den Rückstand zum Weltmarktführer Nvidia bei hochprofitablen KI-Grafikprozessoren (GPUs) verringern. Bislang beherrscht Nvidia rund 80 Prozent des Weltmarktes für KI-Spezialprozessoren. Nach der Abstufung auf "Equalweight" durch Morgan Stanley sank der Kurs von HP um 3,6 Prozent.

Gefragt waren auch McDonald's. Die Titel des Fast-Food-Riesen rückten um etwa 3,3 Prozent vor. Die Experten der Investmentbank Evercore ISI haben das Kursziel angehoben. Hintergrund seien unter anderem die jüngsten Marktanteilgewinne des Unternehmens. General Motors (GM) dünnt die Software- und Dienstleistungssparte offenbar personell aus. Der US-Autobauer streiche über 1000 Stellen in dem Bereich, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person. Der Kurs legte um ein Prozent zu. FuboTV stiegen um 17,6 Prozent, nachdem ein Bundesrichter den Start eines konkurrierenden Sport-Streaming-Dienstes vorübergehend blockiert hatte.

Dagegen gaben die Titel der kriselnden Investmentbank B. Riley um weitere 5,8 Prozent nach, nachdem die Aktie in der vergangenen Woche bereits um rund 65 Prozent gefallen war. Mitbegründer und Co-Chef Bryant Riley hatte am Freitag angeboten, die Bank zu kaufen, nachdem das Unternehmen wegen drohender Abschreibungen vor einem Quartalsverlust gewarnt hatte.

Geschäftszahlen kamen von Estee Lauder. Der Kurs fiel um 2,2 Prozent, nachdem der Kosmetikkonzern enttäuschende Jahresprognosen gegeben und dies mit dem schwachen China-Geschäft begründet hatte.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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