Wirtschaft

Warten auf Arbeitsmarktbericht Wall Street trippelt aufwärts

Durchwachsene Konjunkturdaten sorgen kaum für Impulse.

Durchwachsene Konjunkturdaten sorgen kaum für Impulse.

(Foto: AP)

Die Zollpolitik von Donald Trump und eine Flut an Bilanzen sorgen an der Wall Street für Bewegung nach oben. Allerdings ist das Tempo nicht allzu forsch, weil die Anleger für morgen den monatlichen Arbeitsmarktbericht erwarten. Zinsimpulse lässt die Fed allerdings nicht erwarten.

Die jüngste Aufwärtstendenz an der Wall Street hat sich fortgesetzt, allerdings eher gemächlich Gangart. Der Markt habe sich im Spannungsfeld der Zollpolitik des neuen Präsidenten und der Berichtssaison der Unternehmen bewegt. Für etwas Zurückhaltung dürfte am morgigen Freitag der US-Arbeitsmarktbericht sorgen, weil er allmonatlich für den Zinskurs der Notenbank als sehr wichtig gilt. Allerdings hat die Notenbank zuletzt signalisiert, es mit Zinssenkungen nicht eilig zu haben und zunächst abwarten zu wollen - auch weil sie die Auswirkungen der Trumpschen Politik in ihre Entscheidungen einbeziehen will. Die Konjunkturdaten vom Tage fielen durchwachsen aus und sorgten für keine Impulse. Unter anderem stiegen die wöchentlichen Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung etwas stärker als erwartet, nachdem tags zuvor die ADP-Arbeitsmarktdaten noch besser ausgefallen waren als geschätzt.

Der eng gefasste Dow-Jones-Index hinkte hinterher, er gab um 0,3 Prozent nach auf 44.748 Punkte. Er wurde gebremst von starken Verlusten bei Honeywell (-5,6%) und Salesforce (-4,9%). Honeywell kündigte einen Plan zur Aufteilung in drei Unternehmen an, um den Wert für die Aktionäre zu steigern. Auf den Kurs drückte aber, dass das Industriekonglomerat mit seiner Gewinn- und Umsatzprognose für 2025 unter den Schätzungen der Analysten liegt. Die soliden ausgefallenen Quartalszahlen gingen darüber unter. Der S&P-500-Index und die Nasdaq-Indizes zogen dagegen um bis zu 0,5 Prozent an. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1326 (Mittwoch: 1908) Kursgewinner, 1456 (902) -verlierer und 62 (35) unveränderte Aktien.

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen wieder etwas, nachdem sie vortags stark gefallen waren. Das stützte den Dollar, der Euro gab leicht auf 1,0385 Dollar nach. Die Unsicherheit über die Handelspolitik von Präsident Trump sei weiterhin groß, sagte Pepperstone-Stratege Michael Brown. Das habe zuletzt die Anleger in sichere Häfen wie Anleihen, den Dollar oder das Gold getrieben, das zuletzt wiederholt Rekordhochs markierte. Am Donnerstag verbilligte sich die Feinunze um etwa 11 auf 2.857 Dollar. Bei den Ölpreisen tat sich wenig, sie gaben um bis zu 0,7 Prozent nach.

Zahlenflut bewegt Kurse

Qualcomm
Qualcomm 142,00

Am Aktienmarkt sorgte eine Flut an Quartalszahlen für Bewegung vor allem bei Einzelaktien. Im Halbleitersektor verloren Qualcomm 3,7 und Arm Holdings 3,3 Prozent. Qualcomm übertraf bei Umsatz und Gewinn im ersten Quartal zwar die Prognosen, allerdings störten sich die Anleger daran, dass das margenstarke Geschäft mit der Lizenzierung von Patenten und der Ausblick für diesen Bereich enttäuschte. Bei Arm enttäuschte der Ausblick hoch gesteckte Erwartungen. Er fiel im Rahmen der Konsensschätzung und nicht etwa höher aus. Wie Qualcomm hatte auch Arm bessere Geschäftszahlen als erwartet berichtet.

Ford sackten um 7,5 Prozent ab. Der Autohersteller übertraf im vierten Quartal mit Betriebsgewinn und Umsatz die Analystenschätzungen, die Gewinnprognose verfehlte die Erwartung aber. Under Armour schlug mit Umsatz und Ergebnis die Prognosen und erhöhte den Ausblick. Die Aktie stieg zunächst leicht, rutschte dann aber immer weiter ab bis auf ein Minus von 7,8 Prozent zum Handelsende. Peloton Interactive machten dagegen einen Satz um 12,0 Prozent. Der Hersteller von Fitnessgeräten für den Heimgebrauch schnitt im Berichtsquartal gut ab und hob den Ausblick an.

Philip Morris
Philip Morris 138,56

Bei Eli Lilly (+3,3%) sorgten gute Quartalszahlen und ein optimistischer Ausblick für Käufe. Bristol Myers Squibb verbilligten sich um 3,8 Prozent. Auch hier fielen die Quartalszahlen gut aus, allerdings enttäuschte der Ausblick, wie Händler sagten. Philip Morris International machten nach dem Quartalsausweis einen Satz um 10,9 Prozent. News Corp gaben um 1,0 Prozent nach, obwohl Umsatz und Gewinn stärker gesteigert wurden als erwartet. Für Roblox ging es um 11,1 Prozent abwärts. Der Online-Spieleanbieter verfehlte mit seiner Nutzerzahl die Prognosen der Wall Street.

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Quelle: ntv.de, mau/DJ

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