CreditPass-Gründer Manfred Wolff Warum der digitale Euro das Bargeld revolutionieren könnte
22.03.2023, 10:00 Uhr
(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Ohde)
Manfred Wolff kümmert sich mit seiner Firma CreditPass um Zahlungsabwicklungen und Bonitätsprüfungen. Der Manager würde sein Geschäftsmodell aber am liebsten selbst zerstören. Denn er hofft auf die Einführung des digitalen Euros. "Ich bin ein großer Befürworter von Bargeld. Und ich bin auch ein großer Befürworter des anonymen Bezahlens. Und genau dafür ist eigentlich der digitale Euro konzipiert, so wie ich ihn mir vorstelle", so Wolff im ntv-Podcast "So techt Deutschland".
Kryptowährungen wie der Bitcoin treiben die Finanzwelt seit Jahren um. Der Druck ist so groß, dass auch Staaten schon lange über die Einführung von digitalem Zentralbankgeld nachdenken. China hat den digitalen Yuan bereits. Ein digitaler Euro scheint langsam, aber sicher in greifbare Nähe zu rücken. Derzeit wird die Ausgestaltung diskutiert und untersucht. Dabei geht es auch um die Frage, ob der digitale Euro auf der Blockchain-Technologie aufgesetzt sein wird oder ob ein anderes System genutzt wird.
Für letztere Option hat Manfred Wolff bereits 2006 ein Patent angemeldet. Denn die Blockchain eignet sich aus seiner Sicht nicht, weil sie mit jeder Transaktion länger werden würde. "Das ist energetisch nicht der Hit", so Wolff.
Den digitalen Euro nicht einzuführen, könnte aus Sicht von Manfred Wolff gefährlich für das Finanzsystem insgesamt werden. Vor allem jüngere Menschen würden sich dann in Alternativen flüchten. Strenge Regulierung oder sogar ein Verbot seien langfristig wenig wirksam. "Dann werden die Leute irgendwann einen Aufstand machen", meint Wolff.
In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist. Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+ Musik, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed. Auch bei Amazon Music und Google Podcast werden Sie fündig.
Quelle: ntv.de