Wirtschaft

Porsche-Prozess kommt zu den Akten Wiedekings Freispruch ist endgültig

Für Wendelin Wiedeking (l) undHolger Härter - hier noch beim Prozess - ist der Fall jetzt abgeschlossen.

Für Wendelin Wiedeking (l) undHolger Härter - hier noch beim Prozess - ist der Fall jetzt abgeschlossen.

(Foto: dpa)

Die Ex-Porsche-Vorstände Wendelin Wiedeking und Holger Härter können aufatmen: Ihr Freispruch ist nun rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft zieht die Revision zurück. Der ehemalige Porsche-Chef reagiert erleichert.

Das Strafverfahren gegen den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und seinen Finanzvorstand Holger Härter ist endgültig zu den Akten gelegt worden. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft teilte mit, dass sie die Revision zurücknehmen werde - aufgrund zu geringer Erfolgsaussichten. Nach dem Freispruch im März hatte die Behörde aus eher formalen Gründen Revision eingelegt. Nach der Prüfung des schriftlichen Urteils will sie den Weg zum Bundesgerichtshof (BGH) nun aber nicht weiter anstreben.

Zudem muss die Familienholding der Porsches und Piechs, VW-Großaktionär Porsche SE, nicht länger mit einer Geldbuße rechnen. Die Staatsanwaltschaft hatte für die mitangeklagte Holding ein Bußgeld von 807 Millionen Euro gefordert.

In dem aufsehenerregenden Verfahren standen die beiden einst schillernden Branchenstars wegen des Verdachts der Marktmanipulation vor Gericht. Ihnen wurde vorgeworfen, ihre wahren Pläne beim VW-Übernahmeversuch 2008 mit Pressemitteilungen und Verlautbarungen verschleiert und dadurch den VW-Börsenkurs manipuliert zu haben.

In der damaligen heißen Phase des später gescheiterten Übernahmeversuchs schwankte der VW-Kurs stark, Anleger verloren Milliardenbeträge. Vertreter von Hedgefonds klagen daher auf Schadenersatz, separate Zivilklagen in Niedersachsen laufen weiter.

Auf Ohrfeige folgt Rückzug

Die Ankläger hatten in dem gesamten Verfahren einen schweren Stand. Keiner der zahlreichen Zeugen konnte die Vorwürfe bestätigen. Dennoch blieben die Staatsanwälte davon überzeugt, dass Wiedeking und Härter schuldig waren und forderten in ihren Schlussplädoyers sogar Haftstrafen von gut zwei Jahren für die beiden Angeklagten. Wiedeking und Härter hatten stets ihre Unschuld beteuert. Der Freispruch im März glich dann einer schallenden Ohrfeige für die Ankläger. An den Vorwürfen sei "nichts dran, nichts - weder vorne, noch hinten, noch in der Mitte", sagte der Vorsitzende Richter Frank Maurer.

Wiedeking freute sich über diese Entscheidung: "Gegen mich ist fast sieben Jahre mit einem unglaublich hohen Aufwand ermittelt worden. Die Verhandlung vor dem Landgericht und eine in jeder Hinsicht umfassende Beweisaufnahme dort haben gezeigt, dass an all diesen Vorwürfen nichts - aber auch gar nichts - dran war", ließ Wiedeking über einen Sprecher mitteilen. Das Urteil des Landgerichts sei eindeutig. "Ich bin froh und erleichtert, dass dieses Verfahren nun seinen rechtskräftigen Abschluss gefunden hat", sagte er weiter.

Quelle: ntv.de, hul/dpa

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