Wirtschaft

"Einzigartiger Wirtschaftskrimi" Wirecard-Skandal bald als Spielfilm?

Die Geschehnisse rund um den Wirecard-Skandal sollen bald Filmstoff werden.

Die Geschehnisse rund um den Wirecard-Skandal sollen bald Filmstoff werden.

(Foto: REUTERS)

Vorwurf der Bilanzfälschung in Milliardenhöhe und ein flüchtiger Ex-Vorstand: Der Wirecard-Skandal ist der ideale Stoff für einen Wirtschaftskrimi auf der großen Leinwand. Das finden nach einem neusten Medienbericht zumindest die Filmproduzenten der Ufa.

Der Skandal um die Pleite des Zahlungsdienstleisters Wirecard soll verfilmt werden. "Der Fall Wirecard liefert nicht nur die Vorlage zu einem einzigartigen Wirtschaftskrimi, er ist auch ein Drama unter Königen, zwischen gerissener Kriminalität und Technologiegläubigkeit", sagte der Chef der Filmgesellschaft Ufa, Nico Hofmann, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

"Es gibt kaum eine Facette unseres wirtschaftlichen Zusammenlebens, die nicht berührt wäre", fuhr Hofmann fort - "gravierende Fehler bei der Aufsicht, politische Blauäugigkeit, um den Technologie-Standort Deutschland brillieren zu lassen, geprellte Anleger und Machtphantasien, die den internationalen Börsenmarkt wie einen Bürgerkrieg sehen". Der Produzent kündigte an, sich dem Fall in einer "90-minütigen dokufiktionalen Aufarbeitung" zu widmen.

Wirecard hatte eingestanden, dass in der Jahresbilanz 1,9 Milliarden Euro fehlen und das Geld bei zwei philippinischen Banken vermutlich gar nicht existiert. Der Börsenkurs des Dax-Konzerns stürzte ab, das Unternehmen meldete Insolvenz an. In dem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft München I.

SPD-Bundesfinanzminister Scholz hat als Konsequenz aus dem Bilanzskandal eine Reform der deutschen Finanzaufsicht angekündigt. Auf ihn wuchs zuletzt der Druck, da dieser nach Angaben seines Ministeriums bereits am 19. Februar 2019 darüber unterrichtet wurde, dass die Finanzaufsicht Bafin bei Wirecard wegen Marktmanipulation ermittelt.

Marsalek als geheimnisvolle Hauptfigur?

In dem milliardenschweren Bilanzskandal ermittelt die Staatsanwaltschaft München gegen mehrere Manager wegen Betrugsverdacht und Marktmanipulation. Darunter gegen Markus Braun, dem ehemaligen Chef von Wirecard und der in U-Haft sitzenden Ex-Chef der Wirecard-Tochter Cardsystems Middle East.

Immer noch auf der Flucht befindet sich der Ex-Vorstand des Münchner Finanzdienstleisters und Schlüsselfigur des Finanzskandals, Jan Marsalek. Dieser hat über seinen Anwalt erklären lassen, sich nicht der Justiz stellen zu wollen.

Zunächst wurde vermutet, dass er sich in den Philippinen aufhalten soll. Diese Spur führte aber nicht weit. Nach einem neusten Bericht des "Spiegels" könnte er sich in Weißrussland befinden. Zuvor waren laut "Handelsblatt"-Bericht Chat-Protokolle aufgetaucht in denen Marsalek mit seinen Kontakten zur CIA, zum Mossad und mit einem angeblichen Millionenvermögen angegeben haben soll.

Quelle: ntv.de, ysc/AFP/rts

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