US-Finanzministerin optimistisch Yellen: Sanfte Landung ist möglich
16.04.2023, 18:33 Uhr Artikel anhören
"Ich denke also, dass die Aussichten für ein moderates Wachstum und einen weiterhin starken Arbeitsmarkt bei sinkender Inflation bestehen bleiben", so Yellen.
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Seit einem Jahr kämpft die US-Notenbank mit deutlichen Zinsanhebungen gegen die hohen Verbraucherpreise an. Der Lehre nach wächst mit einer straffen Geldpolitik aber das Risiko, dass die Zentralbank die Konjunktur abwürgt. US-Finanzministerin Yellen ist trotzdem optimistisch.
US-Finanzministerin Janet Yellen geht davon aus, dass der Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation die US-Wirtschaft nicht zu sehr ausbremsen wird. "Ich denke, dass das, was man eine sanfte Landung nennt, möglich ist", sagte Yellen im US-Fernsehen. Eine sanfte Landung (engl. "soft landing") bedeutet ein Herauskommen aus der Lage ohne größere wirtschaftliche Verwerfungen.
"Ich denke, wir brauchen wahrscheinlich eine gewisse Entspannung auf dem Arbeitsmarkt, um die Inflation zu senken. Das bedeutet aber nicht, dass die Arbeitslosigkeit steigen muss", sagte Yellen weiter. Ein aktuell langsameres Wirtschaftswachstum sei nichts Überraschendes, weil die Wirtschaft aufgrund der geringen Arbeitslosigkeit nahe ihrer Kapazität arbeite. "Ich denke also, dass die Aussichten für ein moderates Wachstum und einen weiterhin starken Arbeitsmarkt bei sinkender Inflation bestehen bleiben", so Yellen. Natürlich gebe es Risiken. Sie glaube aber, dass ein starker Arbeitsmarkt und die Senkung der Inflation miteinander vereinbar seien.
Seit rund einem Jahr kämpft die US-Notenbank mit deutlichen Zinsanhebungen gegen die hohen Verbraucherpreise. Mit einer straffen Geldpolitik wächst der Lehre nach aber auch das Risiko, dass die Zentralbanken die Wirtschaft so stark ausbremsen, dass die Konjunktur abgewürgt wird. Sorge bereitet dabei auch ein starker Arbeitsmarkt: Es besteht die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale, wenn Arbeitskräfte in wichtigen Branchen fehlen und die Verbraucherpreise anhaltend hoch sind.
Die Inflation in den USA hatte zuletzt spürbar nachgelassen: Die Jahresteuerungsrate sank im März um einen vollen Prozentpunkt auf 5,0 Prozent. Dies ist die niedrigste Inflationszahl seit Mai 2021. Die Notenbank Federal Reserve kann das Abebben der Inflationswelle nach neun Zinserhöhungen in Folge als Etappensieg verbuchen, auch wenn ihr Ziel einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent noch immer nicht in Sichtweite ist.
Quelle: ntv.de, jki/dpa