Wirtschaft

Privatpersonen weniger betroffen Zahl der Insolvenzen steigt im Januar deutlich

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Zwischen Januar und November meldeten deutschlandweit mehr als 16.000 Unternehmen Insolvenz an.

Zwischen Januar und November meldeten deutschlandweit mehr als 16.000 Unternehmen Insolvenz an.

(Foto: picture alliance / JOKER)

Die Konjunktur in Deutschland ist seit geraumer Zeit in der Krise. Das macht sich bei den Insolvenzen bemerkbar. Ihr Anteil steigt im Januar um mehr als 26 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Betroffen sind vor allem Firmen. Ein Mittelstandexperte prognostiziert, dass die Zahlen weiter steigen werden.

Die Zahl der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen hat wie in den Vormonaten auch im Januar stark zugenommen. Die bei den Amtsgerichten beantragten Insolvenzen nahmen um 26,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf Grundlage vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Seit Juni 2023 nehmen die Insolvenzen demnach durchgängig zweistellig zu.

Endgültige Zahlen liegen in der Regel nach drei Monaten vor, da die Anträge erst nach gerichtlicher Entscheidung in die Statistik einfließen. Im November meldeten demnach 1513 Unternehmen Insolvenz an, ein Zuwachs um 15,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

In den elf Monaten von Januar bis November 2023 stieg die Zahl der Unternehmenspleiten um rund 23 Prozent auf über 16.000 Fälle, wie die Statistiker mitteilten. Verglichen mit dem Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019 lag die Zahl aber noch um 6,5 Prozent niedriger.

Der Mittelstandsexperte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Marc Evers, erklärte: "Die schlechte konjunkturelle Lage spiegelt sich immer mehr bei der Entwicklung der Insolvenzen wider. Der Negativtrend bei den Unternehmensinsolvenzen verschärft sich."

Gerade kleine Unternehmen betroffen

Die am Donnerstag veröffentlichte DIHK-Konjunkturumfrage bestätige die Entwicklung: "Unter den kleinen Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten sehen aktuell vier Prozent das Risiko einer Insolvenz des eigenen Betriebes. In dieser Größenklasse befinden sich rund drei Millionen Unternehmen und damit etwa 85 Prozent aller Betriebe in Deutschland."

Der Blick auf die kommenden Monate verheiße leider keine Besserung, so Evers weiter: Immer mehr Betriebe berichteten von zunehmenden Forderungsausfällen. Davon betroffen seien laut Umfrage 13 Prozent aller Unternehmen. Das sei der zweithöchste gemessene Wert in der seit 2020 geführten DIHK-Statistik.

Die Verbraucherinsolvenzen sanken im November im Vorjahresvergleich um 1,0 Prozent auf 5811 Fälle. Von Januar bis Oktober meldeten 61.460 Verbraucherinnen und Verbraucher Privatinsolvenz an, eine leichte Zunahme um 1,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2022.

Quelle: ntv.de, als/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen