Milliardäre knicken ein Zu Trumps Amtseinführung gibt es Zuckerberg, Bezos und Cola


Vor vier Jahren stürmten Trump-Anhänger das Kapitol. Nun wird dort die Zeremonie für seine Amtseinführung vorbereitet.
(Foto: REUTERS)
Donald Trump giftete gegen Jeff Bezos und drohte Mark Zuckerberg mit Gefängnis. Doch nachdem beide Millionen spendeten und ihm seine Aufwartung machten, verbessert sich das Verhältnis deutlich. Bei der Amtseinführung bekommen sie einen Ehrenplatz.
US-Unternehmen haben bereits fleißig für die Feierlichkeiten zur Amtseinführung Donald Trumps gespendet - der Fonds hat mit 170 Millionen Dollar eine rekordverdächtige Größe erreicht. Weit vorne dabei sind Amazon und die Facebook-Mutter Meta mit jeweils einer Million Dollar. Doch damit nicht genug: Deren Gründer Jeff Bezos und Mark Zuckerberg werden US-Medienberichten zufolge der Zeremonie am nächsten Montag in Washington beiwohnen und bekommen prominente Plätze auf einer Tribüne, wo auch die von Trump vorgesehenen Kabinettsmitglieder der neuen Regierung sitzen werden.
Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil beide damit ihre Kehrtwende vollenden. Facebook hatte Trump nach dem Sturm seiner Anhänger auf den Sitz des US-Parlaments in Washington im Januar 2021 für zwei Jahre gesperrt. Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump immer wieder gegen die Berichterstattung der "Washington Post" und ihren Eigentümer Bezos gegiftet.
Doch spätestens seitdem ein Comeback Trumps immer wahrscheinlicher wurde, versuchten sowohl Bezos als auch Zuckerberg ihr Verhältnis zu Trump zu verbessern. Ob dahinter rein geschäftliche Interessen stehen oder ob sich beide auch politisch Trump angenähert haben, ist Spekulation. Fest steht allerdings, dass beide dem nächsten US-Präsidenten nicht nur ihre Aufwartung in seinem Club Mar-a-Lago in Florida machten, sondern dass sowohl bei der "Washington Post" als auch bei Meta umstrittene Entscheidungen getroffen wurden.
Die Zeitung verzichtete vor der Wahl darauf, ihre traditionelle Wahlempfehlung zu veröffentlichen. Journalisten der "Washington Post" zufolge war der Text bereits geschrieben - die Zeitung habe sich für Trumps Konkurrentin Kamala Harris aussprechen wollen. Anfang Januar verließ eine Karikaturistin und Pulitzer-Preisträgerin die "Washington Post". Ihre Begründung: Die Redaktionsleitung habe einen Entwurf abgelehnt, der unter anderem Zuckerberg und Bezos mit prall gefüllten Geldsäcken und kniend am Fuße einer Statue des künftigen US-Präsidenten Trump zeige.
Facebook lockert Regeln
Bezos ist zwar nicht mehr Chef von Amazon, sein Vermögen besteht aber zum großen Teil aus Aktien des weltgrößten Online-Händlers. Außerdem gehört ihm die Weltraumfirma Blue Origin, die auf Staatsaufträge angewiesen ist. Eine feindlich gesinnte Trump-Regierung könnte es beiden Unternehmen sehr schwer machen. Kurz nachdem die Entscheidung über die Wahlempfehlung veröffentlicht wurde, hatte sich der Blue-Origin-Chef mit Trump in Florida getroffen.
Bei Zuckerberg ist die Annäherung noch größer. Nach dem Wahlsieg Trumps kündigte Meta an, den Wahrheitsgehalt von Inhalten auf seinen Plattformen Facebook und Instagram in den USA nicht mehr von Dritten prüfen zu lassen. Die Regeln zur Hassrede wurden aufgeweicht. Außerdem stelle Meta seine Initiativen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion ein. In einer weiteren Geste in Richtung Trump ernannte Zuckerberg den Republikaner Joel Kaplan zum neuen Politikchef bei Meta. Zudem berief er Dana White, Chef des Kampfsportverbands UFC und enger Verbündeter Trumps, in den Vorstand des Konzerns.
Vor seinem Triumph hatte Trump Zuckerberg noch gedroht, ihn nach einem Sieg lebenslänglich ins Gefängnis stecken zu lassen, sollte er mit seinen Plattformen die Wahl zugunsten der Demokraten beeinflussen. Doch davon ist keine Rede mehr. Beim Thanksgiving-Dinner von Trump in Mar-a-Lago Ende November war Zuckerberg zu Gast.
Coca-Cola wählt einen anderen Ansatz, um Trump zu gefallen. Nach dem Sturm auf das Kapitol hatte sich der Konzern von ihm und den Republikanern, die seine Niederlage gegen Joe Biden nicht anerkennen wollten, deutlich distanziert. Nun überreichte Konzernchef James Quincey dem gewählten neuen Präsidenten eine Flasche Diet Coke - extra gestaltet für die Amtseinführung.
Quelle: ntv.de