Wirtschaft

Weil Geld fehlt Zustand des Schienennetzes wird immer schlechter

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Deutsche Bahn startet in diesem Jahr mit der Generalsanierung hochbelasteter Strecken.

Die Deutsche Bahn startet in diesem Jahr mit der Generalsanierung hochbelasteter Strecken.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Züge der Deutschen Bahn sind so unpünktlich wie lange nicht mehr. Ein Grund dafür: der herabgewirtschaftete Zustand der Schieneninfrastruktur - besonders die viel befahrenen Strecken sind betroffen. Jetzt soll mit Generalsanierungen Abhilfe geschaffen werden.

Der Zustand des deutschen Schienennetzes, auf den viele Verspätungen zurückgehen, hat sich im Jahr 2022 weiter verschlechtert. Die Deutsche Bahn vergibt der eigenen Infrastruktur eine Note von 3,01, wie aus dem jüngsten Netzzustandsbericht hervorgeht, den die neue Bahn-Gesellschaft InfraGo kürzlich veröffentlichte. Im Jahr zuvor lag die Note bei 2,93. Werte für 2023 liegen noch nicht vor.

Mehr als die Hälfte des bewerteten Netzportfolios habe sich im mittelmäßigen, schlechten oder mangelhaften Zustand befunden, heißt es in dem Bericht. "Der Zustand der Schieneninfrastruktur hat sich in den vergangenen Jahren verschlechtert, da nicht ausreichend Mittel zur Verfügung standen, um genügend Anlagen zu erneuern", schreibt InfraGo-Chef Philipp Nagl.

Besonders anfällig waren die Strecken mit höchster Auslastung, die für Stabilität und Pünktlichkeit im gesamten Netz besonders wichtig sind. Dieser Teil der Infrastruktur umfasst rund 3500 Streckenkilometer, was etwa zehn Prozent des gesamten Streckennetzes entspricht. Für diesen Bereich vergibt die Bahn nur eine Note von 3,15. Insbesondere Gleise und Weichen sind dort in einem schlechteren Zustand als im übrigen Netz. Mehr als ein Viertel der Gleise müsste mittelfristig erneuert werden.

Mit der Generalsanierung Dutzender hochbelasteter Strecken will die Bahn die Probleme in den kommenden Jahren angehen. Start ist im Juli auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Für rund fünf Monate soll sie vollständig gesperrt und grundlegend modernisiert werden. Im Jahr darauf ist die Strecke Berlin-Hamburg dran.

Aufgrund der sanierungsbedürftigen Infrastruktur war die Pünktlichkeit der Bahn im vergangenen Jahr so schlecht wie seit vielen Jahren nicht. Rund jeder dritte Fernzug war verspätet unterwegs. Wie ein DB-Sprecher in Berlin vor wenigen Tagen mitgeteilt hatte, wurden 36 Prozent der Halte mit einer Verspätung von mehr als 5:59 Minuten erreicht. Die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr lag damit bei 64 Prozent nach 65,2 Prozent im Jahr 2022. Zur Begründung nannte ein DB-Sprecher damals vor allem die vielen Baustellen.

Quelle: ntv.de, lme/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen