DAX gelingt ein kleiner Befreiungsschlag
Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach dem Abverkauf der vergangenen Tage etwas erholen können. "Die hawkischen Aussagen von den Notenbankmitgliedern sollten nun eingearbeitet sein", sagte ein Marktanalyst. Zuletzt hatten mehrere Notenbankmitglieder aus der EZB und der US-Notenbank Fed die Zinssenkungserwartungen gebremst, das hatte auf die Kurse vor allem der konjunkturabhängigen Werte gedrückt und die langen Zinsen nach oben getrieben. Die Langläuferrenditen stabilisieren sich nun auf dem höheren Niveau.
Der DAX gewann 0,8 Prozent und ging mit 16.567 Punkten aus dem Handel, sein Tageshoch lag bei 16.579 Stellen. Der EUROSTOXX50 notierte 1,1 Prozent höher bei 4452 Zählern. Robuste Signale kamen vom US-Arbeitsmarkt, wo die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zuletzt deutlich zurückging. Gleichzeitig schwächte sich das Wohnungsbaugeschäft ab.
Einen Kursrutsch ans DAX-Ende mussten Aktionäre von Bayer verkraften. Die Papiere verloren 2,1 Prozent, nachdem Hoffnungen auf eine aus Aktionärssicht potenziell wertsteigernde Aufspaltung des Pharma- und Agrarchemiekonzerns gedämpft wurden. Insidern zufolge will sich Konzernchef Bill Anderson vorerst lieber auf operative Verbesserungen in den Divisionen konzentrieren.
Gefragt waren auch Technologie-Aktien. Als leicht positiven Impuls für die europäischen Technologiewerte wertet ein Händler, dass Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) beim Nettogewinn überzeugen konnte. Infineon lagen mit einem Aufschlag von 4,8 Prozent an der DAX-Spitze.