Zins-Euphorie heizt DAX-Rekordjagd weiter an
US-Notenbankchef Jerome Powell hat die Aktienanleger mit seinem Bekenntnis zu fallenden Zinsen merklich aufatmen lassen. "Grüne Vorzeichen, wohin man blickt", kommentierte Jochen Stanzl von CMC Markets das Börsengeschehen. Der DAX schaffte am Nachmittag noch einmal ein Allzeithoch bei 18.178,47 Punkten. Am Ende landete der deutsche Leitindex bei 18.173 Punkten, 0,9 Prozent höher.
Unterstützung kam einmal mehr von der Wall Street, wo es nach den kräftigen Vortagsgewinnen ebenfalls weiter nach oben ging. Am Morgen hatte daraufhin bereits der japanische Leitindex Nikkei so hoch wie nie geschlossen. "Die Aussicht auf global sinkende Kapitalmarktzinsen ist Wasser auf die Mühlen der Anleger", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Einziges Haar in der Suppe war am deutschen Aktienmarkt das verpatzte Comeback der Parfümeriekette Douglas, deren Aktien trotz des freundlichen Börsenumfelds deutlich absackten.
Dass die Luft für den DAX dünner und die Nerven der Anleger schwächer werden, ist nicht zu übersehen. Im Laufe des Vormittags hatte der DAX seine Kursgewinne halbiert und zwischenzeitlich nur noch 0,5 Prozent im Plus bei 18.101 Punkten notiert. Aktienstrategen warnen vor einer Übertreibung an den Börsen, bei der Bewertungen und Risiken ignoriert würden. "Solche Entwicklungen gibt es oft zum Ende einer starken Aufwärtsbewegung", so Stanzl .
Bei den Einzeltiteln lagen Siemens Energy am Ende mit plus 6,7 Prozent an der DAX-Spitze. Stützend wirkte ein Bloomberg-Bericht, laut dem das Unternehmen plant, den Verkauf von Onshore-Windturbinen schon bald wieder aufzunehmen. Der Verkauf war im vergangenen Jahr aufgrund technischer Probleme gestoppt worden.
Heidelberg Materials machten einen Satz von 4,5 Prozent. Der Baustoffkonzern will die Dividende auf 3 Euro erhöhen von 2,60 Euro, erwartet worden waren 2,80 Euro.