Der Börsen-Tag
4. Dezember 2025
imageHeute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
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08:21 Uhr

Zahl der Insolvenzen im Einzelhandel steigt

Die Zahl der Pleiten im deutschen Einzelhandel ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Zwischen August 2024 und August 2025 registrierte Allianz Trade 2.490 Insolvenzen. Das sei der höchste Stand seit Oktober 2016, teilte der Kreditversicherer mit. In den zwölf Monaten zuvor lag die Zahl bei 2.520.

Hierzulande waren zuletzt unter anderem der Schuhhändler Görtz, der Modehersteller Gerry Weber und der Herrenausstatter Wormland betroffen. Die Modekette Esprit schloss in diesem Jahr insolvenzbedingt alle Geschäfte. Der Dekohändler Depot und der Discounter Kodi haben ihre Filialnetze deutlich verkleinert.

Guillaume Dejean, Branchenexperte von Allianz Trade, erwartet eine anhaltende Konsolidierung im Einzelhandel und weiter steigende Insolvenzzahlen - allerdings in abgeschwächtem Tempo. Schon in den vergangenen Monaten zeichnete sich diese Entwicklung ab. Im August 2025 stiegen die Zahlen im Jahresvergleich um 13 Prozent, ein Jahr zuvor noch um 20 Prozent. Die Experten führen dies auf etwas bessere wirtschaftliche Aussichten zurück.

08:03 Uhr

Chevron plant 19-Milliarden-Investitionen 

Chevron will im kommenden Jahr zwischen 18 und 19 Milliarden Dollar investieren und sich dabei auf die Produktion in den USA und Guyana konzentrieren. Die Summe liege am unteren Ende der bisherigen Prognose von 18 bis 21 Milliarden Dollar jährlich bis 2030, teilte der US-Ölkonzern mit. Von den geplanten Investitionen entfielen rund 17 Milliarden Dollar auf die Förderung, davon etwa neun Milliarden in den USA. Sechs Milliarden Dollar seien für die amerikanische Schieferölproduktion vorgesehen, mit der mehr als zwei Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag gefördert werden sollten.

07:46 Uhr

Novo Nordisk scheitert mit Diabetes-Mittel gegen Alzheimer

Das Diabetes-Medikament Semaglutid des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk zeigt keine Wirkung bei der Behandlung von Alzheimer im Frühstadium. Dies ergaben zwei große Studien mit 3800 Teilnehmern, deren Ergebnisse nun vorgestellt wurden. Die Untersuchungen sollten zeigen, dass die Tablette Rybelsus, der gleiche Wirkstoff wie in den Spritzen Ozempic und Wegovy, das Fortschreiten der Gehirnerkrankung um mindestens 20 Prozent verlangsamt. Nach zwei Jahren zeigte sich jedoch kein Unterschied zur Placebogruppe bei der kognitiven Leistungsfähigkeit. Zwar verbesserten sich einige biologische Marker um bis zu zehn Prozent, dies reichte jedoch nicht aus, um den geistigen Abbau zu verzögern. Novo Nordisk kündigte an, beide Studien abzubrechen.

07:28 Uhr

Dax bleibt im Seitwärtstrend

Mit einem weiter volatilen Seitwärtsgeschäft rechnen Händler an Europas Börsen. Der Dax-Future hatte sich gestern am Abend zwar wieder mit den US-Börsen erholt, bestätigte damit aber nur seine Seitwärtsbewegung. "Vor der US-Zinsentscheidung nächste Woche dürfte es nicht mehr zu neuen Trends kommen", meint ein Händler.

Mit der überraschenden Stärke im ISM-Dienstleistungssektor gebe es eigentlich keine Notwendigkeit für die US-Notenbank, den US-Arbeitsmarkt zu stützen, so ein Marktteilnehmer. Im Handel werde dennoch weiter mit einer Zinssenkung gerechnet, allerdings mehr aus politischen Gründen, als aus echter konjunktureller Notwendigkeit.

Besonders im Fokus stehen am Nachmittag weitere US-Daten wie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Challenger-Report, der zeigt wie viele Entlassungen US-Unternehmen planen. In Europa wird auf Daten zum Einzelhandel geblickt und einige Reden von EZB-Mitgliedern.

07:12 Uhr

Meta wildert bei Apple

Der Designer, der für die Bedienung von Apple-Produkten zuständig ist, wechselt zum Facebook-Konzern Meta. Alan Dye soll an Geräten für die Ära Künstlicher Intelligenz arbeiten, wie Metas Technikchef Andrew Bosworth auf der Plattform X schrieb.

Dye verantwortete zuletzt unter anderem die neue Optik der Apple-Betriebssysteme mit ihren teilweise durchsichtigen Bedienelementen und Fenstern. Das im Herbst eingeführte Design mit dem Namen "Liquid Glass" (flüssiges Glas) sorgte teils auch für Kritik, weil damit Text in manchen Situationen schwieriger zu lesen ist. Zusammen mit Dye wechselt auch Apple-Designer Billy Sorrentino zu Meta.

Apple gab bekannt, dass Steve Lemay die Führung des Design-Teams übernehmen werde. Er war einst schon an der Entwicklung des ersten iPhones beteiligt gewesen.

06:52 Uhr

Asien-Anleger zwischen Nvidia und Zinsthematik

Die Erwartung einer US-Zinssenkung nach schwachen Wirtschaftsdaten stützt die asiatischen Börsen. Der Dollar fällt auf ein Fünfwochentief, nachdem enttäuschende Arbeitsmarktdaten die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung in der kommenden Woche erhöht hatten. Die Märkte preisen nun eine Wahrscheinlichkeit von 89 Prozent für eine Senkung um 25 Basispunkte ein.

Die japanische Börse profitiert zudem von einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nvidia-Chef Jensen Huang über Exportkontrollen. In Tokio legt der Nikkei-Index 1,4 Prozent auf 50.567,32 Punkte zu, der breiter gefasste Topix notiert 1,4 Prozent höher bei 3.381,88 Zählern. Der Shanghai Composite bleibt fast unverändert bei 3879,52 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt 0,3 Prozent auf 4543,93 Punkte.

06:34 Uhr

Ölpreise steigen nach Ukraine-Angriff auf russische Pipeline

Die Ölpreise steigen leicht, nachdem die Ukraine die russische Druschba-Pipeline angegriffen hat. Die Sorte Brent verteuert sich um 0,22 Prozent auf 62,81 Dollar je Barrel. Ukrainischen Militärquellen zufolge traf der Angriff die Pipeline in der zentralrussischen Region Tambow. Es war bereits die fünfte Attacke auf die Leitung, die russisches Öl nach Ungarn und in die Slowakei transportiert. Der Pipelinebetreiber und Ungarns Ölkonzern erklärten jedoch, die Lieferungen liefen normal weiter.

Auch die stockenden Friedensgespräche zwischen den USA und Russland stützten die Preise. US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, der weitere Verlauf sei nach einem Treffen seiner Gesandten im Kreml unklar. Die Druschba-Pipeline versorgte bis zum EU-Ölembargo 2022 auch ostdeutsche Raffinerien mit russischem Öl.

06:17 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Am Devisenmarkt gewinnt der Dollar 0,1 Prozent auf 155,45 Yen und legt leicht auf 7,0697 Yuan zu. Zur Schweizer Währung büßt er etwas auf 0,8004 Franken ein. Der Euro fällt 0,1 Prozent auf 1,1655 Dollar und zieht zum Franken leicht auf 0,9330 Franken an.

06:01 Uhr

Der Dax und die große Geopolitik

Zur Wochenmitte hat der Dax weitgehend auf der Stelle getreten. Nach dem 1,0-Prozent-Abschlag zum Wochenstart und dem am Dienstag folgenden 0,5-Prozent-Plus ging es gestern für den deutschen Börsenleitindex 0,1 Prozent abwärts auf den Schlusskurs von 23.694 Punkte.

Ein klar unter den Erwartungen ausgefallener ADP-Arbeitsmarktbericht unterstrich zwar die Erwartung einer Leitzinssenkung durch die US-Notenbank in der kommenden Woche. Im privaten Sektor wurden im November 32.000 Stellen abgebaut, die Prognose lag dagegen bei plus 40.000. Die schwache Lesung löste aber neue Sorgen über den Zustand der US-Wirtschaft aus. Diese Befürchtungen wurden noch genährt durch eine klar nach unten revidierte Oktober-Lesung der US-Industrieproduktion.

Im heutigen Anlegerfokus dürfte die große Weltpolitik stehen: Zum einen wird der russische Präsident Wladimir Putin zu seinem ersten Indien-Besuch seit 2021 in Neu-Delhi erwartet. Dort will er am 23. jährlichen Indien-Russland-Gipfel mit Premierminister Narendra Modi teilnehmen. Das Treffen findet wenige Monate nach der Einführung von Zusatzzöllen durch US-Präsident Donald Trump auf indische Waren statt, mit denen Neu-Delhi für seine Importe von günstigem russischen Öl bestraft werden soll.

Zum anderen setzt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Besuch in China fort. Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte Macron trifft er den chinesischen Staatschef Xi Jinping. Macron möchte die europäisch-chinesischen Beziehungen neu gestalten, während Europa wirtschaftliche Abhängigkeiten und sicherheitspolitische Herausforderungen in Einklang bringen muss. Im Fokus dürften Gespräche über den Zugang zu chinesischen Technologien und Märkten stehen.