Der Dax hat im gestrigen Geschäft – dank der Wall Street – spät die Kurve bekommen und am Ende fester geschlossen. Aktuell notiert er leicht über der Marke von 24.200 Punkten. Damit deutet sich an, dass der deutsche Börsenleitindex über der psychologisch wichtigen 24.000er-Schwelle ins Wochenende gehen wird.
Nach einem ruhigen Wochenschluss sieht es nicht aus, zumindest was die Themenlage angeht: So trifft der chinesische Vize-Ministerpräsident He Lifeng in Malaysia auf US-Finanzminister Scott Bessent und den Handelsbeauftragten Jamieson Greer zu Handelsgesprächen. Ziel ist es, die jüngsten Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt vor dem geplanten Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping in Südkorea Ende Oktober abzubauen. Die Spannungen hatten sich zuletzt verschärft, nachdem Peking als Reaktion auf US-Technologiebeschränkungen seine Ausfuhrkontrollen für Seltene Erden ausgeweitet hat.
Zudem informiert das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas über die Ergebnisse seines vierten Plenums. Im Mittelpunkt steht der 15. Fünfjahresplan, der die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bis Ende 2030 festlegen soll. Beobachter erwarten Aufschluss über die künftige Wirtschaftsstrategie Pekings, insbesondere zu Wachstumszielen und technologischen Ambitionen.
Am Nachmittag werden dann trotz des teilweisen Regierungsstillstands in den USA die Verbraucherpreisdaten für September veröffentlicht. Experten erwarten einen Anstieg der Inflationsrate auf 3,1 Prozent, nach 2,9 Prozent im August. Die Daten dienen der Notenbank als eine wichtige Orientierungslinie für die Ausrichtung ihrer Geldpolitik. Sie entscheidet am 29. Oktober über den Leitzins und konnte zuletzt wegen des Shutdowns auf viele wichtige Konjunkturdaten nicht zurückgreifen. Die Verbraucherpreisdaten machen nun eine Ausnahme, da sie zur Berechnung der Inflationsanpassung bei Rentenzahlungen fristgerecht benötigt werden.
Und unternehmensseitig? Da legt der kriselnde Autobauer Porsche am Abend Zahlen für die ersten neun Monate vor. Porsche gibt keine Quartalszahlen bekannt. Analysten rechnen wegen angekündigter Milliardenbelastungen aber mit einem operativen Verlust von Juli bis September in Höhe von 611 Millionen Euro. Porsche-Chef Oliver Blume wird seinen Posten im kommenden Jahr an den früheren McLaren-Chef Michael Leiters abgeben. Bis Ende des Jahres will Blume die Sportwagenschmiede, die unter Absatzeinbruch in China und erhöhtem US-Importzoll leidet, mit einer neuen Produktstrategie, Einsparungen und Personalabbau stabilisieren.
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