Den Dax zieht's nach oben - Omikron wird abgehakt
Am Ende wurde es für den Dax dann doch noch ein klares Plus. Der deutsche Aktienmarkt hat sich gut behauptet gezeigt. Im frühen Handel hatten sich die Indizes noch für keine eindeutige Richtung entscheiden können und sich mehrheitlich um den Vortagesschluss bewegt. Doch mit dem positiven Handelsbeginn in den USA entschieden sich die Frankfurter Indizes für den Aufstieg.
Der Dax legte 0,7 Prozent zu und ging mit 15.912 Punkten aus dem Handel. Der EuroStoxx50 notierte 0,6 Prozent höher bei 4295 Stellen.
Der Dax hat sich damit nach den Kursschwankungen der vergangenen Tage stabilisiert, sagte ntv-Börsenreporterin Susanne Althoff. Anlegerinnen und Anleger würden weiter von Zinsangst geplagt. Nachdem die deutschen Erzeugerpreise im Dezember um satte 24 Prozent gestiegen sind, ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass die Inflationsrate allzu bald sinken wird. Denn die gestiegenen Produktionskosten werden in der Regel nach unten an die Kunden weitergegeben.
Bei der Pandemie gibt es Licht am Ende des Tunnels, denn einer extrem starken und schnellen Omikron-Welle folge ein starker Abfall der Zahlen, hieß es. Damit wachse die Chance, dass die Pandemie endemisch werde.
Bei den Einzelwerten legten Puma 1,2 Prozent zu. Die Zahlen des Dax-Konzerns wurden als "sehr stark" bezeichnet. Die vorläufigen Ergebnisse zum vierten Quartal lagen über den Erwartungen. Sie zeigten nicht die befürchteten Probleme durch Lieferketten, der Quartalsumsatz lag 14 Prozent über Vorjahr. Adidas verteuerten sich um 0,8 Prozent.
Nach Vorlage der Viertquartalszahlen fielen Suse um 1,2 Prozent, hatten anfangs aber auch schon höher gelegen. "Die Zahlen liegen über den Erwartungen", hieß es im Handel. Das gelte für den Umsatz, in noch stärkerem Maß aber für die Gewinnkennziffern. Der Ausblick des IT-Dienstleisters sei in Ordnung.
Primark verzeichnet Umsatzeinbruch
Die Aktien von AB Foods waren im Sinkflug und fielen um vier Prozent, nachdem der flächenbereinigte Umsatz des Mode-Einzelhändlers Primark in den 16 Wochen bis zum 8. Januar rund elf Prozent niedriger lag verglichen mit dem Niveau vor der Pandemie. Zudem hat die sich ausbreitende Omikron-Variante die Zahl der Kunden im Dezember beeinträchtigt.
Lufthansa verliert Streit um Staatshilfe für Frankfurt-Hahn
Die Lufthansa hat einen jahrelangen Streit um Millionenhilfen für den Regionalflughafen Frankfurt-Hahn endgültig verloren. Der Europäische Gerichtshof wies eine Klage der Airline gegen die Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz zurück. Dabei ging es unter anderem um eine Kreditlinie - vergleichbar mit einem Dispokredit auf einem Girokonto - in Höhe von 45 Millionen Euro. Zudem wurde entschieden, dass der MDax-Konzern die Verfahrenskosten des Landes und der EU-Kommission zahlen muss.
Hintergrund des Urteils sind Beihilfen für den Flughafen aus den Jahren 2009 bis 2011, die die Brüsseler Behörde 2014 genehmigt hatte. Die Lufthansa klagte dagegen bereits vor dem Gericht der Europäischen Union und scheiterte. Sie hat den Flughafen nie regelmäßig angeflogen und betrachtet Subventionen für den regionalen Flughafen schon deshalb kritisch, weil hier Billigkonkurrent Ryanair startet.
Partnerschaft mit Mercedes: Luminar-Kurs schießt nach oben
Der Aktienkurs von Luminar Technologies ist um 14,5 Prozent hochgeschnellt, nachdem das Unternehmen eine Partnerschaft mit Mercedes-Benz eingegangen ist. Dabei soll die Lidar-Technologie weiterentwickelt und in Premiumautos aus der Serienproduktion integriert werden.
"Diese Partnerschaft ist für die Branche wegweisend und gibt einen Ausblick darauf, wie sich hochentwickelte Sicherheitssysteme und autonomes Fahren im Pkw-Bereich als Standards etablieren werden", so Luminar-CEO Austin Russell laut Mitteilung. Das Unternehmen sagte, die Partnerschaft sei ein wichtiger kommerzieller Gewinn, wenn die Technologie in Serienproduktion gehe.
Wall Street dank Firmenbilanzen auf aufsteigendem Ast
Ermutigende Firmenbilanzen locken Anleger an die Wall Street zurück. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 stiegen zur Eröffnung um bis zu 1,4 Prozent. Die jüngsten Verluste seien überzogen gewesen, sagte Art Hogan, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters National Securities.
Mut machten Investoren unter anderem die Zahlen von American Airlines. Dank eines starken Feiertagsreiseverkehrs in den USA fiel der Quartalsverlust binnen Jahresfrist um mehr als die Hälfte. Allerdings falle der für das laufende Quartal in Aussicht gestellte Rückgang der Kapazitäten größer aus als erwartet, monierte Sheila Kahyaoglu von der Investmentbank Jefferies. Die Aktien der US-Fluggesellschaft stiegen dennoch um 2,4 Prozent.
Gefragt waren auch die Papiere von Travelers, die sich um 1,5 Prozent verteuerten. Starke Erträge aus Investitionen bescherten dem Versicherer einen Quartalsgewinn von 5,20 Dollar je Aktie, etwa 50 Prozent mehr als erwartet.
Glänzende Geschäfte beflügeln Juwelier-Aktie
Ermutigende Geschäftszahlen haben Signet Auftrieb gegeben. Die Aktie der Juwelier-Kette verteuerte sich um 4,8 Prozent. Das Unternehmen machte vorläufigen Zahlen zufolge dank eines starken Weihnachtsgeschäfts im vierten Quartal einen Umsatz von 2,77 Milliarden US-Dollar statt der angepeilten 2,4 bis 2,48 Milliarden.
Auf die Gewinner der Zinswende setzen
Der Inflationsdruck steigt und die Notenbanken denken über Zinserhöhungen nach. Das setzt vor allem den Tech-Sektor unter Druck. Welche Branchen auf der anderen Seite von einer möglichen Zinswende profitieren könnten, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Kemal Bagci von der BNP Paribas.
Russland denkt über Verbot der Kryptowährungen nach
Die russische Notenbank will angeblich mit dem Verbot von Kryptowährungen eine Finanzierungsquelle der Opposition des flächengrößten Landes der Welt trockenlegen. Das berichtet Bloomberg. Demnach setzt sich der Geheimdienst FSB für eine solche Maßnahme ein, weil die schwer zu verfolgenden Zahlungen in Russland zunehmend genutzt werden, um an unerwünschte Organisationen zu spenden.
Russlands Notenbankchefin Elvira Nabiullina hat Kryptowährungen schon lange im Visier. Sie sieht sie als Risiko für die Finanzstabilität Russlands an. Im Dezember sagte Nabiullina, die russische Infrastruktur sollte nicht für Handel mit Kryptowährungen genutzt werden.
"Inflationsrate in Türkei wird auf 50 Prozent steigen"
Die Inflationslage in der Türkei ist dramatisch. "Wenn Erdogan so weitermacht, drückt er die Wirtschaft Richtung Wand", erklärt Carsten Brzeski. Der Chefvolkswirt der ING Deutschland zeigt Optionen auf, mit denen das Land gegensteuern könnte.
EZB-Kakophonie bei Umgang mit hartnäckiger Inflation
Die EZB ist mit Blick auf den Inflationsausblick intern uneins. Wie aus den veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung vom Dezember hervorgeht, kreiste die Diskussion darum, ob sich die Inflation länger als erwartet halten könnte. Ein solches Szenario ist demnach aus der Sicht einiger Währungshüter nicht auszuschließen.
Laut Protokollen wurde von einigen Sitzungsteilnehmern darauf gedrungen, dass die EZB ihre Bereitschaft betone, notfalls "alle Instrumente" in ihrem geldpolitischen Werkzeugkasten anzupassen. Damit solle sichergestellt werden, dass die Inflation mittelfristig bei zwei Prozent stabilisiert werde. Mehrere Notenbanker haben Insidern zufolge Teile der jüngsten EZB-Beschlüsse nicht mitgetragen. Bankchefin Christine Lagarde hat eine rasche Zinswende, wie sie in den USA bald erwartet wird, für den Euroraum jedoch weitgehend ausgeschlossen.
Türkische Notenbank macht eine Zinspause
Die türkische Notenbank hat nach einer Reihe von umstrittenen Zinssenkungen eine Verschnaufpause bei der Lockerung ihrer Geldpolitik eingelegt. Die Währungshüter hielten den Leitzins wie von Fachleuten erwartet unverändert bei 14 Prozent.
Man werde die Auswirkungen der jüngsten Entscheidungen beobachten und gehe davon aus, dass die Inflation abebben werde, was wiederum für Stabilität sorgen dürfte, hieß es in Ankara. Analystin Maya Senussi von Oxford Economics geht vorerst davon aus, dass die Zinsen im laufenden Jahr auf dem aktuellen Niveau bleiben. Aber es gebe keine Garantie, dass die Zinssenkungen vorbei seien.
Was bedeutet der Activision-Deal für mein Depot?
Microsoft will die Spielefirma Activision Blizzard übernehmen und sorgt damit für ordentlich Wirbel an der Börse. Was bedeutet das für Anleger und Trader? Warum Turbos und klassische Optionsscheine so unterschiedlich auf den Kurssprung von Activision reagierten, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Dirk Heß von der Citigroup.
Noch höherer Ölpreis wirft EZB-Kalkulation über den Haufen
Hundert US-Dollar oder mehr für ein Barrel Rohöl: Dieses Szenario könnte nach Einschätzung von US-Banken schon bald Wirklichkeit werden. Der Preis für ein Fass Brent hat mit 89 Dollar ein Sieben-Jahres-Hoch erreicht, nach einem Anstieg von 50 Prozent im vergangenen Jahr und noch einmal rund 14 Prozent seit Anfang 2022. Hohe Energiepreise sind ohnehin der Inflationstreiber Nummer eins.
Doch hundert Euro pro Barrel Rohöl könnten für Notenbanker die Karten im Zinspoker noch einmal ganz neu mischen, schätzen Experten. Sollten die Energiepreise nicht sinken, wäre das für den Preisauftrieb endgültig die Krönung, sagt Zentralbank-Experte Frederik Ducrozet vom Vermögensverwalter Pictet. Schließlich fürchteten die Notenbanken schon jetzt eine Lohn-Preis-Spirale.
Dabei wird für die Eurozone ohnehin schon kalkuliert, dass ein zehnprozentiger Anstieg des Ölpreises die Inflation um rund 0,5 Prozent nach oben treibt. Wenn der Ölpreis hundert Dollar erreicht und auf diesem Niveau bleibt, muss die EZB zudem neu kalkulieren: Sie geht bei ihren Berechnungen davon aus, dass der Ölpreis dieses Jahr bei 77,50 Dollar liegt und bis 2024 auf 69,40 Dollar sinkt.
Erzeugerpreise befeuern Inflation - Börsenexperte zur EZB-Rolle
Die Erzeugerpreise gehen rasant nach oben und lassen für die Zukunft weiter steigende Verbraucherpreise erahnen. Auch andere Indikatoren weisen auf eine Verschärfung der Inflation hin. Die EZB befindet sich in der Sackgasse, sagt ntv-Börsenreporter Frank Meyer.
Inflation in Eurozone steigt auf Rekordwert
Die Inflation im Euroraum hat Ende 2021 einen Rekordwert erreicht. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um fünf Prozent, wie Eurostat nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Erhebung wurde bestätigt.
Damit liegt die Inflationsrate so hoch wie nie seit der Euro-Einführung. Im Vormonat hatte die Teuerungsrate 4,9 Prozent betragen. Auch dies war bereits ein Rekord.
U-Boot-Auftrag aus Israel lässt Thyssenkrupp-Kurs steigen
Thyssenkrupp hat einen milliardenschweren Auftrag zum Bau von U-Booten für Israel ergattert. Thyssenkrupp Marine Systems entwickle und baue für die israelische Marine drei U-Boote der neuen Klasse "Dakar", teilte das Verteidigungsministerium in Jerusalem mit. Der Auftrag habe ein Volumen von drei Milliarden Euro.
Man habe sich zudem auf eine strategische Kooperation mit einem Volumen von über 850 Millionen Euro geeinigt, hieß es weiter. Das erste U-Boot solle binnen neun Jahren ausgeliefert werden. An der Frankfurter Börse legte die Thyssenkrupp-Aktie 1,8 Prozent zu.
Dax weiter leicht im Plus
Nicht viel Neues an der Frankfurter Börse: Der Dax notierte am Mittag 0,2 Prozent höher bei 15.843 Punkten. Der EuroStoxx50 legte ebenfalls 0,2 Prozent auf 4275 Zähler zu.
Allerdings bereiten die bevorstehende Zinswende in den USA, eine weiter steigende Inflation und ein schwelender Russland-Ukraine-Konflikt den Anlegern Probleme. Die als Vorläufer für die Entwicklung der Inflation geltenden Produzentenpreise waren in Deutschland im Dezember mit 24,2 Prozent so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Statistik im Jahr 1949.
Air Berlin muss Emissionszertifikate zurückgeben
Wenn eine Fluggesellschaft nicht mehr fliegt, stehen ihr ab diesem Zeitpunkt keine kostenlosen Emissionszertifikate mehr zu. Die Ausgabe solcher Zertifikate an den Insolvenzverwalter sei nicht mit dem Zweck des EU-Emissionshandelssystems vereinbar, erklärte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg. Geklagt hatte der Insolvenzverwalter von Air Berlin.
Die deutsche Fluggesellschaft ist seit Ende 2017 insolvent. Sie hatte von der Deutschen Emissionshandelsstelle Treibhausgaszertifikate für die Jahre 2013 bis 2020 bekommen. Für die Jahre 2018 bis 2020 wurden sie nach der Insolvenz wieder zurückgenommen. Dagegen klagte der Insolvenzverwalter vor dem Berliner Verwaltungsgericht, das den EuGH um Auslegung des europäischen Rechts bat.
"Die Börse hat die Pandemie abgehakt"
In Europa führen Reise- und Freizeitaktien die Gewinnerseite an. Der Stoxx-Branchenindex steigt um 0,9 Prozent. Die Corona-Krise verliert laut Händlern trotz steigender Infektionszahlen an Schrecken. So wollen nun Österreich und Thailand Einreisebeschränkungen lockern. "Die Börse hat die Pandemie abgehakt", sagt Jürgen Molinar von Robomarkets. In den Fokus gerieten nun andere Probleme wie die Ukraine-Krise.
Tui verteuerten sich um 3,2 Prozent. Lufthansa und Fraport gewannen 0,9 beziehungsweise 0,4 Prozent.
Ölpreis stabil auf Niveau von Siebenjahreshoch
Der jüngste Höhenflug der Ölpreise zumindest eine kurze Pause eingelegt. Die beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI notierten am Mittag unterschiedlich. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 88,08 US-Dollar. Das waren 42 Cent mehr als zur Wochenmitte. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel dagegen auf 85,66 Dollar.
Getrieben wurden die Ölpreise in den vergangenen Wochen vor allem durch ein knappes Angebot bei robuster Nachfrage. Laut Beobachtern bleibt der Ölverbund Opec+ teils deutlich hinter seinen selbstgesetzten Produktionszielen zurück. Die Nachfrage entwickelt sich dagegen trotz der Omikron-Welle solide, da die Virus-Variante zwar zu vielen Infektionen führt, die Krankheitssymptome aber häufig schwächer ausfallen als bei früheren Corona-Mutanten.
Brent Rohöl I
Biotech-Aktie schießt nach gestrigem Sturzflug wieder hoch
Für Zuversicht am Markt hat Valneva gesorgt. Das Biotech-Unternehmen wartete nämlich mit der Meldung auf, dass sein Impfstoff auch gegen Omikron wirke. "Die Botschaft dahinter wäre auch für den ganzen Markt sehr bullish - damit könnte Corona völlig ausgepreist werden", meinte ein Händler dazu.
Am Vortag waren Valneva um 15 Prozent eingebrochen, nun erholen sie sich zeitweise um 20 Prozent. Der Impfstoff ist allerdings noch nicht zugelassen.
Lithium-Förderer rechnet mit Aufnahme im Prime Standard
Der Lithium-Förderer Vulcan Energy Resources rechnet für die erste Februarhälfte mit einer Aufnahme an der Frankfurter Börse im Prime Standard. Das teilt das Unternehmen mit, das bereits in Australien notiert ist. Mit der Vulcan Energie GmbH ist das Unternehmen in Deutschland vertreten. Ziel der Firma ist die Förderung von Lithium. Der zur Herstellung von Batterien für Elektroautos benötigte Rohstoff soll aus Thermalwasser im Oberrheingraben gewonnen werden. Durch die gleichzeitige Nutzung der Wärme des aus der Tiefe geförderten Wassers ist das Lithium nach Unternehmensangaben CO2-neutral.
Abkehr von den Lieferketten? Ifo erklärt den Effekt
Das Ifo-Institut hat vor einer Abkehr von internationalen Lieferketten gewarnt. Wenn ausgelagerte Teile der Produktion nach Deutschland zurückgeholt würden, würde die deutsche Wirtschaftsleistung um fast zehn Prozent schrumpfen, teilten die Münchner Wirtschaftsforscher mit. Wenn andere Länder eine ähnliche Strategie verfolgten oder Vergeltungszölle als Reaktion erhöben, könnte der Rückgang noch größer ausfallen, sagte Ifo-Außenwirtschaftsexpertin Lisandra Flach.
Die Produktion deutscher Vorleistungen, die anschließend im Ausland weiterverarbeitet würden, trage über 600 Milliarden Dollar zur deutschen Wertschöpfung bei, sagte Andreas Baur, Mitautor der Studie.
Baldiges Ende des Preisschubs? Analyst ist da sehr skeptisch
Ist in Deutschland ein Ende des Preisauftriebs in Sicht? Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen sieht derzeit keine Anzeichen dafür. Haupttreiber blieben die Energiepreise, wo sich insbesondere Strom und Gas noch einmal deutlich verteuert haben. Aber auch bei den anderen Gütern gibt es seiner Ansicht nach bisher kein Anzeichen für ein Abflauen des Preisschubs.
"Damit dürfte die deutsche Inflationsrate im Januar zwar wegen des Wegfalls einiger Sondereffekte etwas fallen. Einen Rückgang in Richtung zwei Prozent wird es vorerst aber nicht geben", schreibt der Analyst in einem Kommentar. Derzeit spreche vieles dafür, dass bei der Inflationsrate noch einige Zeit zumindest eine Vier vor dem Komma stehen wird.
"Bitterernste" Fed drückt Stimmung am Aktienmarkt
Inflation treibt Zinsen: Wie kann ich profitieren?
Welche Folgen haben steigende Preise und steigende Zinsen für uns alle? Warum kann man mit Zinserhöhungen Inflation bekämpfen? Und wie werden sich Teuerung und Zinsen in diesem Jahr voraussichtlich entwickeln?
Darum geht's in der neuen Folge des ntv-Podcasts "Brichta und Bell - Wirtschaft einfach und schnell".
Etwas Rückenwind aus Asien schiebt den Dax an
Der deutsche Aktienmarkt ist mit leichten Aufschlägen in den Handel gestartet. Der Dax legte um 0,2 Prozent auf 15.840 Punkte zu. Der EuroStoxx50 notierte ebenfalls 0,2 Prozent höher bei 4278 Stellen.
"Vier Zinsschritte in den USA sind nun an den Märkten vollständig eingepreist", sagte ein Börsianer in Frankfurt: "Daneben zeigt sich in der Pandemie Licht am Ende des Tunnels." Gestützt wird die Stimmung auch von starken Vorlagen aus Asien, dort profitieren die Kurse unter anderem von einer Zinssenkung in China und starken japanischen Außenhandelsdaten.
Plus ein Viertel! Erzeugerpreise steigen wie seit 1949 nicht
Die deutschen Hersteller haben ihre Preise im Dezember wegen teurer Energie und Vorprodukte so stark angehoben wie noch nie. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte stiegen um 24,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. "Dies war der stärkste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung 1949", teilte das Statistische Bundesamt mit.
Im November lag der Wert noch bei 19,2 Prozent. Von November auf Dezember zogen die Preise mit 5,0 Prozent so stark an wie noch nie binnen eines Monats. 2021 insgesamt legten die Erzeugerpreise um durchschnittlich 10,5 Prozent zu. Die Produzentenpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der Inflation.
Hauptverantwortlich für die hohen Erzeugerpreise war den Statistikern zufolge abermals die Energie. Sie verteuerte sich im Dezember um durchschnittlich 69,0 Prozent zum Vorjahresmonat. Erdgas verteuerte sich mit 121,9 Prozent besonders stark, elektrischer Strom um 74,3 Prozent. Klammert man Energie aus, lagen die Erzeugerpreise insgesamt nur um 10,4 Prozent über dem Vorjahreswert.
Viele neue Hochs: Rohstoffaktien sehr fest erwartet
Mit erneut sehr festen Kursen bei den Rohstoffaktien rechnen Marktteilnehmer am Donnerstag. Sie verweisen auf neue zyklische Hochs bei Nickel sowie stark steigende Kurse auch für Eisenerz, Kupfer, Zinn und Zink. "Die Hausse geht weiter und beschleunigt sich sogar noch", so ein Marktteilnehmer. Der Markt rechne weiterhin mit einer Entspannung der Pandemie und in der Folge mit einem kräftigen Konjunkturaufschwung.
Zinssenkung in China schiebt Nikkei an
Eine Zinssenkung in China hat asiatische Anleger zu Aktienkäufen ermuntert. In Tokio stieg der Nikkei um 1,1 Prozent auf 27.772 Punkte. Der breiter gefasste Topix zog ein Prozent an. Die Börse in Shanghai notierte belastet von Gewinnmitnahmen 0,1 Prozent tiefer.
Die People's Bank of China (PBoC) senkte wegen einer drohenden Abkühlung der Konjunktur in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft einen wichtigen Schlüsselsatz. Chinesische Immobilienwerte standen im Plus, nachdem Reuters unter Berufung auf Insider berichtet hatte, dass China den Entwicklern den Zugang zu Geldern aus Verkäufen erleichtern will.
Am japanischen Aktienmarkt waren nach dem Rutsch auf ein Fünf-Monats-Tief vor allem Schnäppchenjäger unterwegs. Sony erholten sich teilweise von ihrem Kursrutsch von Mittwoch und gewannen 5,8 Prozent. Nintendo stiegen um 2,8 Prozent.
Diese Aktien polarisierten nach US-Börsenschluss
Die Bilanzsaison der US-Unternehmen nimmt Fahrt auf. Am Mittwoch nach Börsenschluss haben unter anderem der Aluminiumkonzern Alcoa und die Fluggesellschaft United Airlines Geschäftszahlen veröffentlicht.
Gut wurde der Quartalsbericht von Alcoa aufgenommen; die Aktie stieg nachbörslich um 2,3 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag im vierten Quartal deutlich über der Konsensschätzung von Analysten. Aufgrund von Restrukturierungskosten und einer einmaligen Steuerbelastung wies Alcoa gleichwohl einen Nettoverlust von 392 Millionen Dollar aus.
United Airlines schloss das vierte Quartal zwar mit einem Verlust ab, der aber geringer ausfiel als von Analysten erwartet. Zudem steigerte die Fluggesellschaft den Umsatz überraschend deutlich. Gleichwohl ging es mit der Aktie um 1,9 Prozent nach unten. Die Fluglinie sei immer noch weit entfernt von den Vor-Pandemie-Niveaus, die Kapazitäten dürften 2022 niedriger als 2019 sein, die Kosten dagegen höher, hieß es.
Inflation bleibt Thema bei Dax-Anlegern
Vor dem Hintergrund anhaltender Diskussionen über die Geldpolitik wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell um 15.850 Punkte taxiert und damit etwa 0,3 Prozent fester als zur Wochenmitte.
Am Mittwoch hatte er 0,2 Prozent auf 15.810 Zähler zugelegt. Einen Tag, nachdem die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe erstmals seit fast drei Jahren wieder über die Marke von null Prozent geklettert war, blicken Börsianer vor allem auf die Daten zur Teuerung in Europa. Experten erwarten für Dezember wie im Vormonat einen Preisanstieg um fünf Prozent im Jahresvergleich.
Im Gegensatz zur US-Notenbank Fed und zur Bank von England (BoE), die in den kommenden Wochen ihre Zinsen wohl anheben werden, lockerte die People's Bank of China (PBoC) ihre Geldpolitik. Wegen einer drohenden Abkühlung der Konjunktur in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft senkte die Zentralbank einen wichtigen Schlüsselsatz. Aufmerksam werden Investoren auch den Zinsentscheid der türkischen Zentralbank verfolgen. Diese hatte die Geldpolitik in den vergangenen Monaten trotz anziehender Inflation mehrfach gelockert. Auch einige Firmenbilanzen stehen auf dem Terminplan. Unter anderem öffnet die Online-Videothek Netflix ihre Bücher.
Asien-Börsen erholen sich - dank China
An den Börsen in Ostasien und Australien dominieren die positiven Vorzeichen. Die negativen Vorgaben der US-Aktienmärkte werden ignoriert beziehungsweise sind überlagert davon, dass die chinesische Zentralbank ihren Referenzzins für Hypothekendarlehen gesenkt hat. Erst zu Beginn der Woche hatte die People's Bank of China (PBoC) zwei anderen Referenzzinssätze gesenkt. Zur positiven Stimmung tragen auch Daten zu den japanischen Exporten bei. Diese sind im Dezember stärker gestiegen als erwartet.
Bei den Anlegern in Aktien chinesischer Immobilienunternehmen kommt dieses Signal gut an. Der Sektor hatte schon am Mittwoch stark zugelegt. Country Garden verbessern sich in Hongkong um 6,4 Prozent, Country Garden Services sogar um gut 15 Prozent. Für Longfor Group geht es um 3,9 Prozent nach oben. China Aoyuan liegen 3,2 Prozent im Plus, obwohl das Unternehmen nach eigenen Angaben Zinszahlungen nicht leisten kann, die in diesem Monat eigentlich fällig wären. Der Kurs des taumelnden Immobilienriesen China Evergrande steigt um 7,6 Prozent.
Technologiewerte trotzen den negativen Vorgaben der US-Branchenvertreter, die schon seit einiger Zeit unter den Zinserhöhungsplänen der US-Notenbank leiden. Meituan legen um 8,8, Alibaba um 4,8 und Tencent um 2,3 Prozent. AAC Technologies brechen dagegen um gut 10 Prozent ein; das Unternehmen hat vor einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr gewarnt.
Der australische Aktienmarkt schloss 0,1 Prozent höher. Kräftigen Kursgewinnen von durchschnittlich 3 Prozent im Rohstoffsektor standen Verluste im schwer gewichteten Bankensektor gegenüber.
Lufthansa-Konkurrent verringert Verlust
Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat ihren Verlust im vierten Quartal deutlich eingedämmt. Grund sei eine stärkere Nachfrage nach Reisen in der Urlaubszeit, teilt das Unternehmen mit. Auf bereinigter Basis ging der Fehlbetrag je Aktie auf 1,60 Dollar je Aktie von sieben Dollar je Anteilsschein im selben Vorjahreszeitraum zurück. Analysten hatten im Durchschnitt nur mit einem Minus von 2,11 Dollar je Dividendenpapier gerechnet. Die Umsätze erhöhten sich auf 8,19 Milliarden Dollar von 3,4 Milliarden Dollar im Vorjahr. Die Fluggesellschaft hat die Corona-Pandemie deutlich zu spüren bekommen.
Lufthansa
Umbau belastet Alcoa
Alcoa hat im vierten Quartal 2021 aufgrund von Restrukturierungskosten und einer einmaligen Steuerbelastung mehr Geld verloren als im gleichen Zeitraum des Jahres 2020. Der in Pittsburgh ansässige Aluminiumverhütter verbuchte einen Nettoverlust von 392 Millionen Dollar - verglichen mit einem Nettofehlbetrag von 4 Millionen Dollar im gleichen Quartal des Vorjahres. Pro Aktie betrug der Verlust 2,11 (Vorjahr: 0,02) Dollar. Bereinigt verdiente der Konzern pro Aktie 2,50 Dollar. Der Umsatz stieg auf 3,34 (Vj. 2,39) Milliarden Dollar. Die Markterwartung für den Gewinn je Aktie für das Quartal hatte bei 2,35 Dollar und für den bereinigten Gewinn pro Aktie bei 1,93 Dollar gelegen.
Das Unternehmen gab an, im vierten Quartal eine Reihe von Restrukturierungskosten verbucht zu haben, darunter 921 Millionen Dollar für nicht zahlungswirksame Pensionsabfindungen und 90 Millionen Dollar für die endgültige Schließung einer Schmelzanlage. Alcoa wies außerdem einen einmaligen Steueraufwand von 97 Millionen Dollar für die Aktivitäten in Spanien aus.
"Buy on Dips" nun auch bei Technologiewerten
Auch Technologieaktien könnten nun wieder von der "Buy-the-Dips-Mentalität" profitieren, so ein Vermögensverwalter. Der Markt der Technologieaktien sei in der Korrektur und viele Einzeltitel extrem stark gefallen. "Auch wenn eine Bodenbildung nicht zu sehen ist: für viele Asset Manager mit einem langfristigen Investmenthorizont von einem Jahr oder zwei Jahren werden die Titel nach den Rückschlägen interessant", sagt er.
Japans Exporte steigen schneller als erwartet
Japans Außenhandel hat im Dezember stärker zugelegt als von Experten vorhergesagt. Im abgelaufenen Monat stiegen die Exporte im Jahresvergleich um 17,5 Prozent, wie Daten des japanischen Finanzministeriums (MOF) zeigen. Ökonomen hatten in einer Reuters-Befragung mit einer Zunahme um 16,0 Prozent gerechnet. Ende des vergangenen Jahres hatten sich die Lieferengpässe im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie weiter gelöst.
Dollar verliert zu Euro und Pfund
Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,1 Prozent auf 114,39 Yen und stagniert bei 6,3432 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er kaum verändert bei 0,9153 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,1 Prozent auf 1,1348 Dollar und zieht ebenfalls 0,1 Prozent auf 1,0391 Franken an. Das Pfund Sterling gewinnt auch 0,1 Prozent auf 1,3624 Dollar.
Euro / Dollar o
Tokioter Börse konterkariert Wall Street
Die Börse in Tokio hat sich zunächst stärker gezeigt. Experten sprachen von Schnäppchenjägern, die den jüngsten Kursverfall ausnutzen wollten. Der Nikkei notiert im Verlauf 1,1 Prozent höher bei 27.769 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index steigt ein Prozent und lag bei 1939 Punkten. Der Shanghai Composite liegt 0,3 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewinnt 1,1 Prozent.
Chinas Notenbank senkt Leitzins
China hat im Kampf gegen eine Konjunkturabkühlung den Leitzins gesenkt. Die Notenbank PBoC setzte den Referenzzins für Kredite mit einjähriger Laufzeit (LPR) auf 3,70 Prozent nach 3,80 Prozent im Vormonat. Der Zins für eine fünfjährige Laufzeit wurde zudem auf 4,60 Prozent gesenkt nach 4,65 Prozent. Das ist der erste Rückgang seit April 2020.
Der LPR wird am 20. jeden Monats festgelegt. Die meisten Kredite in China basieren auf dem einjährigen Zins, der fünfjährige beeinflusst Hypotheken. Dabei ist der LPR an den Referenzzins für mittelfristige Darlehen an gewisse Finanzinstitute (MLF) gekoppelt, den die PBoC am 17. Januar überraschend auf 2,85 von 2,95 Prozent gesenkt hatte.
Zwar hat sich die chinesische Wirtschaft 2021 trotz Immobilienkrise deutlich von der Corona-Flaute im Jahr zuvor erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs dabei nach offiziellen Angaben um 8,1 Prozent. Experten gingen nach der Veröffentlichung der BIP-Daten jedoch davon aus, dass dieses Tempo langfristig nicht gehalten werden könne. Chinas Wirtschaft wird einer Ökonomen-Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr um 5,2 Prozent wachsen.
Verunsicherte Anleger: Das wird für den Dax heute wichtig
Der Dax hat zur Wochenmitte zwar eine Gegenreaktion gezeigt, einen Großteil der Gewinne aber nicht bis zum Handelsende halten können. Die Spekulationen um raschere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed verunsicherten Anleger, sagten Börsianer. Der Dax schloss bei einem Stand von 15.810 Punkten 0,2 Prozent fester. Im Verlauf war er bis auf 15.630 Zähler abgerutscht, ehe eine Gegenreaktion eingesetzt und ihn zeitweise bis auf ein Tageshoch von 15.898 Punkte getrieben hatte. Die Wall Street war jedoch nach einem positiven Beginn deutlich ins Minus gedreht. Zum Handelsstart wird der Dax kaum verändert taxiert. Stützend wirken die Vorgaben aus Asien. Die große Frage lautet nun: Geht es für den Dax noch einmal und weiter nach unten oder sind die Zinssorgen nun eingepreist?
Die Antwort wird der Markt wohl am Vormittag liefern, wenn frische Daten zu den EU-Verbraucherpreisen auf der Agenda stehen. "Gerade in der Eurozone dürfte die Inflationszahlen ab diesem Monat niedriger ausfallen", prognostiziert ein Anlagestratege. Grund hierfür seien Basiseffekte. Durch vorangegangene Preisanstiege fielen die aktuellen Veränderungen geringer aus.
Daneben werden um 8.00 Uhr bereits die deutschen Erzeugerpreise veröffentlicht. Auch ein Indiz für die allgemeine Preisentwicklung. Dazu gibt es Daten zum französischen Geschäftsklima, die Protokolle zur geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie aus den USA den Philadelphia-Fed-Index, Zahlen zum Verkauf bestehender Häuser und die wöchentlichen Rohöllagerbestandsdaten. Letztere dürften vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Ölpreis-Rally im Fokus stehen.
Auch die Berichtssaison hat weitere Zahlen zu bieten – in Deutschland etwa von Suse, in Frankreich von Alstom und in den USA von Travellers. Das Highlight dürfte aber ganz klar das Zahlenwerk von Netflix sein. Allerdings wird es erst nach US-Börsenschluss veröffentlicht.