Dax beendet turbulente Woche über 14.000
Der deutsche Aktienmarkt hat sich zum Wochenschluss von seiner freundlichen Seite gezeigt. Die leichter tendierende Wall Street belastete etwas und sorgte für eine Verringerung der Gewinne. Die überwiegend starken Zahlen aus der Berichtssaison für das erste Quartal waren die Hauptstütze für die Märkte in geopolitisch schwierigen Zeiten.
Die mit Spannung erwarteten Daten aus dem Euroraum zeigten eine erwartet hohe Inflation bei einem leicht positiven Wachstum. Für die EZB war dies eine klare Aufforderung zum Handeln. Um eine Zinsanhebung im Juli wird sie wohl nicht herumkommen. Daran ändert auch das schwache deutsche Wirtschaftswachstum von nur 0,2 Prozent im ersten Quartal im Vergleich zum Schlussquartal 2021 nichts.
Der Dax ging mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 14.098 Punkte ins Wochenende. Damit verlor der Leitindex in einer ereignisreichen und schwierigen Börsenwoche rund 40 Zähler. Der EuroStoxx50 notierte 0,5 Prozent höher bei 3797 Stellen. Im Minus schloss der TecDax wegen einer sehr schwachen Nasdaq in den USA.
Die Inflationsentwicklung belastet auch die Unternehmen immer stärker. Henkel hatte daher eine Gewinnwarnung ausgesprochen, die Aktie verbilligte sich um 2,9 Prozent. Die Belastung stamme aus der Kosteninflation bei Materialkosten, hieß es in Düsseldorf.
Delivery Hero standen mit Aufschlägen von 6,9 Prozent an der Dax-Spitze. Die Aktie setzte damit die Aufwärtsbewegung vom Donnerstag fort. Analysten lobten zwar die Profitabilitätsbemühungen des Unternehmens. Diese seien allerdings von hohen Unsicherheiten geprägt - angesichts des starken Wettbewerbsdrucks.
Auch bei Fuchs Petrolub wurde der Ausblick nach unten angepasst. Das Unternehmen leidet unter inflationsbedingten Kostensteigerungen. Mit der Aktie ging es um 2,5 Prozent abwärts.
Deutsche Bank schlossen nach zeitweise starken Verlusten fast unverändert. Ermittler haben Räumlichkeiten des Geldinstituts durchsucht. Dem Dax-Konzern zufolge handelt es sich um eine Ermittlungsmaßnahme "im Zusammenhang mit Geldwäscheverdachtsmeldungen, die die Bank abgegeben hat".
Fed unter Zugzwang - "Birgt Gefahr einer Rezession"
Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges setzten die Weltwirtschaft unter Druck. Sandra Navidi von BeyondGlobal erklärt, wie die Inflation bei ihr in New York spürbar wird. Darüber hinaus spricht sie über die Risiken einer Rezession und die Rolle der Notenbanken.
Keine Entlastung für Credit-Suisse-Spitze
Klatsche für die Verantwortlichen der Credit Suisse: Die Aktionäre der Schweizer Großbank verweigerten dem Verwaltungsrat und der Konzernleitung die Entlastung für das Geschäftsjahr 2020. Auf der Generalversammlung sprachen sich fast 60 Prozent der Eigner gegen eine Entlastung aus.
Sie folgten damit der Empfehlung der einflussreichen Stimmrechtsberater Institutional Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis. ISS hatte auf eine Reihe von Risiko- und Kontrollproblemen verwiesen, die mit erheblichen finanziellen und Reputations-Kosten für die Bank und damit auch für ihre Aktionäre verbunden seien.
Wie läuft die Berichtssaison? Hier eine Zwischenbilanz
Das erste Quartal ist für viele Unternehmen gar nicht mal so schlecht gelaufen. Das ist zumindest das Bild, das sich aus vielen aktuell veröffentlichten Quartalsbilanzen ergibt. Für zukünftige Bilanzen kann das aber anders aussehen. Denn nicht nur weltweite Lieferengpässe, auch der Krieg gegen die Ukraine, steigende Zinsen und Unsicherheiten über die Konjunkturentwicklung könnten die nächsten Unternehmensergebnisse verhageln. Auf welche Branchen Anleger jetzt schauen sollten und warum gerade jetzt ein Teilschutz fürs Depot sinnvoll sein könnte, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley.
Milchprodukte werden deutlich teurer
Die ohnehin schon hohen Lebensmittelpreise könnten einem "Spiegel"-Bericht zufolge in den kommenden Wochen noch weiter steigen. Das Nachrichtenmagazin zitierte den Chef einer großen Molkerei, der ab Anfang Mai Preissprünge von 20 bis 25 Prozent bei Milchprodukten erwartet. Das sei zudem "erst der Anfang, weitere Preisrunden werden folgen".
Momentan erhalten konventionell wirtschaftende Milchbauern demnach mehr als 44 Cent pro Liter. Trotzdem müssten viele Landwirte nun "an allen Ecken und Enden sparen", was die Milchmenge weiter schrumpfen lasse, zitierte der "Spiegel" Ottmar Ilchmann von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. So seien Dünger, Diesel und Kraftfutter deutlich teurer geworden.
Roter Handelsbeginn an der Wall Street
Enttäuschende Geschäftszahlen der beiden Technologiekonzerne Amazon und Apple machen der Wall Street zu schaffen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones fiel zur Eröffnung um 0,4 Prozent. Der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq büßten jeweils etwa ein Prozent ein.
Amazon fielen um gut zehn Prozent und steuerten auf den größten Tagesverlust seit acht Jahren zu. Der Online-Händler hatte ein Quartalsergebnis unter Markterwartungen und einen verhaltenen Ausblick veröffentlicht. Bei Apple überschattete ein zurückhaltender Ausblick die überraschend starken Quartalsergebnisse. Die Apple-Aktie fiel um 1,3 Prozent.
US-Amerikaner trotz hoher Inflation sehr kauffreudig
Trotz hoher Inflation haben sich die US-Bürger im März überraschend spendabel gezeigt. Sie steigerten ihre Ausgaben zum Vormonat um 1,1 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Volkswirte rechneten lediglich mit einem Plus von 0,7 Prozent. Die Verbraucher bilden mit ihren Ausgaben das Rückgrat der US-Wirtschaft.
Die persönlichen Einkommen der Amerikaner legten im März zum Vormonat um 0,5 Prozent zu. Trotz dieses Zuwachses schmälert die starke Teuerung ihre Kaufkraft.
Russen begleichen Anleihenschulden in US-Dollar
Russland hat nach eigenen Angaben Fremdwährungsschulden wie vereinbart in US-Dollar bedient. Für einen in diesem Jahr fälligen Eurobond seien Kupon- und Tilgungszahlungen in Höhe von 564,8 Millionen Dollar geleistet worden, teilt das Finanzministerium in Moskau mit.
Für einen im Jahr 2042 fälligen Eurobond habe die Kuponzahlung 84,4 Millionen Dollar betragen. Ratingagenturen hatten erklärt, von Russland in Aussicht gestellte Zahlungen in Rubel statt in den für bestimmte Staatsanleihen vereinbarten Währungen Dollar oder Euro könnten als Zahlungsausfall angesehen werden.
Lässt Putin den Rubel an den Goldpreis koppeln?
Russland prüft nach eigenen Angaben eine Kopplung des Rubel-Kurses an den Goldpreis. Dieser Schritt werde mit Präsident Wladimir Putin diskutiert, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates und enge Putin-Vertraute Nikolai Patruschew signalisierte jüngst, dass ein solches Vorhaben Russland mehr "Souveränität" über sein Finanzsystem geben könnte.
Russland produziert jährlich etwa zehn Prozent des weltweit geförderten Goldes und ist ein wichtiger Produzent von Öl, Gas, Metallen und Getreide. Die russische Zentralbank hatte im März erklärt, sie würde bis zum 30. Juni Gold zu einem festen Preis von 5000 Rubel pro Gramm kaufen. Dies werteten einige Beobachter als Versuch, den Rubel an Gold zu koppeln.
Euro härtet sich etwas ab
Nach seiner jüngsten Talfahrt hat sich der Euro zum Wochenschluss etwas stabilisiert. Die Gemeinschaftswährung legte um 0,3 Prozent auf 1,0531 US-Dollar zu, nachdem sie am Vortag auf ein Fünf-Jahres-Tief von 1,0470 Dollar gefallen war. Analysten gehen aber nicht davon aus, dass der Euro zu einer großen Erholungsbewegung ansetzt. Solange eine Rezession im Euroraum aufgrund eines möglicherweise kompletten Lieferstopps von russischem Gas drohe, könne die Gemeinschaftswährung auch von den derzeitigen Spekulationen auf bald steigende Zinsen nicht profitieren, prognostiziert Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger. "Eine hohe Inflation, die sich als hartnäckiger erweist, und das Risiko einer konjunkturellen Abschwächung, welches die EZB letztlich zum Nicht-Handeln verleiten könnte, setzen den Euro unter Abwertungsdruck."
Euro / Dollar
Mercedes-Benz geht kräftig mit der Dividende hoch
Der Russland-Ukraine-Krieg hat bei Mercedes-Benz Engpässe bei bestimmten Bauteilen verschärft. Die Lage sei unbeständig, sagte Vorstandschef Ola Källenius bei der virtuell ausgetragenen Hauptversammlung. Der Dax-Konzern ist zudem wie andere Hersteller von Versorgungsengpässen bei Halbleitern betroffen.
Dank sprudelnder Gewinne soll die Dividende für die Aktionäre auf fünf Euro je Aktie nach 1,35 Euro zuvor steigen. Darin ist ein Anteil von 70 Cent aus dem Nutzfahrzeuggeschäft enthalten, da Daimler Truck für das vergangene Jahr keine separate Dividende auszahlen wird. Der nun selbstständige Hersteller von Lastwagen und Bussen ist ebenfalls börsennotiert.
Minister hält Ausbau von Ölimport über Rostock für möglich
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer sieht Möglichkeiten, vermehrt Öl von Rostock aus in die Raffinerie im ostbrandenburgischen Schwedt zu leiten. Der Bund habe den Wunsch geäußert, dass der Ölimport über die Ostseemetropole nach Möglichkeit ausgebaut werden sollte.
"Grundsätzlich ist Rostock als Standort geeignet", sagte der SPD-Politiker. Es seien jedoch viele Detailfragen zu klären. Dazu gehörten Fragen zur Sicherheit oder zum Platzbedarf. Für den Fall, dass Öl oder auch Flüssiggas in Rostock umgeschlagen werden sollten, müssten Umbauten für die Liegeplätze vorgenommen werden. Hintergrund sind Bestrebungen, die Energieeinfuhr aus Russland zu minimieren.
Chevron verdient durch Ölpreis-Rally prächtig
Der rasante Anstieg der Ölpreise durch den Krieg in der Ukraine hat Chevron zu einem kräftigen Gewinnsprung verholfen. Im ersten Quartal verdiente der zweitgrößte US-Ölkonzern unterm Strich 6,3 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Anstieg von mehr als 350 Prozent gegenüber dem Ergebnis im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte um 70 Prozent auf 54,4 Milliarden Dollar zu.
Grund für Razzia bei Deutscher Bank nun bekannt
Warum gab es eine Razzia bei der Deutschen Bank? Die Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft stünden im Zusammenhang mit Geldwäscheverdachtsmeldungen, die das Institut selbst abgegeben habe, teilte ein Sprecher der Deutschen Bank mit. Das Institut kooperiere vollumfänglich mit den Behörden. In welchem Zusammenhang der Geldwäscheverdacht aufgetaucht, wer betroffen ist oder welchen möglichen finanziellen Umfang der Fall hat, nannte das Geldhaus nicht.
Die Aktien der Deutschen Bank blieben in der Verlustzone und gaben um 3,1 Prozent nach.
Öl- und Gaskonzern verdreifacht Gewinn zum Jahresauftakt
Der OMV-Konzern hat aufgrund der kräftig gestiegenen Öl- und Gaspreise und Zuwächsen in allen Geschäftsbereichen einen Gewinnsprung gemacht. Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS Ebit) verdreifachte sich im ersten Quartal auf 2,6 Milliarden Euro nach 870 Millionen Euro im Vorjahr, wie der Öl-, Gas- und Chemiekonzern mitteilt. Unter dem Strich stieg der Gewinn (CCS Überschuss) auf 1,1 Milliarden Euro nach 424 Millionen Euro. OMV liegt damit über den Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit einem CCS Ebit von 2,3 Milliarden Euro und einem CCS Überschuss von 1,0 Milliarden Euro gerechnet hatten.
Belastet wurde die OMV von milliardenschweren Abschreibungen in Russland, die sich allerdings nicht in den bereinigten Zahlen zeigen. Insgesamt muss der Konzern Abschreibungen von zwei Milliarden Euro verkraften, die als Sondereffekte auf das operative Ergebnis durchschlagen. Dabei geht es um die Finanzbeteiligung bei der gestoppten Pipeline Nord Stream 2 sowie um eine Beteiligung an dem russischen Gasfeld Juschno Russkoje.
Russlands Notenbank senkt Leitzins stärker als erwartet
Die russische Zentralbank hat ihren Leitzins deutlicher als erwartet gesenkt, ein Zeichen dafür, dass die Bemühungen um die Stabilisierung des Finanzsystems offenbar Wirkung zeigen. Der Leitzins wurde um 300 Basispunkte auf 14,00 Prozent reduziert. An den Märkten war nur eine Senkung um 200 Basispunkte erwartet worden.
Die Bank Rossii verwies auf die Abschwächung der Inflation, die eingesetzt habe, nachdem sich der Rubel von seinem Absturz nach dem Kriegsbeginn gegen die Ukraine erholt habe. Die Zentralbank erklärte zudem, dass die Inflation, die in diesem Jahr auf bis zu 23 Prozent gestiegen ist, bis 2024 zum Ziel der Notenbank von vier Prozent zurückkehren werde.
Drohendes Öl-Embargo gegen Russland treibt Preise hoch
Spekulationen auf ein baldiges Öl-Embargo der Europäischen Union gegen Russland haben die Ölpreise nach oben getrieben. Das Nordseeöl Brent verteuerte sich am Mittag um 1,6 Prozent auf 108,88 US-Dollar je Fass. Das US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 106,56 Dollar je Barrel in der Spitze 1,2 Prozent mehr.
Das Öl-Embargo gegen Russland rücke näher, hieß es in einem Kommentar der Commerzbank. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte zuletzt mitgeteilt, dass Deutschland jetzt für einen Stopp russischer Öl-Lieferungen gerüstet sei.
Razzia drückt Deutsche-Bank-Kurs kräftig runter
Nach Bekanntwerden von Durchsuchungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft bei der Deutschen Bank sind die Aktien des Geldhauses unter Druck geraten. Die Papiere gaben ihre Tagesgewinne von zeitweise 2,8 Prozent komplett ab und notierten nun 3,1 Prozent tiefer.
"Gold ist ein sicherer Hafen in unsicheren Zeiten"
Dax macht Wochenverlust fast wett - Henkel stürzen ab
Auch am Mittag haben bei den deutschen Aktienindizes die Pfeile nach oben gezeigt. Der Dax stieg um ein Prozent auf 14.116 Zähler. Damit hätte der deutsche Leitindex die in dieser Woche aufgelaufenen Verluste fast aufgeholt. Der EuroStoxx50 gewann 0,9 Prozent auf 3810 Stellen.
Für Aufsehen sorgte Henkel mit einer Gewinnwarnung. Der Kurs der Düsseldorfer brach am Dax-Ende um 7,7 Prozent ein. Wegen höherer Rohstoff- und Logistikkosten und der Folgen des Krieges in der Ukraine droht das Ergebnis je Aktie in diesem Jahr um bis zu 35 Prozent einzubrechen. BASF gaben nach den endgültigen Quartalszahlen um 0,5 Prozent nach.
Razzia bei der Deutschen Bank
Durchsuchung bei der Deutschen Bank: Aktuell finden Durchsuchungsmaßnahmen in Räumlichkeiten des Geldinstituts aufgrund eines Durchsuchungsbeschlusses des Amtsgerichts Frankfurt statt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt mit. Vor Ort seien Beamte des Bundeskriminalamts, der Finanzaufsicht Bafin und der Staatsanwaltschaft eingesetzt. Weitere Einzelheiten nannte die Staatsanwaltschaft unter Hinweis auf andauernde Ermittlungsmaßnahmen nicht. Die Deutsche Bank und die Bafin lehnten eine Stellungnahme ab.
Deutsche Wirtschaft hat derzeit eine wichtige Stütze
Die deutsche Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal nach Aussage des Chefvolkswirts der liechtensteinischen VP Bank, Thomas Gitzel, vom Konsum gestützt werden. Er will aber nicht ausschließen, dass Deutschland wegen der chinesischen Null-Covid-Politik in eine Rezession abgleitet.
Aktuell komme der deutschen Wirtschaft jedoch noch zugute, dass Restaurants, Bars und Hotels wieder auf deutlich höhere Umsätze blickten, was eine wichtige Stütze auch im laufenden Quartal sein werde. "Allerdings könnten die Nachholeffekte in Anbetracht der hohen Teuerungsraten kurzlebig sein", gibt der Ökonom zu bedenken.
Eurozone verzeichnet bislang höchste Inflationsrate
Die Inflation im Euroraum ist im April aufgrund massiv gestiegener Energiepreise auf ein neues Rekordhoch geklettert. Außerdem erhöhte sich die Kernteuerung stärker als erwartet. Die jährliche Inflationsrate stieg auf 7,5 (März: 7,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Das ist die höchste Inflationsrate seit Beginn der Euro-Einführung im Jahr 1999. Volkswirte hatten eine solche Rate vorhergesagt.
Haupttreiber der Inflation sind die stark gestiegenen Preise für Energie, die im Zuge des Krieges in der Ukraine massiv anzogen. Die Energiepreise sanken zwar im Monatsvergleich um 3,7 Prozent, lagen aber binnen Jahresfrist um 38 Prozent höher.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, stieg im April stärker als erwartet. Diese ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kernrate erhöhte sich von 2,9 auf 3,5 Prozent.
Aktie von Biokraftstoff-Hersteller schmiert ab
Spekulationen auf eine Einschränkung der Produktion von Biosprit belasten laut Händlern den Biokraftstoff-Hersteller Verbio. Der Aktienkurs fiel um 16,2 Prozent, das Papier war damit schwächster Wert im SDax.
Börsianer verwiesen auf Aussagen von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die sich laut einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" dafür ausspricht, weniger Getreide und Pflanzenöl für Biosprit zu verwenden.
Aktienkurs von "Angry Birds"-Entwickler schießt hoch
Anleger haben bei Aktien des finnischen Handyspiele-Entwicklers Rovio zugegriffen. Die Papiere gewannen in Helsinki mehr als elf Prozent und steuern auf den größten Tagesgewinn seit fünf Monaten zu. Im Auftaktquartal wuchs der Umsatz im Kerngeschäft dank Erfolgsschlagern wie dem Spiel "Angry Birds 2" um 27 Prozent.
Tefal- und Krups-Mutter enttäuscht Anleger
Nach enttäuschenden Quartalszahlen werfen Anleger Aktien des französischen Haushaltsgeräteherstellers SEB aus den Depots. Die Titel fielen in Paris um mehr als vier Prozent auf den tiefsten Stand seit knapp zwei Jahren. Auf vergleichbarer Basis betrug das Umsatzplus lediglich 0,4 Prozent statt der von Analysten im Schnitt erwarteten 2,6 Prozent.
Geschäftseinbußen in Russland und der Ukraine und neuerliche Corona-Ausbrüche in Asien bremsten das Wachstum des für seine Marken Tefal, Krups und Rowenta bekannten Konzerns. Während das Geschäft in der Ukraine nahezu komplett zum Erliegen gekommen sei, will SEB in Russland aktiv bleiben - wenn auch in deutlich geringerem Umfang als vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs.
Worauf junge Menschen beim Investieren achten sollten
Ob Taschengeld, Erspartes oder der erste selbst erarbeitete Lohn - der eigenverantwortliche Umgang mit Geld gehört zum Erwachsenwerden dazu. Doch wie und wohin mit dem Geld? Wie schon junge Menschen ab 18 an der Börse investieren können, erklärt der ntv-Geldanlage-Check.
Deutsches BIP mit Miniplus - Dax bleibt robust
Die deutsche Wirtschaft ist zu Beginn des Jahres leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich im Zeitraum Januar bis März im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anhand einer ersten Schätzung mitteilte.
Den Dax ließ diese Meldung bislang kalt. Der Leitindex verharrte bei plus 1,2 Prozent auf 14.146 Punkte. Der EuroStoxx50 legte um 1,3 Prozent auf 3827 Stellen zu.
Astrazeneca schlägt sich mit hohen Kosten rum
Das Corona-Geschäft und die Übernahme des US-Konzerns Alexion haben Astrazeneca zum Jahresstart Rückenwind beschert. Hohe Kosten auch im Zusammenhang mit dem Zukauf sowie für Forschung und Entwicklung drückten jedoch auf das Ergebnis. Unter dem Strich brach der Gewinn um drei Viertel auf 386 Millionen US-Dollar ein, wie der britisch-schwedische Pharmahersteller mitteilte.
Einen guten Lauf hatte Astrazeneca mit einigen Krebs- und Diabetes-Medikamenten. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte auf 11,4 Milliarden Dollar. Dabei setzte der Konzern mit seiner Corona-Impfung mit dem Handelsnamen Vaxzevria im ersten Quartal etwas mehr als 1,1 Milliarden Dollar um.
MTU-Aktie hui, Henkel-Papier pfui
Im Dax sorgten im frühen Handel MTU für Kauflaune, die Aktie verteuerte sich um 3,1 Prozent. Der Münchner Triebwerksbauer ist mit einem kräftigen Plus bei Umsatz und Gewinn ins Jahr gestartet.
Auf der Verliererseite standen dagegen Henkel. Der Konsumgüterkonzern senkte angesichts stärker als erwartet anziehender Materialkosten und der Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine seine Gewinnprognosen für 2022. Die Aktien rauschten um 8,2 Prozent in die Tiefe.
Krieg bremst Triebwerkshersteller aus
Der französische Triebwerkshersteller Safran stellt sich auf einen Dämpfer seiner Geschäfte wegen des Kriegs in der Ukraine und der steigenden Teuerungsrate ein. "Wir ergreifen entschiedene Schritte, um die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts und der Inflation auf unsere Gewinnmarge vollständig zu begrenzen, dazu gehören vor allem zusätzliche Einsparungen", sagte Konzernchef Olivier Andries. An seiner Prognose hält das Unternehmen vorerst fest. In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 17 Prozent auf 4,07 Milliarden Euro.
Safran liefert in Russland unter anderem Triebwerke für das Regionalflugzeug Superjet und Kamov-Hubschrauber. Zugleich bezieht das Unternehmen die Hälfte seines Titans aus Russland.
Militärgeschäft bei MTU läuft gut
Der Triebwerksbauer MTU ist mit einem kräftigen Plus bei Umsatz und Gewinn ins Jahr gestartet. Die Erlöse schnellten um knapp ein Fünftel nach oben auf 1,18 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn verbesserte sich sogar um gut die Hälfte auf 131 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilt. Die Gewinnmarge weitete sich auf 11,1 Prozent von 8,7 Prozent vor Jahresfrist aus. Vorerst sieht sich MTU bei seinen Jahreszielen auf Kurs: "Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine beobachten wir kontinuierlich", sagte MTU-Chef Reiner Winkler. "Falls nötig werden wir unseren Ausblick anpassen."
Bislang musste MTU wegen der Sanktionen gegen Russland etwa 52 Millionen Euro abschreiben. Der größte Teil davon entfällt auf ein Triebwerk für das russische Passagierflugzeug Irkut MC-21.
Am stärksten fiel das Umsatzplus im ersten Quartal im Militärgeschäft aus. In der zivilen Instandhaltung - dem wichtigsten Umsatzbringer bei MTU - verbesserten sich die Erlöse um gut ein Fünftel. Vor allem das Geschäft mit der Wartung von Triebwerken für Kurzstreckenflugzeuge des Typs A320 zog an.
Dax startet oberhalb der 14.000er-Marke
Die deutschen Aktienindizes setzen ihre Klettertour fort. Der Dax gewann in den ersten Handelsminuten 0,9 Prozent auf 14.111 Punkte. MDax, SDax und TecDax legten zwischen 0,7 und 0,8 Prozent zu.
Die überwiegend starken Zahlen aus der Berichtssaison für das erste Quartal sind die Hauptstütze für die Märkte in geopolitisch schwierigen Zeiten. Weitere wichtige Konjunkturdaten stehen zum Wochenausklang an - vor allem wieder Inflationsdaten. So die Verbraucherpreise aus der Eurozone für April. Hier wird mit einem Anstieg von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Ein stärker als erwarteter Preisschub dürfte die Spekulationen um eine erste Leitzinserhöhung durch die EZB bereits im Juli weiter befeuern.
Preise für Energieeinfuhren explodieren regelrecht
Angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges sind die Importpreise im März erneut kräftig gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt lagen die Preise im vergangenen Monat 31,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Eine höhere Veränderung gab es demnach zuletzt 1974 bei der ersten Ölkrise. Verglichen mit Februar dieses Jahres stiegen die Importpreise zuletzt um 5,7 Prozent.
Der starke Preisanstieg lag laut den Statistikern vor allem an den gestiegenen Energiepreisen, vor allem am Erdgas, das zuletzt viermal so teuer war wie vor einem Jahr. Die Energieeinfuhren insgesamt waren im März um 160,5 Prozent teurer als vor einem Jahr und stiegen auch verglichen mit Februar deutlich um 19,1 Prozent.
BASF warnt vor "außergewöhnlicher Unsicherheit"
BASF hält trotz der wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine an seinen Jahreszielen fest. Für 2022 rechnet der Chemiekonzern unverändert mit einem Umsatz zwischen 74 und 77 Milliarden Euro sowie einem bereinigten operativen Gewinn (Ebit) zwischen 6,6 und 7,2 Milliarden Euro, wie BASF mitteilt. Das Marktumfeld bleibe aber von außergewöhnlich hoher Unsicherheit geprägt, vor allem die weitere Entwicklung des Krieges in der Ukraine und ihre Auswirkungen auf die Preise und Verfügbarkeit von Energie und Rohstoffen seien nicht vorhersehbar.
Im vergangenen Jahr war der Umsatz des weltgrößten Chemiekonzerns dank deutlich höherer Preise und Mengen noch um 33 Prozent auf 78,6 Milliarden Euro geklettert. Das bereinigte Ergebnis sprang auf 7,8 Milliarden Euro in die Höhe. Vorläufige Zahlen für das erste Quartal hatte BASF bereits Mitte April veröffentlicht und bestätigte diese nun.
Diese US-Schwergewichte sind die nachbörslichen Kursverlierer
Apple-Aktie ist am Donnerstag nachbörslich 2,2 Prozent niedriger gehandelt worden. Der iPhone-Hersteller hatte zuvor zwar besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen präsentiert, aber auch gewarnt, dass die Lockdwons in China Umsatzeinbußen von 4 bis 8 Milliarden Dollar im laufenden Quartal nach sich ziehen könnten. Einen detaillierten Ausblick gab Apple nicht ab. Finanzchef Luca Maestri sagte: "Die von Corona-Maßnahmen verursachten angespannten Lieferketten und der branchenweite Chipmangel beeinträchtigen unsere Fähigkeit, die Nachfrage der Kunden nach unseren Produkten zu befriedigen".
Amazon verzeichnete derweil das schwächste Quartal seit mehr als zwei Jahrzehnten mit einem Umsatzplus von 7 Prozent. Analysten hatten mit 7,4 Prozent gerechnet. Der operative Gewinn sank auf 3,7 (Vorjahr: 8,9) Milliarden Dollar, angekündigt waren 3 bis 6 Milliarden. Unter dem Strich verbuchte Amazon aber einen Verlust von 3,8 Milliarden Dollar und schnitt viel schlechter ab, als Analysten erwartet hatten. Auf Nasdaq.com wurde das mit einem Minus von 9 Prozent quittiert.
Für Intel ging es um 4 Prozent abwärts. Der Chiphersteller setzte im ersten Quartal zwar weniger um, der Gewinn hat sich aber mehr als verdoppelt. Damit übertraf Intel bei beiden Kennziffern die eigenen Ziele ebenso wie die Erwartungen des Marktes. Trotz der besser ausgefallenen Geschäftszahlen bestätigte Intel die Jahresprognose lediglich. Der Kurs des großen Wettbewerbers AMD gab um 2 Prozent nach.
Apple l
Intel hat zwei Probleme
Der US-Chipkonzern Intel gibt sich angesichts von Lieferketten-Unsicherheiten und Sorgen vor einer schwächeren PC-Nachfrage vorsichtig. Für das laufende Quartal werde mit Erlösen von 18 Milliarden Dollar gerechnet, teilte Intel mit. Vom Vorquartal entspräche dies einem Minus von zwei Prozent und zum Vorjahresquartal von fast drei Prozent. Bereits im ersten Quartal ging der Umsatz ein Prozent auf 18,4 Milliarden Dollar zurück. Am Aktienmarkt kam die Vorsicht nicht gut an. Die Intel-Aktie büßte nachbörslich fünf Prozent ein.
Intel befindet sich mitten in der aktuellen Chipkrise, die vor allem Autokonzerne und Technologiefirmen umtreibt, auf einem nie dagewesenen Expansionskurs. So investiert der Konzern unter anderem rund 17 Milliarden Dollar in den Bau zweier Halbleiter-Werke im sachsen-anhaltischen Magdeburg sowie bis zu 100 Milliarden Dollar in eine riesige Produktionsstätte im US-Bundesstaat Ohio. Nun befürchten Analysten und Experten, dass der Konzern zu hohe Kapazitäten aufbaut, die die Nachfrage angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung bald übertreffen könnten. Aktuell dürften Intel aber vor allem die Lockdowns in China und die Schwäche im PC-Geschäft, das in der Corona-Krise noch ausgesprochen gut lief, umtreiben.
Aufwärts im Sog der Wall Street: Asien-Börsen klettern
Die ostasiatischen Aktienmärkte schließen sich der positiven Vorgabe der Wall Street an, wobei die Aufschläge aber deutlich moderater ausfallen. Für einen weiteren positiven Impuls sorgen die nachbörslich bekannt gewordenen Quartalszahlen von Apple, die besser ausgefallen sind als erwartet.
Ausreißer nach oben ist die Börse in Hongkong mit einem Plus von zwei Prozent nach einem zunächst verhaltenen Start. Antreiber sind starke Gewinne bei Technikwerten. Der entsprechende Subindex macht einen Satz um über fünf Prozent nach oben. Schon in den USA hatten die techniklastigen Nasdaq-Indizes klar am stärksten zugelegt, befeuert von einigen gut ausgefallenen Geschäftszahlen aus dem Techniksektor. Alibaba machen einen Satz um über neun Prozent nach oben, Meituan und Tencent verteuern sich je um rund acht Prozent.
In Shanghai geht es um 0,4 Prozent nach oben. Sowohl in Hongkong als auch in Shanghai wird am Montag wegen Feiertagen nicht gehandelt, in Shanghai erst wieder am Donnerstag kommender Woche. Wegen der in China herrschenden strengen Corona-Lockdowns rechnen chinesische Behörden an den Feiertagen mit 62 Prozent weniger Reiseverkehr als im Vorjahr.
In Seoul und in Sydney geht es etwas stärker um bis zu 0,8 Prozent aufwärts. In Tokio wird wegen eines Feiertags nicht gehandelt. In Sydney verbessern sich Origin Energy 2,2 Prozent. Das Unternehmen hat einen Anstieg der Umsätze im Gasgeschäft in seinem dritten Quartal um 15 Prozent berichtet.
Schafft der Dax einen versöhnlichen Monatsabschluss?
Zum Abschluss der Börsenwoche wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell mit Kursen um 14.160 Punkten taxiert, ein Aufschlag von 1,3 Prozent.
Am Donnerstag hatte er dank starker Firmenbilanzen 1,4 Prozent auf 13.980 Punkte zugelegt. An den US-Börsen hatten starke Geschäftszahlen unter anderem von der Facebook-Mutter Meta enttäuschende Konjunkturdaten mehr als wettgemacht. Die Wall Street legte deutlich zu. Auch im Tagesverlauf erwarten Börsianer zahlreiche Geschäftszahlen. Neben BASF öffnen unter anderem die "AEG"-Mutter Electrolux, der Konsumgüter-Hersteller Colgate-Palmolive und Berkshire Hathaway, die Investmentfirma des Börsen-Gurus Warren Buffett, ihre Bücher. Ein prall gefüllter Konjunkturdaten-Kalender hält Investoren ebenfalls auf Trab. Ihr Augenmerk richten sie dabei unter anderem auf die europäischen Inflationsdaten, nachdem die Teuerung in Deutschland auf den höchsten Stand seit 1981 geklettert war. Analysten erwarten für April einen Preisanstieg in der Eurozone von 7,5 Prozent im Jahresvergleich.
Kurz davor werden die Zahlen zur deutschen Konjunktur im ersten Quartal veröffentlicht. In den USA stehen die Konsumausgaben auf dem Terminplan, die im März voraussichtlich um 0,7 Prozent gestiegen sind. Die Kauflaune der US-Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.
Musk verkauft Tesla-Aktien im Milliarden-Wert
Elon Musk verkauft 4,4 Millionen Aktien des Elektroautoherstellers Tesla im Wert von 3,99 Milliarden Dollar. Dies geht aus den US-Wertpapierunterlagen hervor. Musk twitterte, dass nun erstmal keine weiteren Verkäufe von Tesla-Aktien geplant sind. Die Tesla-Aktie verlor am Donnerstag an Boden, da die Anleger befürchteten, dass Musk Aktien verkaufen muss, um seine 21 Milliarden US-Dollar Kapitalbeteiligung an der 44 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von Twitter zu finanzieren.
Euro kämpft um die 1,05 Dollar
Im asiatischen Devisenhandel verliert der US-Dollar 0,1 Prozent auf 130,70 Yen und legt 0,4 Prozent auf 6,6478 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9714 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,2 Prozent auf 1,0510 Dollar und zieht 0,1 Prozent auf 1,0211 Franken an. Das Pfund Sterling gewinnt 0,2 Prozent auf 1,2476 Dollar.
Euro / Dollar o
Stimmung an asiatischen Börsen bleibt fragil
Asiatische Börsen haben dank einer soliden Wall-Street-Sitzung leichte Gewinne verbuchen können. Dennoch standen sie vor dem schlechtesten Monat seit zwei Jahren, da Wachstumsängste in China und eine drohende US-Zinserhöhungen die Stimmung belasteten. "Es gibt vier kurzfristige Katalysatoren, die den Markt im Moment antreiben: Die US-Earnings, die wir etwa zur Hälfte hinter uns haben, steigende US-Staatsanleihenrenditen und viele hawkische Äußerungen der Fed, der Krieg in der Ukraine und die chinesische Politik", sagt Fook-Hien Yap, Senior Investment Stratege bei Standard Chartered Wealth Management.
Der Shanghai Composite gewinnt zunächst 0,3 Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert dagegen 0,1 Prozent.
"Anhaltend starke Nachfrage" beflügelt Apple
Apple kann die weltweite Konjunkturabkühlung bisher nichts anhaben. Der Umsatz sei im abgelaufenen Quartal um 8,6 Prozent auf 97,3 Milliarden Dollar geklettert, teilte der iPhone-Hersteller mit. Es gebe eine "anhaltend starke Nachfrage nach unseren Produkten", schrieb Finanzchef Luca Maestri. Die Smartphone-Erlöse stiegen weltweit um 5,5 Prozent auf 50,6 Milliarden Dollar und standen damit für mehr als die Hälfte der Konzern-Einnahmen. Die Aktie legte nachbörslich rund drei Prozent zu.
Apple
Rockt der Dax die 14.000? Das wird heute wichtig
Mit 14.075 Punkten hat der Dax im Donnerstagsgeschäft mit seinem Tageshoch bereits kurz einmal über die 14.000er-Marke geschaut, ehe sich der deutsche Börsenleitindex mit 13.980 Zählern dann letzten Endes wieder darunter aus dem Handel verabschiedete. Das Plus von 1,4 Prozent oder 185 Punkten kann sich dennoch sehen lassen und wurde auch von einer starken Wall Street beflügelt. Aktuell hat der Dax die 14.000er-Schwelle wieder überwunden, wird mit Kursen um 14.115 Stellen taxiert.
Es deutet sich also ein versöhnlicher Wochenschluss an, an dem sowohl die Berichtssaison als auch Konjunkturdaten kursbestimmend sein sollten. Börsianer richten ihre Aufmerksamkeit etwa auf die US-Konsumausgaben am Nachmittag. Experten erwarten für März ein Plus von 0,7 Prozent. Die Kauflaune der US-Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft und erlaubt Rückschlüsse auf die Geldpolitik. Wenige Stunden zuvor werden die europäischen Inflationsdaten veröffentlicht. Sollte die Teuerung im April über der erwarteten Rate von 7,5 Prozent im Jahresvergleich liegen, wird die Diskussion um eine baldige Zinswende der EZB wohl wieder Fahrt aufnehmen.
Zudem stehen etliche BIP-Zahlen auf der Agenda, so etwa aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und der EU. Dazu folgen Verbraucherpreisdaten aus Frankreich, Italien und der EU. Am Nachmittag stehen zudem in den USA der Arbeitskostenindex, der Chicago-Einkaufsmanagerindex sowie der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan auf der Tagesordnung.
Unternehmensseitig präsentieren die Dax-Konzerne BASF und MTU ihre Quartalsberichte. Dazu warten Fuchs Petrolub und Windeln.de mit Zahlen auf. International liefern IMV, Safran, Signify, KPN, Eni, Remy Cointreau, Vattenfall und Astrazeneca Ergebniseinblicke. Zu einer Online-Hauptversammlung haben mit Mercedes-Benz, Vonovia, Bayer und Continental gleich vier Dax-Konzerne ihre Aktionäre geladen. Ein außerordentliches Aktionärstreffen findet dagegen bei Hella statt.