DAX baut Gewinnserie aus - US-Zinsentscheid wartet
Der DAX baut seine Gewinnserie weiter aus: Zur Wochenmitte und vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve am Abend zieht der deutsche Börsenleitindex 0,1 Prozent auf 15.216 Punkte an. Schon im Montags- und Dienstagsgeschäft hatte der Index zugelegt - zum Teil deutlich.
Nach den jüngsten Turbulenzen im Bankensektor hatte zuletzt die Notfall-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS als Balsam gewirkt. Mit Blick auf die Krise einiger Regionalbanken in den USA haben sich die Wogen ein gutes Stück weit geglättet - nicht zuletzt, weil US-Finanzministerin Janet Yellen erst am Dienstag die Bereitschaft zu zusätzlichen Unterstützungsmaßnahmen für die Branche betont hatte.
Die Blicke richten sich nun auf die US-Notenbank, die am Abend ihren Leizinsentscheid bekannt gibt. "Die Fed muss sich entscheiden, ob sie sich in der aktuell schwierigen Marktphase eher der Inflationsbekämpfung oder dem Erhalt der Finanzstabilität verpflichtet sieht", betonen die Experten der Privatbank Metzler.
"Die DAX-Anleger sind erstaunlich locker drauf: Den dritten Handelstag in Folge gibt es Gewinne", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Zur Erinnerung: Erst am Sonntag wurde mit der Credit Suisse eine systemrelevante Schweizer Großbank gerettet", erläutert sie. "Nun warten die Anleger auf die Federal Reserve: Eine Zinserhöhung von 25 Basispunkten ist am Markt gesetzt - alles andere wäre eine große Überraschung. Aber es gibt auch Stimmen, die eine Zinssenkung oder eine Zinspause präferieren, um Druck aus dem US-Bankensektor zu nehmen."
Auf Unternehmensseite bewegen vor allem Analystenstudien. Anteile an den Chemiekonzernen Covestro und BASF sind im DAX mit Aufschlägen von knapp einem respektive etwa 2,5 Prozent gefragt. Für Covestro drehte die Baader Bank ihr Votum nach den jüngsten Kursverlusten in eine Kaufempfehlung. Bei BASF halten die Experten von JPMorgan eine positive Überraschung bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal für möglich.
Dagegen werden nach zwei starken Erholungstagen die Anleger der Commerzbank und der Deutschen Bank im Handelsverlauf vorsichtiger. Die Kurse rutschen mit bis zu 2,5 Prozent ins Minus.