Dax erobert 15.000er Marke schwungvoll zurück
Der Kursrutsch am Vortag hat viele Anleger heute wieder zum Zugreifen ermutigt. Der kurzzeitige Fall des Dax unter die 15.000 Punkte lockte heute schnell wieder Schnäppchenjäger an.
Der Leitindex kehrt schon früh über die Marke von 15.000 Punkten zurück und baute seine Gewinne aus. Am Ende ging er 2,12 Prozent höher bei 15.170 Punkten aus dem Handel und damit auf seinem Tageshoch.
Die Impfkampagne gegen das Corona-Virus ist in vollem Gange, die Konjunktur dürfte bereits bald deutlich an Fahrt aufnehmen und die Wirtschaft wird einer konsumfreudigen Kundschaft die Türen öffnen. Damit ist allerdings verbunden, dass die Inflation und mit ihr auch die Zinsen anziehen werden. In einem solchen Umfeld dürften die Aktienmärkte noch für eine Weile größeren Schwankungen ausgesetzt bleiben. Doch die laufende Berichtssaison hat die hohen Erwartungen an die Gewinnentwicklungen bei den Unternehmen mehrheitlich erfüllt und auch die Ausblicke sind optimistisch.
Peloton macht nach Rückruf schlapp
Der Rückruf von Laufbändern schickt Peloton auf Talfahrt. Die Aktien des Fitnessgeräte-Anbieters fallen an der Wall Street um neun Prozent. Nach Berichten über Verletzungen und einen Todesfall im Zusammenhang mit Laufbändern ruft das Unternehmen die Modelle "Tread" und "Tread+" zurück, teilt US-Verbraucherschutzbehörde CPSC mit. Außerdem werde der Verkauf von "Tread+" gestoppt.
Anleger reißen sich um Tupperware
Ein Quartalsergebnis über Markterwartungen beschert Tupperware den größten Kurssprung seit einem halben Jahr. Die Aktien des Frischhalteboxen-Anbieters schossen an der Wall Street um gut 15 Prozent nach oben. Das Unternehmen steigerte den Angaben zufolge den Umsatz um 22 Prozent auf 460,3 Millionen Dollar und machte 0,82 Dollar je Aktie Gewinn.
Scholz plant Verlängerung der Corona-Hilfen
Die Pandemie versetzt der deutschen Wirtschaft einen heftigen Schlag. Unternehmen werden nach Meinung des Finanzministers auch nach den Lockerungen weitere Geldspritzen benötigen. Aus diesem Grund will Scholz die Corona-Wirtschaftshilfen noch bis Ende des Jahres verlängern.
Lyft zählt zu den Favoriten am US-Aktienmarkt
Zu den Favoriten am US-Aktienmarkt zählte Lyft mit einem Kursplus von 2,5 Prozent. Der Fahrdienst-Vermittler machte zum Jahresauftakt deutlich weniger Verlust als befürchtet. Der Ausblick für das laufende Quartal liege ebenfalls über den Markterwartungen, kommentierte Analyst John Blackledge vom Vermögensverwalter Cowen. Die Papiere des Lyft-Rivalen Uber, der seine Bücher nach Börsenschluss öffnen will, gewannen zwei Prozent.
Wall Street wieder auf Erholungskurs
Ermutigende Arbeitsmarktzahlen locken Anleger an die Wall Street zurück. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 steigen um bis zu 0,8 Prozent, nachdem sie am Dienstag um bis zu zwei Prozent abgerutscht waren. Die Aussicht auf eine kraftvolle Erholung der Wirtschaft von den Coronavirus-Folgen helle die Stimmung auf, sagte Analystin Fiona Cincotta vom Brokerhaus City Index.
"Investoren realisieren, dass der Ausverkauf von gestern wohl etwas überzogen war." Auslöser dieses Kursrutsches waren Aussagen von US-Finanzministerin Janet Yellen. "Es könnte sein, dass die Zinsen etwas ansteigen müssen, um sicherzustellen, dass unsere Wirtschaft nicht überhitzt", hatte Yellen erklärt. Später betonte sie, dass dies weder etwas sei, das sie erwarte oder empfehle. Eine Zinserhöhung liege noch in weiter Ferne, sagte Analystin Cincotta weiter.
Wie geht es nach Corona weiter? Optimismus nach Kauflaune im Tech-Sektor
US-Finanzministerin Janet Yellen denkt laut über höhere Zinsen nach und schickt die Tech-Werte prompt auf Talfahrt. Doch wie stehen die Tech-Giganten unabhängig davon da? Schließlich kam mit den guten Quartalszahlen die Kauflaune zurück. Wie gut die Unternehmen für die Zeit nach Corona aufgestellt sind und wie Anleger und Trader mit Zertifikaten geringere Kursbewegungen nutzen können, darüber spricht Bianca Thomas mit Anouch Wilhelms von der Société Générale.
Donald Trump bleibt auf Facebook gesperrt
Donald Trump bleibt beim weltgrößten Internetnetzwerk Facebook gesperrt. Nach monatelangen Prüfungen entschied das unabhängige Aufsichtsgremium des US-Konzerns, dem Republikaner bleibe der Zugriff auf unbestimmte Zeit verwehrt. Der Schritt dürfte weltweit für Aufsehen sorgen, weil er als Hinweis darauf gilt, wie Facebook künftig mit Staats- und Regierungschefs wie Irans oberstem politischem und religiösem Führer Ajatollah Ali Chamenei oder Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro verfährt.
In den USA setzt sich das Job-Karussell in Bewegung
Auch dank der anziehenden Corona-Impfkampagne in den USA haben die Unternehmen im April deutlich mehr Personal eingestellt. Unter dem Strich schuf die Privatwirtschaft 742.000 Arbeitsplätze, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Personaldienstleisters ADP hervorgehrt.
Von Reuters befragte Experten hatten zwar mit 800.000 gerechnet. Allerdings wurde der ADP-Umfragewert für das Stellenplus im März nun deutlich auf 565.000 nach oben revidiert. Für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für April erwarten Experten sogar einen Anstieg der Stellenzahl außerhalb der Landwirtschaft um 978.000.
GM kann trotz Chip-Mangels Umsatz kräftig steigern
Geneneral Motors (GM) hat zu Jahresbeginn dank anhaltend hoher Nachfrage nach SUVs und Pick-up-Trucks glänzend verdient. In den drei Monaten bis Ende März machte GM trotz Produktionsproblemen aufgrund von Computerchip-Engpässen einen Nettogewinn von 3,0 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro), wie der größte US-Autobauer am Mittwoch in Detroit mitteilte.
Vor einem Jahr hatte es angesichts starker Sonderkosten zu Beginn der Corona-Pandemie nur ein Plus von 294 Millionen Dollar gegeben. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum jedoch leicht auf 32,5 Milliarden Dollar. Trotz des Mangels an Computerchips, der zurzeit die Autobranche belastet und viele Hersteller zu Produktionskürzungen zwingt, rechnet GM 2021 weiter mit guten Geschäften. Der Konzern bestätigte seine Gewinnziele und stellte ein bereinigtes Jahresergebnis zwischen zehn Milliarden und elf Milliarden Dollar vor Steuern und Zinsen in Aussicht. Die Quartalszahlen lagen insgesamt über den Erwartungen der Analysten. Bei Anlegern kam der Geschäftsbericht gut an, die Aktie reagierte vorbörslich zunächst mit deutlichen Kursgewinnen.
Axa trifft die Erwartungen
Als "grob im erwarteten Rahmen" werden die Zahlen von Axa (-0,1%) im Handel gewertet. Da die Aktien seit etwa Mitte März seitwärts handelten, dürfte es kein Enttäuschungspotenzial geben. Axa konnte die Einnahmen gegenüber dem Vorjahresquartal um zwei Prozent steigern. Da man hier mit einem Vor-Corona-Quartal vergleiche, sei das gut, sagt ein Händler. Bei den Prämieneinnahmen hätte er sich indes etwas mehr erwartet, die Umsatzerwartung sei daher ganz leicht verfehlt worden. Da der CFO aber einen zuversichtlichen Ausblick auf 2021 gegeben habe, dürfte das nicht belasten.
Nissan verkauft milliardenschweres Aktienpaket, für Daimler geht es abwärts
Für die Aktie von Daimler geht es um 2,3 Prozent nach unten, nachdem Nissan Motor sich von seinem kompletten Anteil an Daimler getrennt hat. Wie der japanische Autobauer mitteilt, hat er die Aktien für rund 1,15 Milliarden Euro an institutionelle Investoren für 69,85 Euro je Aktie verkauft. Daimler
Erst im März hatte Renault sich von einem gleich großen Daimler-Aktienpaket getrennt. Renault und Nissan hielten seit mehr als zehn Jahren jeweils 1,55 Prozent an Daimler. Die drei Autobauer hatten damals mit einer Überkreuzbeteiligung eine umfassende Partnerschaft untermauern wollen. Doch die ehrgeizigen Pläne schrumpften rasch zusammen, die Zusammenarbeit von Daimler und Renault beschränkt sich etwa vorwiegend auf Vans und Transporter.
Metro enttäuscht trotz Sprung in den deutschen Einzelhandelszahlen
Kein guter Rückblick auf das zweite Quartal ist von Metro (-2,1%) gekommen. Man habe aber von Einzelhändlern auch nicht viel erwartet, so ein Händler. Allerdings habe sich nach dem überraschenden Sprung in den deutschen Einzelhandelszahlen etwas Hoffnung breitgemacht, dass Online-Angebote von stationären Händlern deren Umsatzeinbruch teilweise kompensieren könnten. Stattdessen ging der Umsatz um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Analysten von Baader zeigen sich indes eher entspannt, die schlechten Markterwartungen seien nur leicht verfehlt.
Corona setzt Windkraftanlagenbauer Vestas zu
Coronabedingte Lieferengpässe und Verzögerungen bei der Installation von Windrädern infolge von Pandemieauflagen haben Vestas zum Jahresstart belastet. Der Umsatz des dänischen Windkraftanlagenbauers gab im ersten Quartal um zwölf Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro nach. Der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel mit 71 Millionen Euro um fast ein Drittel höher als vor einem Jahr aus, wie das Unternehmen in Aarhus mitteilte. Vestas
Damit verfehlte das unter anderem mit Nordex und der Siemens-Energy-Tochter Siemens Gamesa konkurrierende Konzern die Erwartungen der Experten. Mit einem Rekordauftragsbestand von 45 Milliarden Euro sieht sich Konzernchef Henrik Anders aber gut gerüstet, um die Jahresziele zu erreichen, auch wenn das Geschäft in den ersten drei Monaten etwas schwächer als erwartet lief.
Bankenverband erwartet keine Insolvenzwelle
Die deutschen Banken sehen sich nach Angaben ihres Branchenverbandes "gut vorbereitet" auf einen Anstieg der Insolvenzzahlen, der nun nach dem Auslaufen der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zu erwarten sei. Es sei "klar", dass es nun zu einem Anstieg der Insolvenzzahlen kommen werde, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, Christian Ossig, bei einer Online-Pressekonferenz.
Der jetzige historisch niedrige Stand sei artifiziell. "Aber wir erwarten keine Insolvenzwelle." Die wirtschaftliche Auswirkung der Coronavirus-Pandemie konzentriere sich auf "wenige und erwartbare" Branchen, konstatierte Ossig. Der Anstieg der Insolvenzen werde aus Sicht des Bankenverbandes "nicht so hoch sein wie erwartet", vor allen Dingen werde er sich auch mehr in die Länge ziehen.
Wirecard-Skandal: Braun will von nichts gewusst haben
Der in Untersuchungshaft sitzende Ex-Wirecard-Chef Markus Braun weist über einen Sprecher eine Verantwortung für den milliardenschweren Finanzskandal bei dem Zahlungsabwickler zurück. Von den Betrügereien bei dem ehemaligen Dax-Konzern habe Braun erst aus den Akten der Ermittler erfahren, teilte sein Kommunikationsberater Dirk Metz der Wochenzeitung "Zeit" laut Vorabbericht mit.
"Markus Braun legt entschieden Wert auf die Feststellung, dass er von diesen Schattenstrukturen und Veruntreuungen nichts wusste." Er tauge daher in dem Fall nicht als Kronzeuge. In der Verantwortung sieht Braun seinen früheren Mitvorstand Jan Marsalek, der auf der Flucht ist. "Wenn einer zur Aufklärung etwas beitragen könnte, dann Jan Marsalek", so der Braun- Sprecher. "Zum Verbleib des Geldes kann er sicher viel sagen. Deshalb hat niemand ein größeres Interesse daran, dass sich Marsalek stellt oder gefasst wird, als Markus Braun."
Dax-Chefkontrolleure verdienen erstmals deutlich weniger
Die Aufsichtsratschefs deutscher Börsenschwergewichte haben einer Studie zufolge im Corona-Krisenjahr 2020 erstmals seit 2015 weniger verdient. Nach einer Untersuchung der Unternehmensberatung hkp-Group sank die Vergütung der ganzjährig tätigen Chefkontrolleure der Dax-Unternehmen gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um 4,3 Prozent auf rund 416.000 Euro. Spitzenverdiener war demnach Volkswagen-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch mit 900.000 Euro. Auf Platz 2 folgte Deutsche-Bank-Chefkontrolleur Paul Achleitner, der lange die Liste angeführt hatte, mit rund 802.000 Euro.
Schlusslicht war der Beiersdorf-Aufsichtsratsvorsitzende Reinhard Pöllath mit knapp 202.000 Euro. Inzwischen ist der Hamburger Konsumgüter- und Kosmetikhersteller in den MDax der mittelgroßen Werte abgestiegen. Den Angaben zufolge verzichteten die Aufsichtsratschefs aus acht Dax-Unternehmen im Krisenjahr 2020 auf einen Teil ihrer Bezüge.
Arzneimittel-Hersteller Cheplapharm zieht es an die Börse
Der Arzneimittel-Hersteller Cheplapharm aus Greifswald hat erstmals Börsenpläne bestätigt. Ein Börsengang zähle zu den Möglichkeiten zur weiteren Finanzierung, teilte das Unternehmen mit. Bisher hatte das Familienunternehmen aus Greifswald seinen Expansionskurs mit hochverzinsten Anleihen finanziert.
Allein im vergangenen Jahr gab Cheplapharm mehr als 1,3 Milliarden Euro für die Erweiterung seines Portfolios um 40 Arzneimittel von Herstellern wie Sanofi, Leo Pharma und Takeda aus. Der Umsatz stieg 2020 um mehr als 30 Prozent auf 680 Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) lag bei 324 Millionen Euro. Nach Reuters-Informationen soll der milliardenschwere Börsengang im Herbst über die Bühne gehen.
Hohe Preise, lange Wartezeiten: Beim Holz tritt der "Klopapier-Effekt" ein
Es klingt paradox: Eigentlich sieht es so aus, als gäbe es genug Holz, aber die Baubranche klagt über Knappheit und massive Preissteigerungen. Schon macht der Spruch vom Holz als "Gold der Baustelle" die Runde. Was steckt dahinter? ntv fragt nach.
Anleger greifen bei Post und Merck zu
Nach dem Rücksetzer am Vortag greifen Dax-Anleger wieder zu. Bei den Einzelwerten gehörten die Deutsche Post und Merck mit Kurszuwächsen von rund drei Prozent zu den größten Kursgewinnern. Beide Unternehmen fuhren im vorangegangenen Quartal deutlich höhere Gewinne ein und äußerten sich für das laufende Jahr zuversichtlicher. Dagegen gaben die Anteilsscheine von Delivery Hero rund vier Prozent nach. Dem Berliner Essens-Lieferdienst setzte zu, dass die Alteigentümer des südkoreanischen Lieferdienstes Woowa nach der Übernahme durch Delivery Hero einen Teil ihrer dafür erhaltenen Aktien auf den Markt werfen.
Container-Boom schiebt Umsatz von Maersk kräftig an
Die dänische Reederei Maersk hat ihren Umsatz wegen der höheren Nachfrage nach Containern deutlich gesteigert. Die hohe Nachfrage habe zu Engpässen geführt, was Frachtpreise auf Rekordhöhen getrieben habe, sagte Firmenchef Soren Skou in einer Mitteilung.
Im ersten Quartal stieg der Absatz um 30 Prozent gegenüber der Vorjahresfrist, wie das Unternehmen vorläufige Zahlen bestätigte. Die Firma kündigte außerdem Aktienrückkäufe in Höhe von fünf Milliarden Dollar sowie eine Beschleunigung ihres derzeitigen Aktienrückkaufs von 1,6 Milliarden Dollar an.
Chipmangel belastet Opel-Mutter
Der Opel-Mutterkonzern Stellantis bekommt den weltweiten Chipmangel zu spüren. Der weltweit viertgrößte Automobilbauer rechnet damit, dass der Engpass bei Halbleitern die Produktion im laufenden Quartal und das Gesamtergebnis stärker beeinträchtigen werde als in den ersten drei Monaten. Erst in der zweiten Jahreshälfte rechnet der Vorstand mit einer Entspannung.
Die Gruppe, die zuletzt durch die Fusion von Fiat Chrysler mit der französischen PSA entstanden ist, verbuchte in den ersten drei Monaten ein Umsatzplus von 14 Prozent auf 37 Milliarden Euro. Die Einbußen durch den Chipmangel bezifferte der Vorstand mit elf Prozent der geplanten Produktion. Acht der 44 Montagewerke seien betroffen.
Dax steigt wieder in Richtung 15.000 Punkte
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben zur Wochenmitte den Kursrutsch vom Vortag zum Einstieg und Ausbau von Aktienpositionen genutzt. Der Dax legt kurz nach dem Handelsstart um 0,89 Prozent auf 14.988 Punkte zu.
Der MDax mit seinen 60 mittelgroßen Werten kletterte um 0,74 Prozent auf 32.280 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Index EuroStoxx stieg um 0,75 Prozent auf 3954 Punkte. Im vergangenen Monat war der Leitindex bis auf etwas über 15.500 Zähler gestiegen und hatte so ein Rekordhoch erreicht.
Yellens Zins-Kommentar sorgt für Verwirrung
Deutsche-Bank-Analyst Jim Reid hält es für möglich, dass US-Finanzministerin Janet Yellen gestern mit ihren martkbewegenden Zinskommentaren gar nicht die Leitzinsen gemeint hat. "Ihre Anmerkungen bezogen sich wohl eher auf die Marktpreisbildung bei längerfristigen Zinsen und stellten keinen Kommentar der Geldpolitik dar, was ein Bruch mit historischen Konventionen wäre", schreibt Reid in seinem Morgenkommentar.
Die ehemalige Notenbank-Chefin Yellen hatte im Interview mit "The Atlantic" gesagt, die Zinsen müssten möglicherweise etwas steigen, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern. Das hatte zu deutlichen Kursverlusten an den Aktienmärkten geführt.
Öl wird teurer
Die Ölpreise haben weiter zugelegt. Derzeit kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 69,47 US-Dollar. Das sind 59 Cent mehr als gestern. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 54 Cent auf 66,23 Dollar.
Die Ölpreise rangieren derzeit auf dem höchsten Niveau seit Mitte März. Der Rohölmarkt profitiert von den zügig voranschreitenden Impfkampagnen insbesondere in den USA und Großbritannien. Damit verbunden ist die Hoffnung auf weniger Corona-Beschränkungen und somit die Erwartung eines steigenden Verbrauchs an Benzin und Diesel.
Ein Gegengewicht stellt die höchst angespannte Corona-Lage in anderen großen Ölverbrauchsländern wie Indien oder Brasilien dar. Die hohen täglichen Neuinfektionen dämpfen auch die Stimmung am Erdölmarkt, da sie mit einem merklich gedrosselten Energieverbrauch einhergehen. Dennoch will der Ölverbund Opec+ beginnend im Mai seine Förderung ausweiten.
Hugo Boss hofft auf bessere Zeiten
Hugo Boss leidet unter den Filialschließungen in Europa zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der Modekonzern schrammte im ersten Quartal dank Kosteneinsparungen an einem Verlust vorbei und verbuchte operativ einen Gewinn (Ebit) von einer Million Euro nach einem Minus von 14 Millionen vor Jahresfrist. Florierende Geschäfte in China und im Onlinehandel grenzten das Umsatzminus auf zehn Prozent ein auf 497 Millionen Euro.
Wegen der Unwägbarkeiten wagte der Vorstand keine präzise Jahresprognose. Er rechnet mit einer schrittweisen Erholung und einem positiven Ebit im zweiten Quartal.
Tinder-Mutter erwartet "Sommer der Liebe"
Der Mutterkonzern der Dating-Plattformen Tinder, Hinge, OkCupid und Match.com rechnet nach einem starken Jahresauftakt weiter mit glänzenden Geschäften. "Wir sehen einem Sommer der Liebe entgegen", so Match-Group-Vorstandschefin Shar Dubey.
Im ersten Quartal wuchs der Umsatz dank deutlich höherer Abo-Zahlen im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 668 Millionen Dollar .Der Nettogewinn betrug 174,3 Millionen Dollar, nach einem Verlust von über 200 Millionen im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Einen noch größeren Boom erwartet Match im Sommer. Für das laufende Quartal stellte der Konzern Erlöse von bis zu 690 Millionen Dollar in Aussicht. Damit wurden die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Die Aktie stieg nachbörslich um über sechs Prozent.
Das Geschäft sei bereits in der Pandemie gut gelaufen, dürfte sich aber dank steigender Corona-Impfungen und einer Rückkehr zu einem Leben mit weniger sozialer Distanz noch verbessern, schrieb Dubey im Brief an die Aktionäre. "Wir sind optimistisch, dass der Schwung den Rest des Jahres über anhält".
Kursverluste in Fernost
Überwiegend gedämpfte Stimmung herrscht an den Börsen in Ostasien. Die Vorgaben aus den USA sind schwach. Dort hatten vor allem die als zinssensitiv geltenden Technologiewerte kräftige Kursverluste verzeichnet, nachdem die US-Finanzministerin (und ehemalige Notenbankchefin) Janet Yellen die Möglichkeit von Zinserhöhungen erwähnt hatte, um ein Überhitzen der US-Wirtschaft zu vermeiden. Später relativierte Yellen jedoch ihre Aussagen: Sie habe Zinserhöhungen weder vorhergesagt noch empfohlen. Das lindert den Verkaufsdruck in Asien.
Während die Börsen in Japan, Festlandchina und Südkorea feiertagsbedingt heute geschlossen sind, treten die Kurse in Hongkong mehr oder weniger auf der Stelle, hatten allerdings im frühen Handel deutlicher nachgegeben. Technologiewerte wie Alibaba (-1,8%) oder Tencent (-3,8%) folgen ihren US-Pendants nach unten. Aktien von Casinobetreibern werden ebenfalls verkauft - wegen der steigenden Corona-Fallzahlen in der Region und damit einhergehenden Reisebeschränkungen. Galaxy Entertainment verlieren 1,7 Prozent und Sands China 2,6 Prozent.
Verschärfte Corona-Beschränkungen belasten in Singapur und Malaysia. In Singapur verliert der Straits-Times-Index 0,9 Prozent. Die dortigen Behörden haben die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verschärft, nachdem die Fallzahlen in dem Stadtstaat wieder gestiegen waren.
Auch in Malaysia lastet die Furcht vor einer weiteren Pandemie-Welle auf den Kursen. Im wohlhabendsten und bevölkerungsreichsten malaysischen Bundesstaat Selangor wurde die Bewegungsfreiheit deshalb eingeschränkt. Der KLCI in Kuala Lumpur fällt um 0,1 Prozent.
Deutsche Post mit bestem Start bisher
Die Deutsche Post hat das bisher beste Auftaktquartal verzeichnet und nach einem Gewinn- und Umsatzsprung ihre Prognose für 2021 angehoben. Auch die Mittelfrist-Ziele schraubte der Bonner Konzern in die Höhe.
Für 2021 erwartet der Konzern nun einen operativen Gewinn (Ebit) von mehr als 6,7 Milliarden Euro - zuvor hatte er deutlich über 5,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die Post will zudem mit rund 3,8 (bisher: 3,4) Milliarden Euro mehr investieren. Für 2023 erwarten die Bonner ein Ebit von mehr als sieben Milliarden Euro, nachdem zuvor mehr als sechs Milliarden Euro prognostiziert worden waren.
Der anhaltende Paket-Boom in der Corona-Krise und eine Erholung des Welthandels hielten die Deutsche Post zu Jahresbeginn auf Rekordkurs. Unter dem Strich vervierfachte die Post den Gewinn auf rund 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 301 Millionen Euro). Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 18,86 Milliarden Euro.
Gewinn von Autozulieferer Norma schießt nach oben
Kostensenkungen und ein Umsatzplus haben dem Autozulieferer Norma zum Jahresauftakt einen Gewinnsprung beschert. Während die Erlöse um 13 Prozent auf 286,4 Millionen Euro stiegen, legte das operative Ergebnis (Ebit) um 47 Prozent auf knapp 37 Millionen Euro zu.
"Das gute Geschäftsergebnis des ersten Quartals bekräftigt unseren positiven Ausblick auf die nächsten Monate und unsere Erwartungen für ein profitables Wachstum im Gesamtjahr 2021", sagte Firmenchef Michael Schneider.
Dax vor festem Start
Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge heute höher starten. Gestern hatten Anleger vor allem Technologieaktien aus den Depots geworfen. Der Dax hatte 2,5 Prozent tiefer geschlossen und rutschte erstmals seit Ende März unter die Marke von 15.000 Punkten. "Der Ausverkauf vom Dienstag dürfte erst einmal zum Einstieg genutzt werden", so ein Händler. Das Umfeld habe sich etwas entspannt.
Lyft verbrennt viel Geld
Der US-Fahrdienstvermittler Lyft ist aufgrund anhaltender Belastungen wegen der Corona-Krise mit deutlich geringeren Erlösen und einem weiteren hohen Verlust ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal geriet der Uber-Rivale mit 427,3 Millionen Dollar in die roten Zahlen. Vor einem Jahr hatte das Minus 398,1 Millionen Dollar betragen.
Die Erlöse sanken verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 36 Prozent auf 609 Millionen Dollar. Trotz der starken Rückgänge fielen die Zahlen wesentlich besser als am Markt erwartet aus - und die Aktie reagierte nachbörslich mit Kursaufschlägen.
Lyft betonte, dass sich das Geschäft von der Pandemie erhole. So seien die Erlöse gegenüber dem vorherigen Quartal um sieben Prozent gestiegen. Lyft hält am Ziel fest, im dritten Quartal profitabel zu werden.
Siemens Energy bleibt in der Gewinnzone
Siemens Energy bleibt in seinem ersten Jahr als eigenständiges Unternehmen auf Gewinnkurs. Der 2020 von Siemens abgespaltene Energiekonzern legte auch für das zweite Geschäftsquartal von Januar bis März schwarze Zahlen vor. 31 Millionen Euro sind zwar deutlich weniger Gewinn als im Vorquartal, vor einem Jahr hatte das Unternehmen allerdings noch tief im Minus gelegen. Der Umsatz sank im Vorjahresvergleich leicht auf 6,5 Milliarden Euro.
Vor allem bei der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa lief es finanziell besser als vor einem Jahr. Zudem trieb die spanische Mehrheitsbeteiligung auch den Auftragseingang durch mehrere Großaufträge voran. Auf Konzernebene lag er mit 10,5 Milliarden Euro um 39 Prozent im Plus.
Yellen deutet Zinserhöhung an
Aus Sicht von Finanzministerin Janet Yellen sind womöglich höhere Zinsen nötig, um ein Überhitzen der US-Wirtschaft im Zuge der massiven Investitionsprogramme von Präsident Joe Biden zu verhindern. "Es könnte sein, dass die Zinsen etwas ansteigen müssen, um sicherzustellen, dass unsere Wirtschaft nicht überhitzt", sagte Yellen in aufgezeichneten Bemerkungen zu einer Online-Veranstaltung des Magazins "The Atlantic". Dabei sprach sie von "sehr moderaten Erhöhungen" der Zinsen. Die US-Wirtschaft benötige jedoch die Investitionen, um wettbewerbsfähig und produktiv zu sein. "Ich denke, unsere Wirtschaft wird durch sie schneller wachsen," ergänzte sie.
Später sagte Yellen auf einer Veranstaltung vom "Wall Street Journal", sie gehe nicht davon aus, dass die Inflation ein Problem für die US-Wirtschaft darstellen werde. Die Preiserhöhungen während der Konjunkturerholung seien nämlich nur vorübergehend. Mit Blick auf ihre früheren Äußerungen zu möglichen leichten Zinserhöhungen erklärte sie: "Das ist nichts, das ich erwarte oder empfehle".
Biden will der US-Wirtschaft mit einem mehr als zwei Billionen Dollar schweren Infrastrukturprogramm aus der Corona-Krise helfen.
Das wird heute für den Dax wichtig
Den Gewinnen vom Montag hat der Dax am Dienstag einen Kursrutsch folgen lassen. Zeitweise sackte der deutsche Börsenleitindex sogar mit 14.846 deutlich unter der psychologisch wichtigen Marke von 15.000 Punkten. Der Schlusskurs war davon nicht weit entfernt. Ausschlaggebend für den Kursrutsch von bis zu knapp 270 Zählern waren politische Spannungen in Ostasien zwischen China und Taiwan: Ein chinesischer Kampfjet soll angeblich den taiwanesischen Luftraum verletzt haben.
Die Wall Street reagierte im Gegensatz zum deutschen Aktienmarkt deutlich gelassener. Das lässt zur Wochenmitte hierzulande auf eine Gegenreaktion hoffen. Die Anleger an der Wall Street warfen vor allem Technologie-Aktien aus ihren Depots und setzten dagegen auf konjunkturabhängige Werte.
Aufhorchen lies die Börsianer gestern US-Finanzministerin Yellen, die von einer möglichen Überhitzung der US-Wirtschaft sprach und die - eventuelle - Notwendigkeit höherer Zinsen ins Spiel brachte.
Kursimpulse könnten sowohl von Konjunktur- als auch Unternehmensseite kommen: So stehen etwa Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe in Deutschland, Frankreich, der EU und auch in den USA auf der Agenda. Am Vormittag kommen noch die EU-Erzeugerpreise dazu, am Nachmittag folgt der ISM-Index aus den USA sowie der ADP-Arbeitsmarktbericht.
Unternehmensseitig laden Allianz, Nordex, Symrise und Puma zu digitalen Hauptversammlungen. Ergebniszahlen gibt es von Deutscher Post, Siemens, Heidelbergcement und Fresenius aus dem Dax. Daneben öffnen aber auch Stellantis, Norma, Freenet, Hugo Boss und Hannover Rück ihre Bücher. Am Abend folgen nachbörslich noch Morphosys, Paypal und Uber.
Das Auf und Ab am deutschen Aktienmarkt und mehr zu den Gründen finden Sie hier.