Trump-Tweet sorgt im Dax für schwere Verluste
Viel schlechter hätte der Dezember am deutschen Aktienmarkt nicht beginnen können. US-Präsident Donald Trump gab mit der Ankündigung von Strafzöllen wieder mal den Partyschreck. Die Kurse bröckeln am Nachmittag immer weiter ab, der Dax büßt am Ende 2,05 Prozent auf 12.964,68 Punkte ein. Er fällt erstmals seit Anfang November wieder unter die Marke von 13.000 Punkten.
Die USA werden laut Trump wieder Zölle auf Stahl und Aluminium aus Argentinien und Brasilien verhängen. Er begründete den Schritt mit der "massiven" Abwertung der Landeswährungen der beiden südamerikanischen Länder, die die Wettbewerbsfähigkeit von US-Landwirten beeinträchtige. Erschwerend hinzu kommen am Nachmittag schwache Daten aus der US-Industrie und vom Baugewerbe.
Tagesverlierer im Dax sind RWE mit Abgaben von 5,4 Prozent. Hier machte sich auch die Wahl von Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans an die SPD-Spitze negativ bemerkbar. Großer Gewinner bei einem Auseinanderbrechen der Großen Koalition wären die Grünen. Wie ein Händler mit Verweis auf eine Analysten-Studie anmerkte, dürften RWE und Rheinmetall (minus 1,2 Prozent) unter einem stärkeren grünen Gewicht leiden, während VW (minus 0,4 Prozent) wegen des Ausbaus der Elektromobilität profitieren sollten.
Lufthansa halten sich mit einem Minus von 1,2 Prozent vergleichsweise gut, kommen allerdings von ihrem Tageshoch klar zurück. Zum einen verzichtet die Gewerkschaft Verdi auf einen Streik bei LSG. Zum anderen könnte Fantasie auf eine Anteilsaufstockung durch Qatar Airways aufkommen. Der Chef der Airline Akbar Al Baker sagte vor Journalisten in Doha laut Handelsblatt: "Wenn es eine Möglichkeit gibt, in Lufthansa zu investieren, dann würden wir das gerne machen." Die Lufthansa reagierte allerdings abweisend auf die Aussagen.