Marktberichte

Dax steht unsichere Woche bevor Börsen-Schock wohl noch nicht überwunden

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Die abgelaufene Börsenwoche ist zwar verheerend - aber kaum einer rechnet damit, dass es für Dax und Dow Jones dauerhaft abwärts geht. Dafür zeigt sich die Weltwirtschaft in zu guter Verfassung. Dennoch sind weitere Schwankungen nicht ausgeschlossen.

Der Schreck über die jüngsten Kursstürze an der Wall Street sitzt Anlegern nach Einschätzung von Experten tief in den Knochen. Die Furcht vor weiteren Turbulenzen werde das Geschehen auch in der neuen Woche prägen. "Amerikanische Indizes haben in den vergangenen Jahren die Erholung angeführt", sagt Carlo Alberto De Casa, Chef-Analyst beim Brokerhaus ActivTrades. "Nun verbreiten sie Unsicherheit in der Welt."

In der alten Woche hatten Kurseinbrüche des US-Standardwerteindex Dow Jones Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt. Der Dow Jones büßte insgesamt 5,2 Prozent ein und verbuchte die schwächste Woche seit Anfang 2016. Der Dax verlor in der vergangenen Woche 5,3 Prozent an Wert, der größte Wochenverlust seit dem Crash der China-Börsen vor zwei Jahren.

Für die Experten des BlackRock Investment Institute ist dies allerdings nicht der Auftakt zu einer längerfristigen Talfahrt. "Wir sind vom guten und stabilen Konjunkturausblick überzeugt", so die Analysesparte des weltgrößten Vermögensverwalters. Erneute Rücksetzer seien daher eine Gelegenheit zum Einstieg.

Inflationsfurcht übertrieben?

Vor diesem Hintergrund fiebern Börsianer den anstehenden Konjunkturdaten entgegen. "In den USA brummt die Wirtschaft auch im ersten Quartal", sagt Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz. "Gleichzeitig nimmt langsam der Inflationsdruck zu." Am Mittwoch stehen Daten zur US-Teuerung auf der Agenda. Parallel dazu werden die Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Am Donnerstag folgen Zahlen zur Industrieproduktion. Anlagestratege Carsten Klude vom Bankhaus MM Warburg nennt die Furcht vor einer anziehenden Teuerung übertrieben. Schließlich beschränke sich der stärkere Anstieg der Löhne bislang auf wenige Branchen.

Diesseits des Atlantiks stehen am Mittwoch Daten zum deutschen und europäischen Wirtschaftswachstum auf dem Terminplan. "Die deutsche Wirtschaft dürfte im vierten Quartal erneut spürbar zugelegt haben", prognostiziert Commerzbank-Experte Balz. Allerdings werde das Plus wohl geringer ausfallen als zuvor.

Kleiner Verfall könnte Kurse tanzen lassen

Daneben rollt eine erneute Welle von Firmenbilanzen auf die Börsianer zu. Aus dem Dax öffnen Thyssenkrupp am Mittwoch und die Allianz am Freitag ihre Bücher. Im Ausland legen unter anderem Nestle am Donnerstag und Coca-Cola am Freitag Zahlen vor.

Außerdem plant Instone für Donnerstag die Erstnotiz an der Frankfurter Börse. Der Wohnimmobilien-Entwickler will bei der Emission bis zu 597 Millionen Euro einnehmen. Interessenten werden die Papiere bis Dienstag in einer Spanne von 21,50 bis 25,50 Euro angeboten.

Zum Wochenschluss laufen Optionen auf Indizes und einzelne Aktien aus - der sogenannte Kleine Verfall. In den Tagen zuvor schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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