Donnerstag, 02. August 2018Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
17:55 Uhr

Handelskonflikt eskaliert: Dax schließt angeschlagen

Und wieder kommen die Autobauer unter die Räder.

Und wieder kommen die Autobauer unter die Räder.

imago/Sven Simon

Die jüngsten Entwicklungen im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit haben Anlegern gehörig die Lust auf Aktien verdorben. Zu spüren bekamen das einmal mehr die Autobauer.

Der Dax schloss 1,4 Prozent leichter bei 12.546 Punkten und damit etwas über seinem Tagestief. Etwas besser hielten sich die anderen Indizes: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen büßte lediglich 0,4 Prozent auf 26.765 Zähler ein, und der Technologiewerte-Index TecDax fiel 0,5 Prozent auf 2884 Punkte.

Im Handelskonflikt mit China hat die US-Regierung den Ton noch einmal deutlich verschärft. Nach den neuesten Plänen will sie doppelt so hohe Strafzölle auf weitere chinesische Waren einzuführen als bislang geplant.

Ansonsten war der Handelstag von der Berichtssaison geprägt - unter anderem legten die Dax-Mitglieder Siemens, BMW und Continental Quartalszahlen vor.

Siemens sorgte weder mit den Zahlen noch mit dem angekündigten Umbau für Freude: Mit einem Kursrutsch von fast 5 Prozent waren die in den vergangenen Monaten vergleichsweise gut gelaufenen Aktien Schlusslicht im deutschen Leitindex.

Die Anteilsscheine von BMW büßten am Ende nur 0,3 Prozent ein. Hier belasteten weniger die Quartalsresultate, die ergebnisseitig sogar besser als erwartet ausfielen, als der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt. Mehr unter die Räder kamen aber die Titel von Volkswagen und Daimler, die 2,1 bzw. 1,4 Prozent abgaben.

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental erlitt einen Kursrückgang von 1,7 Prozent. Die Hannoveraner blieben im zweiten Quartal mit dem bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern etwas hinter den Erwartungen zurück und warnten vor einer Schwäche im dritten Quartal wegen neuer Abgasprüfverfahren bei den Autobauern.

Richtig ab geht es dafür gerade für Apple: Der iPhone-Hersteller hat als erstes Privatunternehmen den Wert von einer Billion Dollar an der Börse geknackt!

Zur Feier des Tages hier der Wochen-Chart in seiner vollen Pracht:

Apple
Apple 234,75

Damit verabschiedet sich der Börsen-Tag. Die Kollegen von der Spätschicht halten Sie wie immer ab jetzt auf dem Laufenden. So erfahren Sie auch gleich mehr zu Apples Sprung über die Billionen-Marke! Bleiben Sie dran!

17:24 Uhr

Heiße Wette: Tesla überholt GM beim Börsenwert

Tesla versichert, 
kein frisches Kapital aufnehmen zu müssen, um die Produktion des Models 3 hochzufahren.

Tesla versichert, kein frisches Kapital aufnehmen zu müssen, um die Produktion des Models 3 hochzufahren.

picture alliance/dpa

Trotz eines Rekordverlustes von 718 Millionen Dollar wetten die Anleger in New York auf den Erfolg von Tesla gewettet. Die Aktien des Elektroautopioniers steigen um elf Prozent auf ein Vier-Wochen-Hoch von 333,99 Dollar.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 456,56

Damit erreicht Tesla einen Börsenwert von über 56 Milliarden Dollar, was das Unternehmen zum wertvollsten börsennotierten US-Autobauer macht.

GM und Ford kommen auf eine Marktkapitalisierung von rund 52 und 40 Milliarden Dollar.

Zugleich wetten bei keiner Aktie so viele Anleger auf Kursverluste wie bei Tesla. Der Kursanstieg könnte diese Investoren teuer zu stehen kommen. Die Verluste könnten laut Experten eine Milliarde Dollar überschreiten.

16:49 Uhr

Italienische 10-Jahresrendite drückt nach oben

Die italienische 10-Jahresrendite zieht um 10 Basispunkte auf 2,90 Prozent an. Damit rückt das Jahreshoch von 3,38 Prozent, das im Zusammenhang mit der chaotischen Regierungsbildung in Italien markiert wurde, zumindest wieder in Sichtweite.

10-jährige italienische Staatsanleihen
10-jährige italienische Staatsanleihen 99,67

Allerdings scheint der jüngste Anstieg weniger mit der politischen Situation in Rom, sondern vielmehr mit dem generellen Aufwärtstrieb an den internationalen Anleihemärkten zu tun zu haben.

Die 10-jährige US-Rendite steht bei 2,99 Prozent, allerdings rentiert das entsprechende deutsche Pendant gerade einmal mit 0,45 Prozent.

16:27 Uhr

Was ist an "Drangonfly" dran? Bei Google rumort es

Chinesische Staatsmedien dementieren Berichte über eine geplante Rückkehr von Google in die Volksrepublik. Derartige Darstellungen seien unwahr, schreibt die Zeitung "Securities Daily" unter Berufung auf "relevante Abteilungen".

Alphabet
Alphabet 281,19

Dagegen zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Insider mit weiteren Einzelheiten zu einer Suchmaschine, die den Zensurvorgaben der kommunistischen Regierung erfüllen soll. Das Projekt sorgt anscheinend innerhalb des Konzerns für Unruhe. Die Diskussion findet immerhin vor dem Hintergrund des Handelsstreits zwischen den USA und China statt.

Google hatte sich 2010 unter anderem wegen der Zensurvorschriften weitgehend aus China zurückgezogen. Am Mittwoch berichtete die Nachrichtenwebsite "The Intercept" von einem Projekt mit dem Namen "Dragonfly" (dt. Libelle), das seit Frühling 2017 in Arbeit sei. Es filtere Suchbegriffe mit einem Bezug zu Menschenrechten, Demokratie, Religion und friedlichen Protesten heraus und sei den chinesischen Behörden bereits vorgeführt worden.

Mit offizieller Zustimmung könnte der Dienst in den kommenden sechs bis neun Monaten starten.

15:54 Uhr

Dow verliert über 150 Punkte auf einen Streich

Der Auftakt an der Wall Street fällt bescheiden aus: Die jüngste Zolldrohung von US-Präsident Donald Trump Richtung China verschreckt die Anleger.

Dow Jones
Dow Jones 47.570,73

Der Dow Jones fällt nach Eröffnung um 0,7 Prozent, während der S&P 500 und der Nasdaq-Composite je ein halbes Prozent verloren. Nach dem Willen Trumps sollen chinesische Einfuhren im Wert von 200 Milliarden Dollar mit einem Sonderzoll von 25 Prozent belegt werden. China ist nach eigenen Angaben auf eine Eskalation gut vorbereitet.

"Wegen der Spannungen scheuen die Anleger heute das Risiko", sagte Marktanalyst Naeem Aslam vom australischen Broker Think Markets.

Im Fokus stehen heute Tesla: Trotz eines Rekordverlustes im zweiten Quartal schwingen sich die Aktien 9,4 Prozent in die Höhe. Das ist ein Vier-Wochen-Hoch. Der Elektroautopionier will die Produktion seines Models 3 - dem Hoffnungsträger - hochschrauben.

Auch der deutsche Markt leidet unter dem amerikanisch-chinesischem Handelsstreit: Zu den Verlierern gehört immer wieder die Autobranche. Der Dax weitet seine Anfangsverluste aus. Am Nachmittag bleibt er mit einem Minus von 1,5 Prozent auf 12.542Punkte nur leicht etwas über seinem Tagestief.

Hier der tägliche Geldanlage-Check:

 

15:35 Uhr

US-Handelsminister Ross: Zölle "nicht katastrophal"

Es ist so weit: "Good morning, America!" Kaum aufgestanden, gibt es schon wieder kluge Sprüche zum Handelsstreit:

Wilbur Ross

Wilbur Ross

(Foto: dpa)

US-Handelsminister Wilbur Ross sagt dem Sender Fox Business News, die angedrohten höheren Zölle auf chinesische Waren hätten keine schlimmen Folgen für die Volksrepublik: "Es wird nicht katastrophal sein."

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Sonderabgaben von 25 Prozent auf Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar würden China nur 50 Milliarden Dollar pro Jahr kosten. Das entspreche weniger als einem Prozent der chinesischen Wirtschaftleistung.

14:49 Uhr

Wird Gold zum Ladenhüter? Niedrigste Nachfrage seit 2009

Die Nachfrage ist seit 2009 nicht mehr so niedrig gewesen.

Die Nachfrage ist seit 2009 nicht mehr so niedrig gewesen.

picture alliance / Sven Hoppe/dp

Rund 1960 Tonnen Gold haben Investoren, Händler und Zentralbanken laut World Gold Council (WGC) im ersten Halbjahr am Weltmarkt nachgefragt. Das ist so wenig wie seit neun Jahren nicht mehr.

Gold in USD
Gold in USD 4.013,31

Die Nachfrage schrumpft, weil immer weniger Anleger in sogenannte Gold-EFTs investieren. Das sind Indexfonds, die durch physisches Gold gedeckt sind. Für jeden Fondsanteil ist eine bestimmte Menge des Edelmetalls hinterlegt.

Je weniger Anleger in diese Fonds investieren, desto geringer ist auch die Goldnachfrage der Fonds auf dem Weltmarkt. Vor allem die Mittelabflüsse im Mai und Juni hätten die Nachfrage gedrückt, heißt es.

Laut WGC kauften Fonds im zweiten Quartal nur noch 33,8 Tonnen Gold. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 62,5 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von 46 Prozent.

Entsprechend kommt auch der Goldpreis seit Wochen nicht vom Fleck: Zuletzt notiert er nahe dem Jahrestief bei rund 1223 Dollar je Feinunze (rund 31 Gramm). Der Schlüssel zu dieser Entwicklung ist der starke Dollar. Professionelle Investoren versuchen laut WGC kurzfristig von den hohen Renditen am Aktien- und Bondmarkt zu profitieren.

14:23 Uhr

Notfall-Pläne für harten Brexit: Londoner Börse sorgt vor

Es könnte noch turbulent werden.

Es könnte noch turbulent werden.

REUTERS

Gestern haben wir über die Pharma-Riesen berichtet, die sich gegen einen ungeordneten Brexit wappnen. Heute ist es die London Börse LSE, von der man hört, dass sie acht Monate vor dem wahrscheinlichen Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union Notfallpläne aktiviert.

Wie die LSE mitteilt, sollen neue Tochtergesellschaften in der EU gegründet und zusätzliche Lizenzen beantragt werden. Ein harter Brexit könne das Geschäft, die Ergebnisse, die Refinanzierungsbedingungen und andere Bereiche "negativ beeinflussen", warnt der neue Börsenchef David Schwimmer.

Die LSE könnte bei einem harten, ungeregelten Brexit zu den größten Verlierern gehören. Derzeit kämpft sie mit der Deutschen Börse um das Clearing von Euro-Derivaten, in dem die LSE-Tochter LCH Clearnet bislang eine Vormachtstellung hat. Ihr Marktanteil schrumpft jedoch.

Anfang der Woche hatte die Deutsche Bank erklärt, dass sie Neugeschäft künftig auch über die Systeme der Frankfurter Derivatebörse Eurex abwickeln wird. In Frankfurt hoffen viele auf einen Sogeffekt. Bislang liegt der Marktanteil der Eurex beim Euro-Clearing bei rund 8 Prozent. Schwimmer ließ sich noch nicht in die Karten schauen, wie er der Deutschen Börse Paroli bieten will.

13:43 Uhr

Versicherungen rechnen mit "krassem" Dürre-Schaden

Das wird teuer.

Das wird teuer.

dpa

Die Dürre wird bei den Landwirten in Deutschland nach Schätzungen der Versicherungsbranche Schäden von mindestens zwei Milliarden Euro anrichten.

Allianz
Allianz 353,90

Das sei "ein krasser Ausreißer nach oben", teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin mit. Im Schnitt der vergangenen 25 Jahre hätten Wetterrisiken - Sturm, Hagel, Trockenheit und Überschwemmungen - jährliche Ernteausfälle von gut 500 Millionen Euro verursacht. Einen ähnlich hohen Schaden mit fast zwei Milliarden Euro habe es zuletzt 2003 gegeben. Damals herrschte ebenfalls große Trockenheit.

GDV-Landwirtschaftsexperte Rainer Langner weist darauf hin, dass sich nur wenige Bauern Versicherungsschutz leisten. Bei Dürreschäden liegt die Prämie zwischen 25 und 30 Prozent des Versicherungswertes. Bei anderen Extremwetter-Situationen beträgt sie anderthalb bis fünf Prozent der vereinbarten Versicherungssumme.

Weil es häufiger Hagelschäden als Dürreperioden gebe, seien fünf Millionen Hektar Ackerflächen gegen Hagel versichert, aber nur rund 5000 Hektar gegen Dürreschäden, so Langner.

13:14 Uhr

Bank of England erhöht Leitzins

Die britische Notenbank hat ihre geldpolitischen Zügel etwas angezogen. Wie die BoE in London mitteilt, steigt ihr Leitzins um 0,25 Punkte auf 0,75 Prozent. Dies ist das höchste Zinsniveau seit 2009, als die damalige Finanzkrise auf die Gesamtwirtschaft übergriff und eine schwere Rezession auslöste.

Euro / Britisches Pfund
Euro / Britisches Pfund 1,14

Nach dem Brexit-Referendum 2016 hatte die Notenbank den Zins nochmal reduziert, diesen Schritt aber im Herbst 2017 wieder rückgängig gemacht. Analysten hatten größtenteils mit diesem Schritt gerechnet.

12:33 Uhr

Iran will 300 Millionen Euro: So reagiert die Bundesbank

Die Deutsche Bundesbank will dem umstrittenen Wunsch des Iran Bargeld in Höhe von 300 Millionen Euro abzuheben, offenbar formal einen Riegel vorschieben. Denn die Bundesbanker reagierten mit einer Änderung ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Tausende Banken seien Ende Juli darüber informiert worden, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ).

Der iranische Rial hat massiv an Wert verloren.

Der iranische Rial hat massiv an Wert verloren.

(Foto: REUTERS)

Künftig kann die Bundesbank demnach von Geschäftspartnern "in begründeten Einzelfällen" Erklärungen und Zusicherungen zum Zweck des beabsichtigten Geschäfts verlangen und "unter engen Voraussetzungen den Abschluss des Geschäfts verweigern", heißt es in den geänderten Geschäftsbedingungen. Ein solcher Fall wäre beispielsweise eine mögliche Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.

Falls es "begründete Zweifel" am Wahrheitsgehalt einer Erklärung gäbe oder daran, dass Zusicherungen eingehalten werden können, sei die Bundesbank berechtigt, den Abschluss des Geschäfts zu verweigern.

Die Änderung der AGB tritt am 25. August in Kraft.

Auslöser für diese Änderung ist der Antrag auf einen Bargeldtransfer in Höhe von 300 Millionen Euro von der Europäisch-Iranischen Handelsbank (eihbank) in Hamburg von Anfang Juli. Dem Vernehmen soll es sich um Guthaben der iranischen Zentralbank bei der EIHB handelt.

Teheran fürchtet, dass es aufgrund der Verschärfung der amerikanischen Sanktionen bald in Finanzschwierigkeiten geraten wird. Iranische Bürger könnten künftig mangels anerkannter Kreditkarten bei Auslandsreisen auf Euro-Bargeld angewiesen seien, begründeten die Iraner laut Zeitung den Bargeldwunsch.

Geldtransfers mit dem Iran sind politisch hochbrisant. Europa will einerseits das Iran-Abkommen retten. Andererseits üben die Amerikaner hohen Druck aus, das Geld der Iraner einzufrieren. Der iranische Rial leidet unter den drohenden US-Sanktionen: Seit Jahresbeginn hat die Währung fast zwei Drittel ihres Werts eingebüßt.

11:47 Uhr

Schlusslicht im Dax: Was ist bei Siemens los?

Siemens kehren Anöeger trotz eines Gewinnanstiegs im vergangenen Quartal den Rücken. Die Aktien des Industriekonzerns rutschen über vier Prozent auf 115,0 Euro ab. Die Papiere sind damit der größte Verlierer im Dax, der zuletzt gut ein Prozent im Minus lag. Es ist der größte Kursrutsch bei Siemens seit sechs Monaten.

Siemens
Siemens 246,05

Auf den ersten Blick sähen die Quartalszahlen und die Auftragseingänge gut aus, sagt ein Händler. Allerdings hätten einige Marktteilnehmer auf eine Anhebung der Prognose für das Ergebnis je Aktie gesetzt. Siemens rechnet bei dieser Kennzahl weiterhin mit 7,70 bis 8,0 Euro. Nach neun Monaten liegt der Konzern mit 6,43 Euro um zehn Prozent über dem Vorjahr.

Für Beunruhigung an den Börsen sorgen auch Aussagen von Finanzvorstand Ralf Thomas, dass sich die Investitionsdynamik wegen der weltweiten Handelsstreitigkeiten eintrüben könnte. Siemens ist stark vom Export abhängig, die USA sind der größte Markt für das Technologie-Unternehmen.

 

11:28 Uhr

Anleger stürzen sich auf Rolls-Royce

Der Triebwerksbauer Rolls-Royce erwartet Besserung.

Der Triebwerksbauer Rolls-Royce erwartet Besserung.

dpa

Wo greifen die Anleger heute mit beiden Händen zu?

Reißenden Absatz finden die Aktien von Rolls-Royce nach einer Erhöhung der Prognose. Die Titel klettern an der Londoner Börse um bis zu 6,2 Prozent auf ein Viereinhalb-Jahres-Hoch von 1049 Pence.

Rolls-Royce
Rolls-Royce 13,38

Der Konzern geht nach einem soliden ersten Halbjahr davon aus, im Gesamtjahr einen Betriebsgewinn von 400 bis 500 Millionen Pfund zu erreichen. Bislang war die Firma, die mit Triebwerksproblemen zu kämpfen hat, von einem Betriebsergebnis zwischen 300 und 500 Millionen Pfund ausgegangen. Auch der Free Cash Flow werde höher ausfallen als bisher prognostiziert.

Zunächst schlagen allerdings die Schwierigkeiten mit dem Antrieb für Boeings Prestigeflieger 787 Dreamliner teuer zu Buche. Für die in den kommenden Jahren erwarteten Mehrkosten legte Rolls-Royce in seiner Halbjahresbilanz mehr als eine halbe Milliarde Pfund (561 Mio Euro) zur Seite. Das brockte den Briten fast einen Milliardenverlust ein. Unterm Strich stand bei Rolls-Royce in den ersten sechs Monaten ein Fehlbetrag 962 Millionen Pfund,

10:25 Uhr

US-Sanktionen: Türkische Lira steht am Abgrund

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picture alliance / Can Merey/dpa

Die Türkei und der Wertverfall der Lira wird uns als Thema vorerst erhalten bleiben:

Drohende Sanktionen der USA haben die türkische Landeswährung auf weitere Rekordtiefstände geschickt. Der US-Dollar war Mittwochabend erstmals überhaupt über 5 Lira wert. Das neue Rekordtief lautet auf 5,0162 je US-Dollar.

Seitdem dümpelt die Lira seitwärts, der Dollar geht zuletzt mit 4,9865 Lira wieder etwas billiger und vor allem unter der magischen 5er Marke um. Ein Euro kostet 5,9 Lira.

Auslöser des Lira-Verfalls sind US-Sanktionen gegen die Türkei, wegen eines dort unter Terror- und Spionageverdacht stehenden US-Pastors. Die Sanktionen gegen zwei türkische Minister hätten Ängste geschürt, dass noch weitere Maßnahmen und entsprechende Gegenmaßnahmen folgen könnten, sagt Commerzbank-Devisenanalystin Antje Preafcke.

Erdogan scheut die Konfrontation mit den USA nicht.

Erdogan scheut die Konfrontation mit den USA nicht.

(Foto: picture alliance / Pool Presdent)

Sie lenkt zugleich den Blick bereits auf den Freitag, wenn die türkischen Juli-Inflationsdaten veröffentlicht würden. Erwartet werde ein weiterer Anstieg, der nach der jüngsten Entscheidung der Notenbank, den Leitzins nicht anzuheben, "sicherlich auch nichts Positives für die Lira bringt". Bei der Commerzbank rechne man daher mit weiterer Lira-Schwäche.

Die US-Regierung hat laut Informationen der US-Nachrichtenagentur "Bloomberg" eine Liste von Sanktionen gegen die Türkei vorbereitet. US-Präsident Donald Trump  hatte zuletzt immer wieder damit gedroht, sollte die Türkei den US-Pastor Andrew Brunson nicht freilassen.

Die Sanktionen könnten die bereits angeschlagene türkische Wirtschaft hart treffen. Ökonomen spekulieren bereits, ob der IWF Ankara gegebenenfalls zur Hilfe eilen muss.  Laut "Bloomberg" sollen sich die geplanten Schritte an den Strafmaßnahmen orientieren, die gegen Russland eingeführt wurden. Stark gefallen sind auch die Kurse türkischer Staatsanleihen.

09:43 Uhr

Das vierte Bundesland bewirbt sich um neue Tesla-Fabrik

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AP

Der Bieterwettkampf um die neue Tesla-Fabrik ist voll entbrannt: Laut der "Süddeutschen Zeitung" bewirbt sich mit Bayern inzwischen das vierte Bundesland als Standort.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 456,56

Als möglichen Sitz nennt Landeswirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) die Region Hof in Nordbayern, wie die Zeitung berichtet. Es gebe bereits entsprechende Kontakte, zitiert die "SZ" den Minister. In Hof hatte Pschierer kürzlich eine Niederlassung der Wirtschaftsagentur eröffnet. Sie soll neue Unternehmen in die Region locken. "Tesla kann auf die Unterstützung der Wirtschaftsagentur zählen", sagte der CSU-Minister weiter.

Die Pläne des US-Unternehmens für eine Produktionsstätte in Europa sind bislang jedoch noch äußerst vage. Außer Bayern bekundeten bereits das Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ihr Interesse.

Nachtrag 15:17 Uhr: Laut "NRZ" hat wohl auch NRW-Minister Pinkwart in einem Brief das Interesse eines Standortes nahe Euskirchen bekanntgegeben.

Außerhalb Deutschlands bewerben sich auch die Niederlande.

Tesla hatte am Mittwoch Geschäftszahlen vorgelegt und einen immensen Verlust in Höhe von 717,5 Millionen Dollar (knapp 617 Millionen Euro) im zweiten Quartal vermeldet. Das war mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal.

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09:24 Uhr

Dax geht auf Tauchstation

Angst vor Konjunkturabkühlung

Angst vor Konjunkturabkühlung

imago stock&people

Aus Furcht vor einer Abkühlung der Weltkonjunktur ziehen sich Anleger aus dem deutschen Aktienmarkt zurück.

Der Dax verliert zur Eröffnung 1,1 Prozent auf 12.588 Punkte. Genährt werden die Spekulationen von der Drohung zusätzlicher Strafzölle auf chinesische Importe durch Donald Trump.

Der US-Präsident will Einfuhren im Volumen von 200 Milliarden Dollar mit einer Abgabe von 25 Prozent belegen. Das wäre mehr als doppelt so viel wie bislang geplant.

Daneben belastete der gut dreiprozentige Kursverlust des Index-Schwergewichts Siemens den Dax. Die Quartalsergebnisse seien zufriedenstellend, einige Analysten hätten aber auf eine Erhöhung der Gewinnprognose gehofft, sagt ein Börsianer.

Die Aktien von Metro steigen dagegen um 3,8 Prozent, obwohl der Handelskonzern mit einem schrumpfenden Gewinn zu kämpfen hat. Der Rückgang sei aber geringer ausgefallen als befürchtet, sagt Analyst James Grzinic von der Investmentbank Jefferies.

Guten Morgen! Genießen Sie die kurze Verschnaufpause nach der Mega-Hitze. Sie wird nicht lange anhalten, sagt unser Haus-und-Hof-Meteorologe Björn Alexander. Mein Name ist Diana Dittmer. Ich hoffe, ich kann Sie auch heute wieder mit vielen spannenden Börsen-Schnipseln versorgen.

08:45 Uhr

Dicke Minuszeichen an den Asien-Märkten

Anleger in Asien haben aus Sorge vor einer weiteren Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China das Weite gesucht. "Die Stimmung an den Börsen wurde durch die neuen Zolldrohungen aus den USA belastet", sagte Analyst Zhang Qua vom Brokerhaus Huaan Securities. Die US-Regierung brachte Strafzölle von 25 Prozent auf chinesische Einfuhrgüter im Wert von 200 Milliarden Dollar ins Spiel - das ist mehr als doppelt so viel wie bislang angekündigt.

Die Leitbörsen in Shanghai und Peking rutschten um je knapp drei Prozent ab. Der Nikkei-Index der Tokioter Börse schloss ein Prozent tiefer bei 22.512 Punkten, auch der breiter gefasste japanische Index Topix verlor ein Prozent.

Betroffen von dem Abwärtssog an den Börsen waren vor allem Industriewerte, da Anleger in dieser Branche wegen des globalen Handelskonflikts die größten Auswirkungen erwarten. Einer der größten Verlierer im Nikkei waren die Titel des Stahlkonzerns Kobe Steel mit minus 9,6 Prozent. Der Gewinn des unter Betrugsverdacht stehenden Unternehmens brach im vergangenen Quartal um mehr als die Hälfte ein.

Gegen den Trend gefragt waren Technologieaktien nach den Geschäftszahlen des US-Smartphoneriesen Apple.

08:21 Uhr

Ölpreise legen leicht zu

Brent Rohöl
Brent Rohöl 64,78

Die Ölpreise haben sich nach den deutlichen Verlusten der Vortage zunächst stabilisiert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 72,58 US-Dollar. Das waren 19 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 8 Cent auf 67,74 Dollar.

An den beiden Tagen zuvor waren die Ölpreise dagegen unter Druck geraten. Am Markt wurden mehrere Gründe dafür genannt. Auf der Angebotsseite habe eine steigende Produktion der Ölriesen Saudi-Arabien und Russland die Preise gedrückt. Auch das Ölkartell Opec habe seine Förderung zuletzt ausgeweitet.

Auf der Nachfrageseite belastet vor allem die Furcht vor einer weiteren Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China. Die US-Regierung droht, weitere chinesische Waren mit noch höheren Zölle zu belegen. Fachleute befürchten im Falle einer weiteren Zuspitzung negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und damit auf die Ölnachfrage.

07:49 Uhr

Euro schwächelt weiter

Der Euro hat an seine Kursverluste vom Vortag angeknüpft. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1650 US-Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Am Markt wurde auf den durchweg aufwertenden Dollar als Grund verwiesen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Mittwoch auf 1,1696 Dollar festgesetzt.

Die US-Währung profitiert von der Aussicht auf weitere Zinsanhebungen durch die amerikanische Notenbank Fed. Am Mittwochabend hatten die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell signalisiert, auf Zinserhöhungskurs zu bleiben.

Von den großen Währungen konnte im frühen Handel einzig der japanische Yen zum US-Dollar zulegen. Dies ist ein Zeichen, dass Anleger vorsichtiger werden, denn der Yen gilt als sicherer Anlagehafen. Am Markt wurde dies mit dem sich zuspitzenden Handelsstreit zwischen den USA und China begründet. Hinzu kommt, dass die Kapitalmarktzinsen in Japan zu steigen beginnen.

07:43 Uhr

Dax präsentiert sich vorbörslich schwächer

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(Foto: picture alliance / dpa)

Mit einem zurückhaltenden Handel an Europas Börsen rechnen Marktteilnehmer. Die Signale und Vorgaben seien sehr uneinheitlich, hieß es. Positiven Nachrichten wie der Erleichterungsrally bei Apple stünden schwache US-Absatzzahlen bei Autowerten gegenüber. Der Dax notiert vorbörslich 0,3 Prozent niedriger bei 12.701 Punkten.

"Per Saldo spricht alles dafür, dass die Indizes immer irrelevanter werden und die Musik nur in den Einzelunternehmen spielt", sagt ein Händler. Immer weniger Aktien würden ihren Trend von der Richtung eines der Hauptindizes abhängig machen. Gute Nachrichten seien dies nur für aktive Fondsmanager, nicht aber Anleger in ETFs.

Ansonsten sieht es gut aus auf der Wirtschaftsseite: Die US-Notenbank erhöhte am Vorabend ihren Wirtschaftsausblick und sprach nun mehrfach von einer "starken" US-Wirtschaft nach zuvor von einer "soliden". Dies verstärkt allerdings Sorgen vor einem Inflationsschub. So erreichte die US-Rendite der 10jährigen T-Bonds die 3-Prozent-Marke und in Deutschland setzen die Renten ihren seit zwei Wochen anhaltenden Abwärtstrend weiter fort.

Im Fokus stehen daher am Berichtstag die Erzeugerpreise für Juni aus der Eurozone. Erwartet wird ein Anstieg von 0,3 Prozent zum Vormonat und damit 3,5 Prozent zum Vorjahr. In den USA stehen die Erstanträge für Arbeitslosenhilfe und der Auftragseingang der Industrie im Blick. Bei den Unternehmenszahlen berichten im Dax Continental, BMW und Siemens.

06:22 Uhr

Handelsstreit setzt Nikkei zu

Nikkei
Nikkei 52.411,34

Die neue Runde im Handelsstreit zwischen den USA und China hat die Aktienmärkte in Asien belastet. Die US-Regierung hat einen Strafzoll von 25 Prozent auf chinesische Einfuhrgüter im Wert von 200 Milliarden Dollar ins Spiel gebracht - das ist mehr als doppelt so viel wie bislang angekündigt.

"Das Handelsthema wird weiterhin auf dem Markt lasten", sagte Masahiro Ichikawa, Stratege bei Sumitomo Mitsui Asset Management. "Insgesamt waren die japanischen Geschäftszahlen zwar nicht schlecht, aber viele Firmen bleiben vorsichtig, weil sie die Auswirkungen des Streits abwarten wollen."

Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans verlor 0,8 Prozent. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notierte 1,0 Prozent schwächer bei 22.511 Punkten.

Gegen den Trend legten Technologiewerte zu. Sie profitierten von den guten Geschäftszahlen von Apple: Der US-Konzern hatte seinen Gewinn um knapp ein Drittel gesteigert, die Aktien legten zu. Das Unternehmen ist nun an der Börse mit knapp einer Billion Dollar bewertet und damit so wertvoll wie kein anderes weltweit.

Der Yen legte zu, ein US-Dollar kostete 111,61 Yen. Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwoch den Leitzins wie erwartet nicht angetastet. Sie signalisierte zugleich weitere Zinserhöhungen im September und wahrscheinlich eine weitere im Dezember. Der Euro wurde kaum verändert zum späten New Yorker Handel mit 1,1660 Dollar gehandelt. Der Schweizer Franken wurde mit 0,9917 Franken je Dollar und 1,1567 Franken je Euro gehandelt.

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