Der Börsen-Tag
23. März 2018
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17:30 Uhr

US-Comedian kauft Fernsehsender Weather Channel

"Wenn ein großer Sturm kommt, ist das die Super-Bowl des Wetters", sagt der US-Komiker und Produzent Byron Allen, zig Millionen Amerikaner schalteten dann den Fernseher ein. Deswegen kauft Allen Bloomberg zufolge für 300 Millionen Dollar den legendären auf das Wetter spezialisierten US-Sender "Weather Channel".

Das ist auch in anderer Hinsicht ein Schnäppchen: Die jetzigen Besitzer Blackstone, Bain Capital und Comcast hatten den Fernsehkanal einst für 3,5 Milliarden Dollar gekauft. Allerdings erwirbt Allen, der schon mehrere Medienunternehmen besitzt, nur den Kabel-Kanal und nicht die dazugehörige Website "Weather.com".

17:16 Uhr

Türkische Lira fällt auf Rekordtief

Die Angst vor einem globalen Handelskonflitk wirbelt auch den Devisenmarkt durcheinander. Euro / Dollar

  • Der Euro profitiert dabei von einer breit angelegten Schwäche des US-Dollar. Am späten Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,2350 Dollar und damit etwa einen halben Cent mehr als im asiatischen Handel.

  • Belastet wurde der Dollar außer durch den Zollkonflikt durch einen neuerlichen Rauswurf in der US-Regierung. Der als gemäßigt geltende Sicherheitsberater H.R. McMaster soll durch John Bolton ersetzt werden. Bolton gilt als Hardliner, der etwa im Atomabkommen mit dem Iran und in der Nordkorea-Frage scharfe Positionen vertritt.

  • Von der aufkommenden Unsicherheit an den Finanzmärkten profitierte der japanische Yen. Im Gegenzug mussten für einen Dollar erstmals seit Ende 2016 weniger als 105 Yen gezahlt werden.

  • Im freien Fall befindet sich dagegen die türkische Lira. Sie fiel in der Nacht auf ein neues Allzeittief zum Euro bei 0,2017 Euro. Beobachter machen für den tiefen Fall vor allem die allgemeine Risikoaversion der Anleger angesichts der jüngsten Turbulenzen in der Weltwirtschaft verantwortlich.

16:52 Uhr

Dropbox starten im Plus und legen weiter zu

Gelungener Börseneinstand beim Cloud-Anbieter Dropbox: Dropbox

Die Aktie startete an der New Yorker Börse mit 29 Dollar und lag damit deutlich über dem Ausgabepreis von 21 Dollar. Der Börsenwert der Firma lag somit bei 12,67 Milliarden Dollar. Kurz nach dem Handelsstart legten die Papiere weiter zu und erreichten zwischenzeitlich einen Kurs von 31 Dollar.

Der Börsengang ist die größte Emission eines US-Technologieunternehmens seit März 2017, als der Snapchat-Betreiber Snap den Schritt wagte.

16:46 Uhr

Handelskrieg erreicht Lebensmittelpreise

Noch hat der Zollstreit faktisch nur einen kleinen Teil des Welthandels erreicht. Doch die Auswirkungen gehen bereits weit über die direkt betroffenen Produkte wie Stahl, Aluminium und amerikanisches Schweinefleisch hinaus.

Aus Angst vor weiteren gegenseitigen Handelsbeschränkungen der USA und Chinas sinken die als Benchmark geltenden Getreidepreise an der Chicagoer Warenterminbörse. Obwohl sie noch nicht direkt von Zöllen betroffen sind, gingen die Preise für Soja und Mais rund 1,5 Prozent zurück.

China ist der mit Abstand weltweit größte Importeur von Soja. Einerseits gelten Agrarrohstoffe als mögliches Ziel chinesischer Strafzölle gegen die USA, weil sie die Kernwählerschaft der Republikaner, die ländliche Bevölkerung im Mittleren Westen treffen würden. Andererseits hat China aber auch nur begrenzte Alternativen zur Einfuhr von US-Soja und kein Interesse daran, die Lebensmittelpreise im eigenen Land hochzutreiben.

Außerdem werden die Preise von einer Trockenheit in Argentinien derzeit noch gestützt.

16:16 Uhr

Größter Tech-Kursgewinn aller Zeiten: Investor macht Kasse

Mit der Ankündigung, den Anteil am chinesischen Internetgiganten Tencent von 33 auf 31 Prozent zu senken, um rund 10 Milliarden Dollar zu erlösen, hat die südafrikanische Medienholding Naspers mit zum Verkaufsdruck bei Technologieaktien diese Woche beigetragen.

Naspers - dessen Tencentanteil mehr wert ist als die Holding selbst - will damit einen Teil einer der (in absoluten Zahlen) gigantischsten Investmentrenditen aller Zeiten in Bares umwandeln. Naspers hatte 2001 für 34 Millionen Dollar ein Drittel des damals obskuren Internetunternehmens Tencent erworben, das inzwischen mehr wert ist als Facebook. Kursgewinn bis heute: fast 180 Milliarden Dollar!

14:56 Uhr

Wall Street fängt sich

Die US-Börsen haben mit leichten Gewinnen eröffnet. Der Dow Jones stieg zu Handelsbeginn um 0,2 Prozent auf 24.027 Punkte. Der S&500 machte minimale 0,1 Prozent auf 2647 Punkte gut. Auch der Nasdaq 100 gewann 0,1 Prozent auf 6689 Punkte. Dow Jones

Die technisch als überverkauft eingeschätzten Lage verhindere aber bis auf Weiteres zusätzliche Verluste, heißt es im Handel. Zudem skizzieren die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter ein famoses Bild, die Daten fallen deutlich besser als erwartet aus - schüren damit aber wieder Zinserhöhungsängste.

14:22 Uhr

Softwareschmiede schockt Aktionäre

Im TecDax brechen RIB Software nach einer Kapitalerhöhung ein.

Warburg hat die Aktie in der Folge auf "Verkaufen" gesenkt. Bei einer Barposition von 100 Millionen Euro eine 10-prozentige Kapitalerhöhung anzukündigen, werde nicht wertsteigernd wirken, sind die Analysten überzeugt. Die Aktie bricht um 14,7 Prozent auf 26,46 Euro ein und notiert damit klar unter dem Platzierungspreis für die neuen Stücke von 28 Euro.

12:27 Uhr

Zuckerberg verliert acht Milliarden Dollar in einer Woche

Wenn Facebook-Boss Mark Zuckerberg öffentlich zum Datenskandal sagt, "I'm so sorry", darf man das wohl glauben. Denn der Milliardär gehört aufgrund des Kurssturzes zu den größten Verlierern dieser Börsen-Woche bislang: Um acht Milliarden Dollar ist sein Vermögen laut dem "Bloomberg Billionaires Index" seit dem vergangenen Wochenende geschrumpft - dass sind mehr als zehn Prozent seines geschätzten Besitztes. k

Warren Buffet verlor im Vergleich dazu "nur" 3,8 Milliarden Dollar im gleichen Zeitraum. Jeff Bezos nur zwei Milliarden.

11:48 Uhr

Unter Erzrivalen: Ryanair vermietet Lufthansa indirekt Maschinen

Lufthansa-Billigtochter Eurowings kann demnächst bis zu acht Flugzeuge samt Crews des von Laudamotion übernommenen Ferienfliegers Niki einsetzen.

Der Einsatz der Airbus A320-Maschinen ist zunächst bis Ende Mai befristet. Eine Kooperation über diesen Zeitpunkt hinaus soll in den kommenden Wochen geprüft werden.

Die Air-Berlin-Tochter Niki war nach der Pleite der Berliner heiß umkämpft. Ursprünglich wollte die Lufthansa, dann die britisch-spanische IAG den Ferienflieger übernehmen. Dann kam Niki Lauda zum Zug, der die Mehrheit an der Fluggesellschaft jetzt dem Billigflieger und Ryanair verkaufen will. Damit kommt es indirekt zu einer Kooperation zwischen den beiden Erzrivalen Lufthansa und Ryanair.

11:02 Uhr

Dax fällt mehr als zwei Prozent auf Jahrestief

Die Aktienkurse finden am Vormittag keinen Halt. Für den Dax geht es immer weiter bergab. Nach der 12.000er Marke reißt der Index auch die 11.900 Punkte und notiert mit 2,2 Prozent im Minus. Deutsche Bank

Mit Abstand schwächster Wert ist die Deutsche Bank die inzwischen mehr als 5 Prozent verliert.

Der MDax gibt 1,7 Prozent nach und reißt damit die 25.000-Punkte Marke. Der TecDax verliert 2,1 Prozent.

10:37 Uhr

Schlag für Bitcoin: Japan droht führender Börse

Binance ist eine der größten Kryptobörsen der Welt. Doch nun haben die japanischen Aufsichtsbehörden die Betreiber aufgefordert, den Vertreib einzustellen in Japan einzustellen. Die Börse verfüge nicht über die erforderlichen Genehmigungen. Entsprechende Meldungen haben gestern bereits die Kurse der großen Kryptowährungen wie Bitcoin ins Minus gedrückt.

Laut der "Financial Times" verhandelt Binance noch mit den japanischen Behörden über eine "Lösung". Bloomberg berichtet unterdessen die Börse wolle in die EU umziehen - nach Malta.

10:05 Uhr

Handelskriegsangst lässt Goldpreis kräftig steigen

Der Goldpreis steigt wegen der Sorge vor einem globalen Handelskrieg kräftig. D

Am Morgen wurde eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) bei 1343,27 US-Dollar gehandelt. Das ist etwa ein Prozent mehr als am Vortag und der höchste Goldpreis seit mehr als vier Wochen.

Viele Anleger gingen auf Nummer sicher. Kurz vor dem Wochenende sorgte dies für eine breit angelegt Flucht aus Aktien in sichere Anlagehäfen, von der auch das Gold profitierte.

09:11 Uhr

"Wir sind alle ein bisschen China" - Dax stürzt ab

Der deutsche Aktienmarkt eröffnet tief im Minus. "Wir alle sind auch ein bisschen China, denn wir sind ja sehr stark Kunden und Lieferanten von China", sagt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben in der ARD und drückt damit aus, dass die exportorientierte deutsche Wirtschaft auch dann vom Handelsstreit zwischen den USA und China betroffen sein wird, wenn Europa selbst von Trumps Strafzöllen ausgenommen ist.

Der Dax fällt kurz nach der Startauktion unter die 12.000-Punkte-Marke und notiert mit einem Minus von rund 1,0 Porzent bei 11.980 Punkten. Der MDax gibt 1,2 Prozent auf 25.074 Punkte nach, der TecDax verliert sogar 1,6 Prozent auf 2535 Punkte.

Nicht nur der internationale Zollstreit drückt, sondern auch die Sorge um die Banken. Commerzbank und Deutsche Bank bilden mit 2,0 beziehungsweise 2,6 Prozent Minus das untere Ende der Dax-Liste.

08:57 Uhr

Handelskrieg? Chinas Schweine-Aktien heben ab

Bei 10 Prozent war heute Schluss für Hunan New Wellfund. Hätten die Aktien des Schweinefleisch-Produzenten damit nicht das erlaubte Tageslimit erreicht, wären sie wahrscheinlich noch weiter gestiegen. Auch die Aktien anderer großer Schweine-Züchter, -Mäster, -Verarbeiter und Händler legten heute an den chinesischen Börsen kräftig zu.

Dahinter steht der eskalierende Zollstreit zwischen den USA und China. Als Reaktion auf Trumps Stahlzölle verkündete Peking nämlich einen 25-prozentigen Einfuhrzoll auf US-Schweinefleisch.

08:17 Uhr

Ölpreise steigen

Brent Rohöl Die Ölpreise legen zu. Marktbeobachter erklärten den Anstieg mit der Sorge der Anleger vor einem schärferen Vorgehen der USA gegen das wichtige Förderland und Opec-Mitglied Iran. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 69,57 US-Dollar. Das waren 66 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 79 Cent auf 65,09 Dollar.

08:13 Uhr

Optimismus der Dienstleister wird schwächer

Das Geschäftsklima der deutschen Dienstleister hat sich im März bereits den dritten Monat in Folge eingetrübt.

Das entsprechende Barometer fiel um 0,9 auf 109,7 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter 2500 Unternehmen mittelte. Das ist der niedrigste Wert seit einem dreiviertel Jahr. "Das Rekordhoch bei den Einschätzungen zur aktuellen Lage konnte nicht gehalten werden", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Auch die noch immer optimistischen Erwartungen wurden leicht zurückgenommen." Viele Dienstleister planten gleichwohl, ihre Preise zu erhöhen.

Zuvor war bereits das Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft - Industrie, Groß- und Einzelhandel sowie Baubranche - den zweiten Monat in Folge gesunken. Dennoch bekräftigte das Ifo-Institut seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft von 2,6 Prozent in diesem Jahr. Es wäre das kräftigste Plus seit 2011.

07:55 Uhr

US-Zoll-Politik könnte Dax-Anleger verschrecken

Ein möglicher globalen Handelskrieg drückt voraussichtlich auch in Deutschland auf die Stimmung an der Börse. Der Dax wird nach Berechnungen von Banken und Brokerhäusern am Morgen tiefer in den Handel starten und womöglich die Marke von 12.000 Punkten nicht halten können. Gestern hatte er 1,7 Prozent schwächer bei 12.100,08 Punkten geschlossen. Zwar wollen die USA die Europäische Union (EU) vorerst von den neuen Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte ausnehmen. Jedoch sollen chinesische Produkte mit höheren Zöllen belegt werden.

Aufregung dürfte auch in den Zwillingstürmen der Deutschen Bank in Frankfurt herrschen, denn der Börsengang der Vermögensverwaltungstochter DWS steht an. Statt der einst erhofften zwei Milliarden Euro spült die Emission aber nur rund 1,4 Milliarden Euro in die Kassen der Deutschen Bank. Nicht alle angebotenen Aktien wurden bei Investoren untergebracht.