Freitag, 01. Juni 2018Der Börsen-Tag

17:39 Uhr

Zwei Dinge kommen dem Dax zugute

DAX
DAX 24.378,80

Positive Entwicklungen dominieren wieder das Börsengeschehen. Erstens sind das sinkende italienische Renditen, zweitens ein starker US-Arbeitsmarktbericht, welche zusammen die europäischen Aktienkurse auf Erholungskurs halten. Der Dax legt prompt 0,9 Prozent auf 12.724 Punkte zu und macht damit die Verluste vom Vortag größtenteils wieder wett.

"Der US-Arbeitsmarkt ist weiter sehr stark", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Er hat im Mai 223.000 neue Stellen geschaffen und damit mehr als erwartet. Allerdings legen auch die Löhne schneller zu, das könnte die US-Notenbank zu einer strafferen Geldpolitik veranlassen als bisher gedacht und die Renditen nach oben treiben.

Daneben stützt die Regierungsbildung in Italien die Kurse. Die Investoren sehen sie als das kleinere Übel gegenüber Neuwahlen, bei denen die populistischen Parteien ihr Wahlergebnis möglicherweise noch verbessern könnten. Der Mailänder MIB-Index gewinnt X,X Prozent. Mit den leicht sinkenden Renditen in Italien können sich die Bankaktien von den jüngsten Schwächeanfällen erholen.

Auch die deutschen Bankaktien profitieren: Commerzbank sind mit einem Aufschlag von 4,8 Prozent Spitzenreiter im Dax. Dahinter folgen Deutsche Bank mit einem Plus von 2,8 Prozent. Auf der Gewinnerseite im Dax stehen auch Munich Re, die nach einer Kaufempfehlung um 2,6 Prozent steigen. Thyssenkrupp erholen sich um 2,4 Prozent.

Verlierer gibt es im Dax nur wenige: Am Ende verlieren Vonovia 1,1 Prozent, RWE und Eon lassen zwischen 0,7 und 0,9 Prozent nach.

16:28 Uhr

Yoga-Aktie springt auf neues Rekordhoch

Dow Jones
Dow Jones 46.783,16

Ein überraschend starkes Job-Wachstum in den USA ermuntert Anleger zum Einstieg in den US-Aktienmarkt. Gleichzeitig dämpft der weiterhin geringe Lohnanstieg die Furcht vor aggressiveren Zinserhöhungen der Notenbank Fed. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 steigen zur Eröffnung um bis zu 0,7 Prozent.

Unter den Aktien zählen Lululemon an der Wall Street zu den Favoriten. Die Papiere des Yogabekleidungshändlers steigen dank überraschend starker Quartalsergebnisse um 10,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 116,07 Dollar. Das Unternehmen steigerte den Umsatz um 62 Prozent. Beeindruckend sei vor allem die Geschäftsentwicklung der Filialen, dort hätten viele Konkurrenten Probleme, sagte Analyst Oliver Chen vom Anlageberater Cowen & Co.

15:55 Uhr

US-Arbeitslosenquote fällt auf 50-Jahres-Tief

Die Arbeitslosigkeit in den USA ist im Mai auf 3,8 Prozent gesunken und erreichte damit den gleichen Wert wie im April 2000. Jeweils ist es der tiefste Stand seit 1969. Nur damals lag die saisonbereinigte Quote noch niedriger.

 

14:58 Uhr

Für die türkische Lira geht's wieder abwärts

Die zwischenzeitliche Erholung der türkischen Lira ist schon wieder zu Ende. Nach der Kursrally zu Wochenbeginn machen einige Türkei-Anleger erneut Kasse und verkaufen die Landeswährung. Dies verteuert den Dollar und den Euro um jeweils bis zu 2,3 Prozent auf 4,6296 Lira beziehungsweise 5,4132 Lira.

Türkische Aktien fliegen ebenfalls aus den Depots. Der Leitindex der Istanbuler Börse verliert gegen den europäischen Trend 1,4 Prozent. Der Ausverkauf am Anleihemarkt treibt die Rendite der zehnjährigen Bonds auf 14,23 von 13,85 Prozent. Ihre Aufmerksamkeit richten Anleger auf die am Montag anstehenden Inflationsdaten.

14:00 Uhr

Kanada wehrt sich mit Klopapier gegen USA

Nicht nur die EU hat Gegenmaßnahmen zu den US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium vorbereitet. Auch Kanada und Mexiko leiden ab sofort unter US-Strafzöllen auf Stahl und Aluminium - und schlagen zurück: Kanadas Liste für Gegenzölle umfasst Stahl und Aluminium aus den USA - sowie Joghurt, Kaffee, Zucker, Klopapier, Segelboote, Matratzen, Waschmaschinen und Rasenmäher. Diese Produkte werden in US-Bundesstaaten hergestellt, deren Unternehmen besonders viel über die Grenze nach Norden exportieren.

Mexikos Liste reicht von Stahl und Aluminium über Lampen bis hin zu Äpfeln. Mexiko ist der größte Abnehmer von Aluminium aus den Vereinigten Staaten und der zweitgrößte von Stahl made in USA. Bei beiden Ländern soll der Wert den der US-Strafzölle erreichen.

Kanada beziffert den Umfang der Strafzölle auf 16,6 Milliarden US-Dollar.

Kanada beziffert den Umfang der Strafzölle auf 16,6 Milliarden US-Dollar.

(Foto: imago/Photocase)

 

12:49 Uhr

Euro reagiert heftig auf Sturz in Madrid

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Euro reagiert mit Gewinnen auf den Regierungswechsel in Spanien. Die Gemeinschaftswährung verteuert binnen Minuten auf bis zu 1,1717 von zuvor 1,1689 Dollar. Auch bei spanischen Staatsanleihen greifen Investoren verstärkt zu. Dies drückt die Rendite der zehnjährigen Titel auf 1,404 Prozent.

Ein breites Parteienbündnis hat am Vormittag den konservativen spanischen Regierungschef Mariano Rajoy durch ein Misstrauensvotum gestürzt. Sein Nachfolger wurde der Chef der sozialdemokratischen PSOE, Pedro Sanchez.

 

11:52 Uhr

Keiner will diese Fluglinie kaufen

Indien will seine verlustreiche staatliche Fluggesellschaft Air India loswerden. Allerdings gibt es da ein Problem: Keiner will sie haben. Ist sie vielleicht zu teuer? Auf jeden fall will die Regierung ihre Preisforderung in den kommenden Wochen nun überprüfen, teilte Luftfahrtminister Rajiv Nayan Choubey mit. Die Bieterfrist war gestern ohne Gebote verstrichen.

Die Regierung in Neu Delhi hatte im März angekündigt, 76 Prozent an der Airline verkaufen zu wollen. Als Bürde gilt aber der große Personalbestand von 27.000 Angestellten. Dazu kommen Schulden in Höhe von mehr als 7,3 Milliarden Euro.

Air India fliegt weltweit mehr als 100 Ziele an und verfügt über viele lukrative Landeslots und Abstellplätze.

Air India fliegt weltweit mehr als 100 Ziele an und verfügt über viele lukrative Landeslots und Abstellplätze.

(Foto: imago/Rüdiger Wölk)

 

10:57 Uhr

Stahlaktien reagieren sonderbar auf US-Zölle

Thyssenkrupp
Thyssenkrupp 12,48

Die USA verhängen Strafzölle auf Stahl aus der EU und damit auch aus Deutschland. Und wie reagieren die Aktien deutscher Stahlhersteller? Brechen sie ein? Im Gegenteil: Im Dax zählen Thyssenkrupp mit einem Plus von 1,6 Prozent zu den größten Gewinnern. Im MDax stehen Salzgitter mit plus 1,4 Prozent ebenfalls weit oben.

Salzgitter
Salzgitter 32,32

Möglicherweise liegt es daran, dass die Zölle die Unternehmen nur gering betreffen. "Die direkten Auswirkungen auf die Salzgitter AG sind überschaubar", sagte etwa Salzgitter-Chef Jörg Fuhrmann dem Politikjournal "Rundblick". Gravierender könnten laut Fuhrmann indirekte Effekte sein. Damit bezieht er sich auf die Befürchtung, Stahl aus der Türkei, der Ukraine oder Russland könne statt in die USA nun in Richtung Europa gelenkt werden und den hiesigen Markt überschwemmen.

10:06 Uhr

Deutsche-Bank-Aktie stoppt freien Fall

Nach herben Verlusten am Vortag und dem niedrigsten Schlusstand aller Zeiten berappelt sich die Aktie der Deutschen Bank zum Wochenschluss wieder. Und das sogar ganz ordentlich: Um rund 3 Prozent nach oben geht es am Morgen, nur die Commerzbank ist mit einem Aufschlag von 4,0 Prozent noch besser positioniert.

Dabei mangelt es nicht an Negativnachrichten: Nachdem erst am Donnerstag bekannt geworden war, dass die amerikanische Notenbank das US-Geschäft des Instituts als "in schwierigem Zustand" eingestuft hat, senkte heute die mächtige Ratingagentur Standard & Poor's die Bonitätsnote des größten deutschen Geldhauses.

 

09:34 Uhr

Dax-Erholung steht auf "wackeligen Beinen"

DAX
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Das Auf und Ab beim Dax setzt sich fort. Dienstag nach unten, Mittwoch nach oben, gestern wieder nach unten und heute: nach oben. Der deutsche Leitindex legt zum Start 0,6 Prozent zu auf 12.681 Punkte. Für Erleichterung sorgt bei Anlegern die Aussicht auf eine Regierungsbildung in Italien ohne Neuwahlen.

Die Erholung stehe aber auf wackeligen Beinen, betonen Händler. "Die Anzahl der belastenden Faktoren ist zu groß", sagte Analyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader. Die Angst vor einem Handelskrieg sei wieder präsent, nachdem US-Präsident Donald Trump Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der EU verhängte.

In Italien steht nach langem Ringen eine Regierung von Populisten und Rechten vor der Vereidigung. In Spanien hat der Markt eine weitere Regierungskrise vor Augen. Börsianer schauen zum Wochenausklang vor allem auf die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten.

Guten Morgen, mein Name ist Kai Stoppel und ich begleite Sie heute durch den "Börsen-Tag". Bei Fragen, Anregungen und Kritik schreiben Sie mir doch einfach eine Nachricht an kai.stoppel(at)nachrichtenmanufaktur.de.

08:47 Uhr

EU-Reaktion auf US-Zölle steht noch aus

"Es wird einige Tage dauern": Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.

"Es wird einige Tage dauern": Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.

imago/Rainer Unkel

Im Handelsstreit zwischen den USA und Europa müssen Anleger weiter auf eine offizielle Antwort der Europäischen Union warten. Dabei sind die EU-Staaten bereits ab diesem Freitag von den neuen US-Zöllen auf Stahl- und Aluminium-Importe betroffen.

  • Bis es zur EU-Reaktion auf die US-Schutzzölle kommt, muss sich die Öffentlichkeit nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier noch gedulden. Zunächst müsse die WTO die angemeldeten Maßnahmen prüfen, sagte er.
  • "Es wird einige Tage dauern, bis dann die Europäische Union rechtlich einwandfrei die Möglichkeit hat, die Maßnahmen zu verhängen", erklärte er im Deutschlandfunk.
  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz erläuterte seinem US-Kollegen Steven Mnuchin unterdessen am Rande des Treffens der G7-Finanzminister in Kanada die deutsche Kritik an der Zollentscheidung. Ein Beobachter des rund 40-minütigen Gesprächs sprach anschließend von einem "ehrlichen und offenen" Dialog.
07:52 Uhr

Dax startet unsicher in den Juni

Das dürfte ein spannender Handelstag werden: Erst die Frage, wie der Aktienkurs der Deutschen Bank reagiert - dann der ISM-Index und der Job Report aus den USA.

Das dürfte ein spannender Handelstag werden: Erst die Frage, wie der Aktienkurs der Deutschen Bank reagiert - dann der ISM-Index und der Job Report aus den USA.

REUTERS

Dax
DAX 24.378,80

Am deutschen Aktienmarkt beginnt der Juni mit freundlichen Signalen: Nach den teils kräftigen Kursverlusten der vergangenen Tage dürfte der Leitindex mit leichtem Rückenwind in den letzten Handelstag der Woche starten.

  • Auf Teleboerse.de wird der Dax zum Auftakt bei 12.649,50 Punkten gesehen, was einem Plus von 0,4 Prozent entspricht.
  • Viel Aufmerksamkeit liegt auf den Bewegungen bei der Deutschen Bank: Der Aktienkurs war am Vortag um knapp 7,2 Prozent eingebrochen. Am frühen Morgen gab die Ratingagentur S&P die vor Wochen angekündigte Überarbeitung der Bonitätseinstufung bekannt. Beobachter rechnen damit, dass der Aktienkurs der Deutschen Bank vor diesem Hintergrund auf ein neues Alllzeittief fallen könnte.
  • Die Vorgaben aus Asien fallen durchwachsen aus: Während der Nikkei in Tokio auf einen prozentual unveränderten Schlusskurs zusteuert, ziehen die Kurse in Shanghai kräftig an.

Gestützt wird die Stimmung im europäischen Handel durch die Aussicht auf einen erfolgreichen Abschluss der Regierungsbildung in Italien. Für Beruhigung unter Anlegern sorgt dabei vor allem die Vermeidung von Neuwahlen, von denen laut Umfragen vor allem die rechtsnationale Lega profitiert hätte. Am heutigen Freitag soll die Vereidigung der neuen Koalition erfolgen.

An Konjunkturdaten stehen vor dem Wochenende Zahlen aus den USA im Mittelpunkt. Von dort kommen gleich zwei marktbewegende Daten: Zum einen veröffentlicht die Regierung ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht, zum anderen gibt das Institut ISM seine Konjunkturumfrage im verarbeitenden Gewerbe bekannt. Der ISM-Index gilt als verlässlicher Indikator zur wirtschaftlichen Entwicklung in den USA.

07:05 Uhr

Nikkei steigt trotz Trumps Zöllen

Ungemütliche Weltlage: In Tokio ziehen die Kurse ungeachtet aller Unsicherheitsfaktoren aus Washington leicht an.

Ungemütliche Weltlage: In Tokio ziehen die Kurse ungeachtet aller Unsicherheitsfaktoren aus Washington leicht an.

AP

Nikkei
Nikkei 45.769,50

Die jüngsten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und Europa scheint die Anleger in Asien vor dem Wochenende kaum zu beeindrucken.

  • In Tokio steigt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index bis Mittag (Ortszeit Japan) um 0,3 Prozent auf 22.273 Punkte.
  • Der breiter gefasste Topix-Index legt um 0,5 Prozent zu auf 1755 Zähler.
  • Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans klettert um 0,2 Prozent nach oben.

Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, an den umstrittenen Einfuhrzöllen auf Stahl und Aluminium festzuhalten, sei erwartet worden, sagte Hikaru Sato von Daiwa Securities. "Also reagieren die Märkte in Japan nicht." Stattdessen greifen Investoren mit Blick auf den Yen bei Exportaktien zu.

06:30 Uhr

Euro duckt sich in den Juni

Trumps Strafzölle sind in Kraft: Der Euro steht unter Druck.

Trumps Strafzölle sind in Kraft: Der Euro steht unter Druck.

picture alliance / Jens Büttner/

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Monatswechsel im Währungshandel: An den Devisenmärkten beginnt der Juni mit leichten Bewegungen auf niedrigem Niveau. Die europäische Gemeinschaftswährung hält sich am frühen Morgen deutlich unterhalb der Marke von 1,17 Dollar.

  • Zum Übergang in den europäisch geprägten Handel notiert der Euro wenig verändert bei 1,1676 Dollar.
  • In Asien wurde der Dollar mit 109,20 Yen gehandelt.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Vortag bei der Festlegung der täglichen Referenzkurse einen Wechselkurs von 1,1699 US-Dollar für den Euro errechnet. Ein Euro entsprach außerdem 127,33 Yen, 0,87680 Pfund Sterling und 1,1526 Schweizer Franken.
06:00 Uhr

Schlagzeilen aus der Nacht

 

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