Zufallsfund in Mexiko Maya-Grabstätte bei Bauarbeiten entdeckt
21.03.2023, 07:15 Uhr
Ein Skelett, Teller und Figuren fanden die Wissenschaftler in den Grabkammern.
(Foto: picture alliance/dpa/Instituto Nacional de Antropología e Historia)
Um mehr Touristen in den Süden Mexikos zu locken, wird zurzeit nahe Palenque ein umstrittenes Eisenbahnprojekt umgesetzt. Nun müssen die Bauarbeiten jedoch unterbrochen werden: Wissenschaftler sind auf eine neue Grabkammer der Maya gestoßen.
Bei den Bauarbeiten für das umstrittene Eisenbahnprojekt Tren Maya (Maya-Zug) im Südosten von Mexiko haben Wissenschaftler eine neue Grabkammer entdeckt. Nahe der Ausgrabungsstätte Palenque im Bundesstaat Chiapas sei in einer Kammer ein vollständiges menschliches Skelett gefunden worden, teilte das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte, INAH, mit.
In einer zweiten Kammer seien Grabbeigaben wie Teller und Figuren aus grünem Stein gefunden worden. Der Tren Maya soll ab 2024 eine Strecke von rund 1500 Kilometern, größtenteils auf der Halbinsel Yucatán, abfahren und pro Jahr rund drei Millionen Touristen transportieren. Auch Güterzüge und normale Passagierzüge werden den Plänen zufolge das neue Schienennetz nutzen.
Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador erhofft sich durch das Projekt der Arbeitsplätze und Wohlstand, der Zug soll den Tourismus im Südosten Mexikos ankurbeln. Bis 2024 soll der Zug über die Halbinsel fahren, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern je Stunde. Dabei fährt er auch durch den Urwald. Umweltschutzgruppen und Vertreter indigener Gemeinschaften haben deshalb Klagen gegen das Projekt eingereicht - in der Region gibt es sechs UNESCO-Weltkulturerbestätten und fünf Biosphärenreservate.
Quelle: ntv.de, can/dpa