Das war Donnerstag, der 7. Dezember 2017
Liebe Leser, kurz vor dem Feierabend habe ich noch eine Meldung für Sie:
Königin Elizabeth II. hat einen der größten Flugzeugträger der Welt in einer Zeremonie offiziell eingeweiht. Das neue Flaggschiff der königliche Marine, die "HMS Queen Elizabeth", ist 280 Meter lang, wiegt 65.000 Tonnen und kostete umgerechnet etwa 3,5 Milliarden Euro. Die ganz in lila gekleidete 91-jährige Queen wurde auf dem Flugzeugträger von ihrer Tochter Prinzessin Anne begleitet. Insgesamt verfolgten 3700 Gäste auf dem Schiff im Heimathafen im südenglischen Portsmouth die Zeremonie.
Doch es gab heute auch wichtigere Nachrichten, und zwar:
Nach US-Votum zu Jerusalem: Hamas ruft zu neuer Intifada auf
Mit großer Stimmen-Mehrheit: SPD bestätigt Schulz als Parteichef
"Ohne jeden Automatismus": SPD-Parteitag billigt Gespräche mit Union
Finanzminister übernimmt: Polens Regierungschefin Szydlo muss gehen
Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht! Morgen versorgt Sie "Der Tag" wieder mit aktuellen Nachrichten.
VW will den verurteilten Manager entlassen
Wegen Vertuschung der Abgasmanipulationen muss der Volkswagen-Manager Oliver Schmidt in den USA sieben Jahre in Haft. Zudem muss er eine Geldstrafe von 400.000 Euro zahlen. Nun erwartet Schmidt die nächste schlechte Nachricht. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung will Volkswagen dem 48-Jährigen seine Kündigung zustellen. Da er schuldig gesprochen wurde und sich somit strafbar gemacht hat, darf VW ihm kündigen.
David Hasselhoff will die Berliner Mauer retten
"Herr Müller, keine neuen Gebäude an der Berliner Mauer!" - mit diesen Worten hat sich "Baywatch"-Star David Hasselhoff auf Englisch in einer Videobotschaft an Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller gewandt.
Der amerikanische Schauspieler und Sänger ("Looking for Freedom") ruft dazu auf, die Petition gegen den Bau eines neuen Hotelkomplexes zwischen East Side Gallery - einem erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer - und Spree in Berlin-Friedrichshain zu unterzeichnen.
Bereits 2013 war Hasselhoff nach Berlin gekommen, um Tausende Demonstranten bei wochenlangen Protesten gegen den Bau eines Luxushotels entlang des Mauerdenkmals zu unterstützen.
S-Bahn-Schubser zu milden Haftstrafen verurteilt
Für die gefährliche Attacke auf einen Berufspendler Mitte März an einer Dresdner S-Bahn-Station sollen zwei junge Männer hinter Gitter. Der 24-Jährige und der 27-Jährige wurden im Landgericht Dresden wegen gefährlicher Körperverletzung und Nötigung zu Freiheitsstrafen von drei Jahren und zwei Monaten sowie zwei Jahren und neun Monaten verurteilt.
Die Kammer folgte nicht der Anklage und Auffassung der Staatsanwaltschaft, die für die Asylbewerber aus Marokko und Libyen auf versuchten Totschlag plädiert hatte.
Die Richter sahen es als erwiesen an, dass sie den 41-Jährigen ohne erkennbaren Grund von der Bahnsteigkante drängten, samt seinem Fahrrad, und ihn dann daran hinderten, wieder hinauf zu kommen. Das sei ein besonders schwerer Fall der Nötigung, erklärte der Vorsitzende Richter. Ein Tötungsvorsatz habe sich bei dem nicht einfachen Sachverhalt allerdings nicht nachweisen lassen, begründete er die Entscheidung entgegen der Anklage.
Dank Notbremsung war der Zug vor dem 41-Jährigen zum Stehen gekommen, der verletzt worden war und noch immer psychisch unter den Folgen des Vorfalls leidet. Die Angreifer flüchteten. Sie waren erst vier Tage später verhaftet worden. Das hatte bundesweit für Empörung gesorgt. Die Staatsanwaltschaft hatte aber zunächst keinen Haftgrund gesehen.
Fake-Lokal wird auf TripAdvisor zum besten Restaurant Londons
Mit einem erfundenen Restaurant hat ein Londoner Journalist das Bewertungsportal TripAdvisor ausgetrickst: Mit gefälschten Restaurant-Kritiken machte Oobah Butler seine Gartenlaube binnen weniger Monate zum bestbewerteten Restaurant der britischen Hauptstadt auf dem Portal - ohne je ein einziges Essen zu servieren.
Früher habe er selbst gefälschte Rezensionen über Restaurants geschrieben, die von TripAdvisor veröffentlicht wurden, berichtete Butler auf Vice.com. Irgendwann habe er sich dann gefragt, ob in "Zeiten der allgegenwärtigen Fehlinformation" sogar ein komplett erfundenes Restaurant möglich sei.
Für seine Erfolgsgeschichte brauchte Butler nur eine Internetseite, eine Telefonnummer und eine etwas ungenaue Adresse. Im April ging "The shed at Dulwich" im Internet an den Start, sämtliche Essensfotos waren gefälscht: Ein Nachtisch war ein mit Farbe bemalter Schwamm, ein Spiegelei drapierte Butler kunstvoll auf seinem nackten Fuß.
Butler erhielt nun haufenweise Reservierungsanfragen - und war im November am Ziel: Begeisterte Kritiken und tausende Suchanfragen machten "The shed at Dulwich" auf TripAdvisor zum bestbewerteten Londoner Restaurant.
Weihnachtsmarkt wünscht sich weniger Gäste
Einen ungewöhnlichen Adventswunsch haben die Organisatoren des kleinen Weihnachtsmarktes von Kreutzhäuschen im Bergischen Land: Es sollen weniger Besucher kommen. Nachdem der "Bergische Weihnachtsmarkt im Wald" am vergangenen Wochenende geradezu überrannt worden sei, sind jetzt nur noch Menschen aus der Gegend willkommen.
"Wir sind ein regionaler Weihnachtsmarkt im Bergischen Land und wollen das auch bleiben", appellierte einer der Organisatoren an potenzielle Besucher.
Trotz des Wunsches haben sich auf Facebook schon wieder Tausende fürs kommende Wochenende angekündigt.
Aus dem Ruhrgebiet und selbst aus Frankfurt waren Weihnachtsmarkt-Touristen vergangene Woche angereist und hatten lange Staus ausgelöst.
Die Videos des Tages
Forscher finden 240 Jahre alte Zettel in Po einer Jesus-Statue
Experten haben bei Restaurierungsarbeiten an einer Jesus-Statue im spanischen Örtchen Sotillo de la Ribera (Provinz Burgos) eine Entdeckung gemacht: In einem Hohlraum der Skulptur stießen sie auf zwei handgeschriebene Zettel aus dem Jahr 1777.
Die Papierstücke waren ausgerechnet im Po der Figur versteckt.
Auf ihnen soll der damalige Kaplan der Kathedrale im nahe liegenden Burgo de Osma, Joaquín Mínguez, Informationen aus seiner Zeit festgehalten haben, etwa zu Wirtschaft, Religion, Politik und Kultur.
Offenbar habe der Autor gehofft, dass die Zettel irgendwann gefunden würden. Die Zeitung "El País" sprach von einer "Zeitkapsel".
Britisches Kaufhaus nimmt kernlose Avocado ins Angebot
Rundlich, weich, glitschig - immer wieder verletzen sich Menschen beim Entkernen von Avocados. Das britische Kaufhaus Marks and Spencer nimmt nun vorübergehend eine kernlose Variante der Frucht ins Sortiment. Die "Cocktail Avocado" ist kleiner als die herkömmliche Frucht, fünf bis acht Zentimeter lang und hat eine längliche Form, ähnlich einer Zucchini. Nur bis Ende Dezember sei sie erhältlich.
Erst im Frühjahr hatte ein renommierter britischer Mediziner vor den Gefahren des Avocado-Entkernens gewarnt. Allein er behandele schon etwa vier Patienten pro Woche in einem Londoner Krankenhaus, die sich auf diese Weise geschnitten hätten. Seine Mitarbeiter bezeichneten eine solche Verletzung bereits als "Avocado-Hand".
Die wohl älteste Deutsche wird 112
Die Karlsruherin Edelgard Huber von Gersdorff feiert ihren 112. Geburtstag. Nach Angaben der Stadt ist sie damit wahrscheinlich die älteste Frau in Deutschland.
Von Gersdorff erwartete zu ihrem Geburtstag unter anderem Besuch von Oberbürgermeister Frank Mentrup, der ihr auch Glückwünsche von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann überbringen wollte.
Huber von Gersdorff lebt mit Betreuung in ihrer eigenen Wohnung und ist noch immer interessiert am Weltgeschehen. Weil sie nicht mehr gut sieht, muss sie sich vorlesen lassen.
Die 112-Jährige wurde in Thüringen als Tochter eines preußischen Offiziers geboren und kam als Jugendliche nach Karlsruhe.
Sechs Verletzte bei Zugunglück in Hessen
Bei einem ungewöhnlichen Zugunfall in Hessen sind sechs Passagiere verletzt worden.
Eine Motorklappe einer Kurhessenbahn wurde aufgewirbelt und zerstörte mehrere Fenster, als die Regionalbahn und ein IC in der Nähe des nordhessischen Felsberg-Gensungen aneinander vorbeifuhren.
"Die Ermittlung hat ergeben, dass eine lockere Abdeckung für massive Schäden an beiden Zügen verantwortlich ist", erklärte ein Sprecher der Bundespolizei in Kassel.
Bei dem Vorfall wurden fünf Jugendliche in der Kurhessenbahn leicht verletzt. Im IC erlitt laut Polizei eine 30-Jährige Verletzungen an den Augen. Der Zug war von Hannover nach Karlsruhe unterwegs. Nach Angaben der Deutschen Bahn hielt der IC nach dem Vorfall planmäßig in Wabern. Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Fast 700 Schweine verenden bei Stallbrand
Bei einem Feuer im niedersächsischen Harpstedt sind fast 700 Schweine verendet. Wie die Polizei in Delmenhorst mitteilte, ging der Stall in Flammen auf und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Fast alle Tiere in dem Gebäude starben. Die Ursache war den Beamten zufolge zunächst unklar. Nur wenige Schweine konnten gerettet werden. Es waren etwa 80 Feuerwehrleute im Einsatz. Die Polizei nahm die Ermittlungen zur Brandursache auf. Die Höhe des Schadens war zunächst unbekannt.
Giftiges Gas bei BASF in Ludwigshafen ausgetreten
Auf dem BASF-Werksgelände in Ludwigshafen ist giftiges Gas ausgetreten. Ein Mitarbeiter einer externen Firma erlitt Atemwegsreizungen, wie der Chemiekonzern mitteilte.
Messungen hätten im Nahbereich der Austrittsstelle kurzzeitig erhöhte Messwerte ergeben, hieß es. Warum und wie viel Gas austrat, war zunächst unklar.
Es handele sich um nitrose Gase, Stickoxide, die beim direkten Einatmen giftig seien. Sie entstünden bei jeder Verbrennung.
Die Behörden seien über den Vorfall informiert worden, erklärte die BASF. Der betroffene Mitarbeiter sei in der Ambulanz untersucht worden und habe an seinen Arbeitsplatz zurückkehren können. Der Anlagenteil wurde abgestellt.
17 Jahre nach Düsseldorfer Bombenanschlag Anklage erhoben
Gut 17 Jahre nach einem Bombenanschlag am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn ist gegen den mutmaßlichen Attentäter Anklage erhoben worden. Dem Rechtsradikalen wird zwölffacher versuchter Mord vorgeworfen. Sein Motiv soll Fremdenhass sein. Er bestreitet die Tat. Die Opfer waren überwiegend jüdischen Glaubens.
Schlagzeilen zum Feierabend
Slowenische Geheimagenten streiken für mehr Lohn
Aus Protest gegen niedrige Gehälter sind die Mitarbeiter des Geheimdienstes in Slowenien in den Streik getreten.
Die Geheimagenten fordern bessere Arbeitsbedingungen und Gehaltserhöhungen - obwohl sie eigentlich überhaupt nicht streiken dürfen.
Die rund 300 Mitarbeiter des Geheimdienstes Sova seien deswegen dazu übergegangen, nur die dringendsten Aufgaben zu erledigen, berichtete die Tageszeitung "Dnevnik".
Nach Informationen slowenischer Medien beträgt die monatliche Bezahlung zwischen 750 und 1000 Euro und liegt damit unter dem Durchschnittseinkommen von 1047 Euro.
Ed Sheeran erhält Verdienstorden des britischen Königshauses
Der britische Popmusiker Ed Sheeran ist mit einem Orden des britischen Königshauses ausgezeichnet worden. Er darf sich in Zukunft als Mitglied des "Order of the British Empire" bezeichnen.
Den Orden erhielt Sheeran für sein soziales Engagement und seine Erfolge als Musiker.
Ein Ritter ist Sheeran deswegen aber noch nicht. Nur die ranghöchsten Träger des Ordens dürfen den Titel "Dame" oder "Sir" tragen. Insgesamt gibt es fünf Ränge, Sheeran hat den niedrigsten.
Gefreut hat sich Sheeran über die Auszeichnung nach eigenen Angaben vor allem wegen seines verstorbenen Großvaters. Der sei ein "riesiger Royalist" gewesen und wäre jetzt "ganz schön stolz". Von Reportern gefragt, ob er bereit wäre, im Mai bei der Hochzeit von Prinz Harry und seiner Verlobten Meghan Markle zu spielen, sagte Sheeran: "Yeah, warum nicht!".
Drogendealer verstecken Heroin in Feuerlöschern
Polizei und Zoll haben in Deutschland und den Niederlanden eine Bande von Drogendealern ausgehoben. Die vier Männer im Alter von 33 bis 56 Jahren werden verdächtigt, mit Heroin befüllte Feuerlöscher von der Türkei nach Österreich, Deutschland und in die Niederlande geschmuggelt zu haben, wie die Polizei in Köln mitteilte.
Bei den Durchsuchungen in acht Wohnungen und Geschäftsräumen in Köln, Hamburg und Den Haag beschlagnahmten die Ermittler sieben Kilogramm Heroin. Mutmaßlich hatte die Bande in diesem Jahr hundert Kilogramm Heroin im Wert von zwei Millionen Euro von der Türkei nach Deutschland und in die Niederlande geliefert.
Das ist das beliebteste YouTube-Video 2017 in Deutschland
Julien Bam ist in diesem Jahr Spitzenreiter unter den YouTubern in Deutschland. Der 29-jährige Nordrhein-Westfale hat in den Top Ten der populärsten Videos 2017 (ohne klassische Musikvideos) gleich sechs Clips platziert, wie die Google-Plattform in Berlin bekanntgab. Auf dem ersten Platz landete ein Beitrag aus seinem Format "Songs in real life", der bislang 12,65 Millionen Mal abgerufen wurde.
5. Germany second - NEO MAGAZIN ROYALE mit Jan Böhmermann – ZDFneo
9. Hände waschen – Kinderlieder zum Mitsingen - Sing Kinderlieder
Bei den Musikvideos steht sowohl national als auch international "Despacito ft. Daddy Yankee" von Luis Fonsi auf Platz eins, gefolgt von Ed Sheerans "Shape Of You".
Zehntausende Katalanen demonstrieren in Brüssel
Zehntausende Katalanen haben in Brüssel für die Unabhängigkeit Kataloniens demonstriert. Sie forderten die Europäische Union auf, ihr Streben nach Unabhängigkeit zu unterstützen, und bekannten sich solidarisch mit dem abgesetzten katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont.
Nach Informationen der Polizei in Brüssel beteiligten sich rund 45.000 Demonstranten an dem Protestmarsch. "Europa, wach auf!" lautete der Slogan der Proteste.
Schichtwechsel
Mein Kollege Michael Bauer genießt bereits die Sonne und den Feierabend. Ich übernehme bis zum späten Abend. Mein Name ist Uladzimir Zhyhachou und ich wünsche Ihnen einen schönen und entspannten Nachmittag!
Über den Autor
Schulz würgt Applaus nach dreieinhalb Minuten ab
Er hatte viel zu sagen: Martin Schulz hat auf dem Bundesparteitag der SPD in Berlin eine echte Brandrede gehalten, die bei seinen Genossen ankam. Drei Minuten und 30 Sekunden dauerte der Applaus nach seinen Schlussworten. Schulz musste den Standing Ovations dann selbst ein Ende setzen. "Wir brauchen Debattenzeit, aber danke für den Beifall", sagte er, um wieder zum Tagesprogramm übergehen zu können.
"Reichsbürger" schießt um sich: Festnahme durch SEK
Ein mutmaßlicher "Reichsbürger" hat in Schwaben mehrfach mit einer Waffe geschossen und das Sondereinsatzkommando der Polizei auf den Plan gerufen.
Spezialeinsatzkräfte der Polizei nahmen den Mann nach stundenlangem Einsatz widerstandslos fest, wie ein Sprecher sagte. Verletzt wurde niemand.
Der Mann habe am Mittwochabend in Dietmannsried zweimal hintereinander mehrere Schüsse abgegeben. Polizisten umstellten die ganze Nacht das Gebäude.
Der 44-Jährige, der der Polizei bereits bekannt gewesen sei, habe keine Erlaubnis für die Schusswaffe, so der Sprecher.
Brexit: EU hält an Ultimatum für May fest
Bis Sonntag gibt die EU-Kommission der britischen Premierministerin Theresa May höchstens noch Zeit, um vor dem EU-Gipfel kommende Woche eine Vereinbarung über die Zukunft der Brexit-Gespräche zu erzielen.
"Bisher gibt es keinen weißen Rauch", sagte Kommissionssprecher Margaritis Schinas in Brüssel. Die EU sei "jederzeit" zu einem Treffen mit May bereit, wenn diese dazu in der Lage sei.
Schinas wies damit Medienberichte zurück, dass die Frist für May bis in die kommende Woche verlängert werden könnte.
Bei einem Besuch Mays in Brüssel am Montag hatte es keinen Durchbruch gegeben. Grund war die Frage der künftigen Grenze zwischen der britischen Provinz Nordirland und Irland.
Coca-Cola gewinnt Markenstreit gegen Trittbrettfahrer
Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um ähnliche Schriftzüge hat sich Coca-Cola vor dem EU-Gericht gegen einen syrischen Getränkehersteller durchgesetzt. Der Schriftzug für das Getränk "Master" der Firma Mitico sei dem von Coca-Cola zu ähnlich, urteilte das EU-Gericht in Luxemburg. Es bestehe die Gefahr des "wirtschaftlichen Trittbrettfahrens". Die Marke könne daher nicht in der EU eingetragen werden. Beide Seiten können innerhalb von zwei Monaten noch gegen das Urteil vorgehen.
Schulz pocht auf Vereinigte Staaten von Europa
SPD-Chef Martin Schulz hat in seiner Parteitagsrede die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa bis Mitte des kommenden Jahrzehnts vorgeschlagen. "Ich will, dass es einen europäischen Verfassungsvertrag gibt, der ein föderales Europa schafft", sagte Schulz auf dem Bundesparteitag. Als Zeitpunkt, "diese Vereinigten Staaten von Europa verwirklicht zu haben", nannte er das Jahr 2025.
"Dr. House" startet Suchaktion für fehlgeleitetes Geschenk
Sollte die Entfernung zu den Liebsten so groß sein, dass sie das Weihnachtsfest nicht miteinander verbringen können, werden die ersten Geschenke natürlich vorab verschickt. Dabei sollte man aber aufpassen, an wen man sie adressiert.
In einem solchen Fall versucht sich der britische Schauspieler Hugh Laurie als Weihnachts-Retter. "Dr. House" kümmert sich in einem öffentlichen Aufruf darum, dass ein fehlgeleitetes Paket wieder seinen rechtmäßigen Besitzer findet.
"Vernarrte Eltern/ Onkel/ Tante - mir wurde fälschlicherweise euer Paket zugestellt und ich finde keine Möglichkeit, es an Amazon zurückzusenden, damit ihr es sicher bekommt", schrieb der 58-Jährige auf Twitter. Dazu postete er ein Foto von zwei Lernspielen, die in dem Paket enthalten waren. "Wenn ihr die dritte Sache nennen könnt, schicke ich euch das Paket direkt zu."
Schlagzeilen zur Mittagspause
NRW-SPD favorisiert Minderheitsregierung
Der größte SPD-Landesverband Nordrhein-Westfalen hat für den Bundesparteitag einen Antrag eingebracht, der statt einer Großen Koalition eine Minderheitsregierung favorisiert. In einem Änderungsantrag für den Vorstandsvorschlag, "ergebnisoffene Gespräche" mit der Union zu führen, wird gefordert, "das Modell einer Minderheitsregierung wie auch Formen einer Kooperation auf die Tagesordnung der jetzt zu führenden Gespräche zu bringen".
Dem Landesverband NRW gehört auch Parteichef Martin Schulz an. Die Verantwortung der SPD bestehe nicht automatisch darin, dass sie sich für den Eintritt in eine große Koalition zur Verfügung halten müsse, heißt es in dem Antrag. Käme es dennoch zu konkreten Gesprächen über eine Große Koalition, soll ein Sonderparteitag über die Aufnahme konkreter Verhandlungen beschließen.
Kampfjets für Katar - Frankreich sichert sich Milliardenauftrag
Katar ist auf großer Shopping-Tour. Nutznießer ist Frankreich, das dem Emirat in Sachen Mobilität gleich mehrfach "unter die Arme greift". Wie französischen Medienberichteten, kauft Doha nicht nur zwölf Kampfjets vom Typ Rafale, eine angekündigte Lieferung von 50 Airbus-Verkehrsflugzeugen des Typs A321neo sei bestätigt worden, berichtete die Tageszeitung "Le Monde".
Ein Konsortium, an dem die Pariser Verkehrsgesellschaft RATP und den Bahngesellschaft SNCF beteiligt sind, bekam die Konzession für die Metro in Doha. Zudem gab es einen Auftrag für knapp 500 gepanzerte Armeefahrzeuge.
EU verklagt Ungarn, Tschechien und Polen
Die EU-Kommission reicht gegen Ungarn, Polen und Tschechien wegen der Weigerung, Flüchtlinge aufzunehmen, Klage beim Europäischen Gerichtshof ein. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die drei Mitgliedstaaten wie beschlossen Flüchtlinge aus den Hauptankunftsstaaten Italien und Griechenland aufnehmen wollten.
Erdogan: Trump stürzt Welt in "Ring aus Feuer"
"Eine solche Entscheidung stürzt die Welt und besonders unsere Region in einen Ring aus Feuer", kritisierte Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdogan die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. "Hey Trump, was machst du? Was soll dieses Vorgehen? Politiker sollten für Versöhnung und nicht für Chaos sorgen!"
Der Iran verurteilte Trumps Schritt als "Provokation und verrückte Entscheidung", die zu "noch mehr Wut und Gewalt" führen werde. Jerusalem sei ein "integraler Teil Palästinas", erklärte das Außenministerium in Teheran.
Brandenburger Seen droht die Austrocknung
In Brandenburg verlieren einem Bericht zufolge sechs Seen in der Nähe des Braunkohletagebaus Jänschwalde massiv Wasser. Die Wasserspiegel sanken um bis zu 1,40 Meter, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete. Teilweise sei der Fortbestand der Gewässer gefährdet.
Der Tagebau gilt laut Bericht als eine Ursache für die Wasserverluste bei mindestens vier Gewässern, unter anderem beim Pinnower See und beim Großsee.
Passanten fassen Messerstecher nach Bluttat
Ein Mann hat im hessischen Hanau seine 52-jährige Ehefrau auf offener Straße mit einem Dolch niedergestochen. Die von dem Mann getrennt lebende Frau erlitt nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei dem Angriff am Vorabend schwerste Verletzungen im Kopf- und Brustbereich. Sie starb demnach wenige Stunden später in einer Klinik.
Die Ermittler von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei gehen von einer Beziehungstat aus. Zeugen konnten den Ehemann bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.
Pizza zum Kulturerbe der Menschheit erklärt
Auf zum Italiener Ihres Vertrauens. Gratulieren und genießen heißt es dann, denn die Pizza ist jetzt Weltkulturerbe. Besser gesagt: Die Kunst des neapolitanischen Pizzabäckers ist in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen worden.
Das teilte der italienische Minister für Landwirtschaft und Ernährung, Maurizio Martina, nach der Entscheidung bei der Tagung des Unesco-Komitees auf der südkoreanischen Insel Jeju auf Twitter mit. Die Tradition des Pizzabackens stammt aus Neapel, wo laut Unesco 3000 "Pizzaiuoli" leben und wirken. Die Tradition fördere soziale Zusammenkünfte und intergenerationellen Austausch.
Auch die deutsche Orgelbaukunst wurde in die Liste aufgenommen.
Weniger Verkehrstote trotz steigender Unfallzahl
Es kracht immer häufiger auf Deutschlands Straßen, dafür sterben immer weniger Menschen durch Autounfälle. Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland dürfte am Jahresende 2017 bei rund 3170 Menschen liegen, ein Prozent weniger als im Vorjahr.
Das geht aus einer veröffentlichten Schätzung des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Prognose basiert auf den Zahlen der ersten neun Monate. Bei den Verletzten ist mit einem Minus von etwa zwei Prozent auf rund 390.000 zu rechnen. Bei den erfassten Unfällen rechnen die Statistiker dagegen mit einem Rekord von mehr als 2,6 Millionen. Das wäre etwa ein Prozent mehr als 2016.
Australien beschließt Einführung der "Ehe für alle"
Nach jahrzehntelanger heftiger Debatte steht Australien kurz vor der Einführung der Homo-Ehe: Eine Woche nach dem Oberhaus verabschiedete auch das Unterhaus mit nur vier Gegenstimmen das entsprechende Gesetz. Die Abgeordneten reagierten mit Umarmungen, lauten Jubelrufen und anhaltendem Beifall. "Was für ein Tag für die Liebe, für die Gleichheit, für den Respekt! Australien hat es getan", sagte der konservative Premierminister Malcolm Turnbull.
In einem letzten Schritt muss das Gesetz jetzt noch von Generalgouverneur Peter Cosgrove als Repräsentant der Queen in Australien unterzeichnet werden. Dies dürfte in wenigen Tagen geschehen.
Schlagzeilen am Morgen
Palästinenser treten in Generalstreik
Aus Protest gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, haben die Palästinenser einen Generalstreik begonnen.
Im Westjordanland sowie in Ost-Jerusalem blieben öffentliche Einrichtungen, Geschäfte, Schulen und Banken geschlossen.
Im Gazastreifen sowie in verschiedenen Städten des Westjordanlands kam es am Mittwochabend zu ersten Protesten. In Gaza verbrannten Demonstranten Bilder von Trump, US-Flaggen sowie Autoreifen.
In einem Alleingang hatte Trump am Mittwoch Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt und den Umzug der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem angekündigt.
Buschfeuer in Kalifornien bedrohen Promi-Viertel
Auch in Kalifornien ist die Feuerwehr aktuell im Dauereinsatz gegen die Flammen. Die Feuer im Süden des Bundesstaates weiten sich aus: Gleich an mehreren Stellen sind in dem US-Westküstenstaat Buschfeuer ausgebrochen, die von starken Winden angefacht werden. Eines der Feuer bedroht nun auch das Promi-Viertel Bel Air. In dem Gebiet im Westen von Los Angeles sind nach Angaben der Behörden mindestens vier Häuser abgebrannt. Mehrere Straßenzüge wurden geräumt. Die Feuerwehr hat Anwohner alarmiert, notfalls für eine rasche Evakuierung bereit zu stehen.
Auch der deutsche Prinz Frederic von Anhalt, der nach dem Tod von seiner Frau Zsa Zsa Gabor vor einem Jahr weiter in der Nobelvilla in Bel Air lebt, wurde gewarnt. "Ich habe wichtige Unterlagen, zwei Gemälde meiner Frau und ihre Urne ins Auto gepackt", sagte der 74-Jährige.
Deutsche Renten werden immer länger gezahlt
Die Menschen in Deutschland bekommen immer länger Rente.
Innerhalb der vergangenen 20 Jahre stieg die durchschnittliche Dauer des Rentenbezugs um 3,6 auf 19,6 Jahre.
Grund für diese Entwicklung ist vor allem die höhere Lebenserwartung
Seit 1960 hat sich die Bezugszeit sogar fast verdoppelt. Das durchschnittliche Alter, bis zu dem die Rente gezahlt wird, lag im vergangenen Jahr bei 79,5 Jahren. Männer haben ihre Rente im Schnitt bis 77,1 Jahre, Frauen bis 81,8 Jahre erhalten.
Großbrand in Mainzer Shisha-Lager
Bei einem Großbrand in Mainz sind mindestens zwei Industriehallen komplett abgebrannt.
Neun Menschen erlitten Rauchvergiftungen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.
In den abgebrannten Hallen war unter anderem Zubehör für Shishapfeifen gelagert. Die Ursache des Feuers war zunächst unklar. Der Brand sei unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten könnten aber noch bis Donnerstagnachmittag andauern.
Der Feuerwehr sei es gelungen, eine Nachbarhalle vor den Flammen zu retten, in der ein Fastnachtsverein seine Motivwagen baue, sagte der Sprecher weiter. Dort hat der Mainzer Carneval-Verein (MCV) seine Wagenhalle, in der die Wagen für den Rosenmontagszug entstehen.
Abschiebeflug aus Deutschland in Kabul gelandet
Eine weitere Gruppe von aus Deutschland abgeschobenen afghanischen Flüchtlingen ist mit dem Flugzeug in Kabul eingetroffen. Die aus Frankfurt am Main kommende Maschine ist nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) um kurz nach 8 Uhr (Ortszeit) gelandet. An Bord sollen 27 Passagiere gewesen sein. Der Großteil soll aus Bayern kommen.
Es ist die achte Sammelabschiebung seit Dezember 2016. Mit den ersten sieben Flügen hatte die Regierung 128 Männer nach Afghanistan zurückfliegen lassen. Abschiebungen nach Afghanistan sind umstritten, weil sich dort der Konflikt zwischen der Regierung und der islamistischen Taliban verschärft.
Repräsentantenhaus beschließt Lockerung im US-Waffenrecht
Im Schatten der Steuerreform werden in den USA auch andere - aus europäischer Sicht grenzwertige - Gesetzesentwürfe auf den Weg gebracht. Das US-Repräsentantenhaus hat einen Gesetzentwurf zur Lockerung der Beschränkungen beim verdeckten Tragen von Waffen beschlossen.
231 Abgeordnete stimmten in Washington dafür, dass verdeckt getragene Waffen künftig auch über Grenzen in Bundesstaaten oder an Orte gebracht werden können, die eigentlich schärfere Waffengesetze haben. 198 Abgeordnete stimmten dagegen.
Der Gesetzentwurf muss noch in den Senat, wo die Zustimmung nicht als sicher gilt.
"Nach zwei der schlimmsten Massentötungen in der Geschichte unserer Nation hat der Kongress direkte Anweisungen von der Waffenlobby entgegengenommen und einen Gesetzentwurf verabschiedet, der existierende Bundesgesetze außer Kraft setzt", kritisierte die ehemalige Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords den Entwurf.
Das wird heute wichtig
Guten Morgen liebe Leser,
es geht so langsam auf das Wochenende zu und spätestens dann wird sich entscheiden, ob die SPD auf dem Bundesparteitag zu einer Übereinkunft kommt, in Koalitionsgespräche mit der Union treten zu wollen. Der Parteitag startet heute und unsere Kollegen Christian Rothenberg und Hubertus Volmer berichten vor Ort.
Folgende Themen werden heute sonst noch wichtig:
Kanzlerin Angela Merkel empfängt libyschen Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch. Gesprächsthema ist unter anderem die Flüchtlingspolitik.
In Brüssel kommen die EU-Minister zusammen, um über die Zusammenarbeit in der Anti-Terror-Bekämpfung zu diskutieren.
Die internationalen Bankenaufseher um EZB-Ratspräsident Mario Draghi wollen eine lange umstrittene Reform der als "Basel-III"-Regeln bekannten Vorgaben besiegeln.
Nach dem vereitelten Anschlag auf Premierministerin Theresa May legt Großbritannien Quartalszahlen zum Terror vor.
Die deutsche und norwegische Marine schließen einen Kooperationsvertrag ab.
Der 1. FC Köln kämpft in der Europa League um den Einzug in die nächste Runde. Ein Sieg bei Roter Stern Belgrad muss her (21:05 Uhr im n-tv Live-Ticker).
Dazu gibt's heute den Jahresrückblick für Surfer - Internet-Surfer, besser gesagt. YouTube präsentiert die beliebtesten Videos des Jahres. Stellen Sie sich schon mal auf "Despacito" und Co. ein. Mein Name ist Michael Bauer und bei Fragen oder Anregungen können Sie mich unter michael.bauer[at]nama.de erreichen. Starten Sie gut in den Tag!
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Tief "Walter" bringt den Winter zurück
Ab morgen meldet sich bei uns der Winter zurück. Jedoch wird der Wetterwechsel bereits heute eingeleitet. Verantwortlich ist Tief "Walter", das uns jetzt von Westen her mit seinen Ausläufern erreicht. Damit wird mit einem teils stürmischen Wind ein vorerst letztes Mal eher milde Luft nach Mitteleuropa geführt, bevor anschließend mit der Kaltfront das Tor zur Polarluft geöffnet wird.
Der Start in den Tag bringt heute im Süden neben frostigen Temperaturen auch wieder zum Teil dichten Nebel und streckenweise Glätte. Ansonsten ist es ebenfalls zunächst meistens trocken, aber frostfrei. Tagsüber bleibt es im Süden und Osten abseits von ein paar zäheren Nebelfeldern freundlich oder sonnig. Im Westen und Norden verdichten sich hingegen die Wolken und bringen später Regen mit. Zudem ist es dort sehr windig bis stürmisch. Die Temperaturen: recht mild bei 6 bis 11 Grad. Auf den Mittelgebirgen sowie im hartnäckigen Nebel 2 bis 5 Grad. Einen guten Start in den Tag.
Ihr Björn Alexander