Politik

"Mahnmal für Wettlauf" Klimaaktivisten besprühen Berliner Weltzeituhr

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"Uns läuft die Zeit davon", steht auf dem Transparent der Gruppe.

"Uns läuft die Zeit davon", steht auf dem Transparent der Gruppe.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nur wenige Meter entfernt liegt eine Wache der Berliner Polizei. Dennoch klettern Mitglieder der Letzten Generation am Morgen auf die Weltzeituhr am Alexanderplatz und versprühen orange Farbe. Sie warnen: Der Menschheit laufe die Zeit davon.

Die bekannte Weltzeituhr auf dem Berliner Alexanderplatz ist von der Klimaschutzgruppe Letzte Generation mit oranger Farbe besprüht worden. Mehrere Mitglieder der Gruppe versprühten die Farbe am Morgen gegen 9 Uhr aus Feuerlöschern. Zudem kletterten zwei Demonstranten auf die Uhr und postierten sich dort mit einem Transparent, auf dem stand: "Uns läuft die Zeit davon."

Die Polizei war im Einsatz und stellte Personalien von neun Demonstranten fest, sagte ein Polizeisprecher. Die unter Denkmalschutz stehende Weltzeituhr, ein Werk des DDR-Formgestalters Erich John von 1969, steht nahe dem Bahnhof Alexanderplatz und ist ein sehr beliebter Treffpunkt bei Verabredungen.

Nur wenige Meter neben dem Denkmal befindet sich eine Nebenwache der Polizei, die Polizeiangaben zufolge rund um die Uhr besetzt ist.

"Mahnmal für Wettlauf gegen die Zeit"

Die Klimaaktivisten teilten mit, dass zeitgleich auch Sitzblockaden am Halleschen Tor in Berlin-Kreuzberg und auf der Stadtautobahn A100 stattgefunden hätten. "Die Weltzeituhr ist nun ein Mahnmal für den weltweiten Wettlauf gegen die Zeit, den wir als Menschheit zu verlieren drohen", sagte eine Sprecherin in der Mitteilung.

"Doch Hoffnung gibt uns der Erfolg von Protesten in den Niederlanden." Das Parlament forderte dort die Regierung auf, konkrete Vorschläge zum Abbau staatlicher Subventionen für fossile Energieträger vorzulegen.

Kürzlich Brandenburger Tor besprüht

In Berlin sorgten Aktivisten der Letzten Generation zuletzt Mitte September für Aufsehen, als sie alle vier Säulen des Brandenburger Tores mit oranger Farbe besprüht hatten. Die Polizei nahm damals 14 Klimaaktivisten fest. Sie ermittelt nach eigenen Angaben wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung.

Noch immer sind Farbreste an dem Berliner Wahrzeichen sichtbar. Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) teilte mit, dass bei den Reinigungskosten von einer sechsstelligen Summe auszugehen sei. Ursprünglich waren etwa 35.000 Euro genannt worden. Der Berliner Senat will sich das Geld von der Gruppe zurückholen.

Quelle: ntv.de, ses/dpa

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