Beförderungswelle in Russland Putin macht Dutzende Militärs zu Generälen
06.12.2023, 21:57 Uhr Artikel anhören
Russische Offiziere während einer Zeremonie der Militärakademie des Generalstabes der Streitkräfte.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Nach massiven Verlusten in der Ukraine befiehlt Putin vergangene Woche die Vergrößerung der Armee. Nun befördert der Kremlchef mehr als 60 Offiziere. Unter ihnen sind auch Militärs, die unter russischen Kriegsbloggern umstritten sind.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach offiziellen Angaben Dutzende Generalsränge in Armee und Sicherheitskräften vergeben. 67 Offiziere erhielten einen neuen Dienstgrad, wie aus dem Erlass hervorgeht. Dazu zählen auch Männer, die von russischen Militärbloggern in der Vergangenheit für hohe Verluste der Armee in Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine verantwortlich gemacht worden sind.
Vom Oberst in den niedrigsten Generalsrang als Generalmajor der Armee stiegen demnach 20 Offiziere auf. Zugleich wurden vier Marineoffiziere zum Konteradmiral ernannt, dem Dienstgrad-Pendant zum Generalmajor.
Vom Generalmajor zum Generalleutnant wurde der bei Militärbloggern in Moskau umstrittene Tschetschene Achmed Suchrab befördert. Suchrab soll nicht nur für die verlustreichen und letztlich erfolglosen russischen Sturmversuche auf die ukrainische Stadt Wuhledar im Herbst 2022 mitverantwortlich sein, sondern auch für den Tod vieler Soldaten nahe der Stadt Kremmina in diesem Jahr. Suchrab hatte demnach seine Untergebenen antreten und auf eine Rede von ihm warten lassen. In der Zeit traf ein ukrainisches Artilleriegeschoss die Wartenden.
Auch bei der Nationalgarde, der Feuerwehr, der Gefängnisbehörde und dem Gerichtsvollzieherdienst gab es Beförderungen. In der Nationalgarde wurde der Tschetschene Scharip Delimchanow zum Generalleutnant befördert. Er ist Bruder des Duma-Abgeordneten Adam Delimchanow und enger Verwandter des Tschetschenen-Chefs Ramsan Kadyrow.
Nach Angaben des russischen Militärs sind seit Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022 sechs eigene Generäle gefallen. Die Ukraine geht von rund einem Dutzend Generälen aus. Zuletzt soll vergangene Woche der russische Generalmajor Wladimir Sawadski bei der Explosion einer Landmine ums Leben gekommen sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa