Demokraten sehen Gewaltaufruf Trump löst mit "Blutbad"-Äußerung Empörung aus
17.03.2024, 05:41 Uhr Artikel anhören
Bei einem Wahlkampfauftritt platziert Donald Trump erneut einen rhetorischen Tiefschlag: Es werde ein "Blutbad" geben, wenn er nicht gewählt werde, behauptet er, wobei nicht ganz klar wird, worauf er sich bezieht. Das Biden-Lager sieht darin eine Androhung politischer Gewalt.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump hat für den Fall einer Wahlniederlage im November das wahrscheinliche Ende der amerikanischen Demokratie angekündigt. "Wenn wir diese Wahl nicht gewinnen, glaube ich nicht, dass es in diesem Land noch eine Wahl geben wird", sagte Trump vor Anhängern in Ohio. Weiter drohte er an: "Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad für das ganze Land geben."
Was genau er damit meinte, wurde nicht ganz klar. Bevor die Äußerung fiel, sprach Trump über die Aussichten der US-Automobilindustrie. Trump sagte mit Blick auf angebliche Pläne Chinas, in Mexiko Autos zu bauen und diese dann in den USA zu verkaufen: "Sie werden diese Autos nicht verkaufen können, wenn ich gewählt werde." Dann fügte er hinzu: "Wenn ich nicht gewählt werde, wird es im Ganzen ein Blutbad geben, das wird das Mindeste sein, es wird ein Blutbad für das Land sein. Das wird das Mindeste sein. Aber sie werden diese Autos nicht verkaufen."
Demokraten: Trump will "weiteren 6. Januar"
Der Sprecher der Biden-Kampagne, James Singer, verurteilte Trumps "Blutbad"-Kommentar. Der "Verlierer" der Wahl von 2020 drohe erneut "mit politischer Gewalt". "Er will einen weiteren 6. Januar, aber das amerikanische Volk wird ihm in diesem November eine weitere Wahlniederlage bescheren, weil es seinen Extremismus, seine Neigung zur Gewalt und seinen Durst nach Rache weiterhin ablehnt", hieß es in einer Erklärung mit Blick auf die Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021.
Trump und Biden haben sich in den Vorwahlen der Republikaner und der Demokraten inzwischen die nötigen Delegiertenstimmen gesichert, um bei der Präsidentschaftswahl am 5. November wieder ins Rennen geschickt zu werden. Schon jetzt ist klar, dass der Wahlkampf einer der härtesten Wahlkämpfe der US-Geschichte sein wird. In der Wählergunst liegen die beiden derzeit nahezu gleichauf. Trump konnte den Abstand zu Biden in Meinungsumfragen bei nicht-weißen Wählern verringern. Diese hatten im Jahr 2020 noch eine wichtige Basis für Biden gebildet.
Quelle: ntv.de, ino/AFP/rts