Premiere auf der IAA Der Trabi lebt
17.08.2009, 10:58 Uhr
Messebesucher in Leipzig bestaunen 2007 das Modell "newTrabi". Auf der IAA 2009 in Frankfurt soll eine echte Version vorgestellt werden.
Der "Trabi" soll einen umweltfreundlichen Nachfolger bekommen. Auf der IAA in Frankfurt (17. bis 27. September) wird eine Version des von einem Firmenkonsortium initiierten "new Trabi" vorgestellt.
"Er wird als Elektroauto für die Stadt und den stadtnahen Bereich präsentiert", sagte Ronald Gerschewsk. Der moderne Nachfolger der "Rennpappe" solle ebenso wie einst die ostdeutsche Marke Trabant "für eine breitere Masse erschwinglich und praktikabel" sein.
Reichweite von 250 Kilometern
Es sei denkbar, dass schon 2012 die ersten der neuen Fahrzeuge des "Trabant nT" auf der Straße sein könnten, sagte Gerschewski. Bisher sei das Auto mit den Mitteln des Konsortiums und ohne staatliche Finanzspritzen konzipiert worden. "Wir suchen jetzt nach Investoren, die es mit uns fortentwickeln möchten", sagte der Geschäftsführer. Auf der IAA dürfen die Besucher schon in das Auto einsteigen. Das Elektroauto soll weniger als 1000 Kilogramm wiegen und wäre damit leichter als die meisten Pkw. Für den neuen Trabant ist eine Reichweite von 250 Kilometern geplant.
Der fränkische Miniaturmodell-Hersteller Herpa (Dietenhofen) hatte auf der IAA 2007 das Modell eines neuen Trabis im Maßstab 1:10 vorgestellt. "Es war eigentlich eine Marketing-Idee zum 50. Geburtstag des Trabant", sagte Gerschewski. Damals seien 12.000 Besucher schriftlich befragt worden, ob es das neue Modell auch als "echtes Auto" geben sollte - und mehr als 90 Prozent hätten dies gewünscht.
Ur-Trabi war ein Stinker
Zu dem Konsortium, das seither den "new Trabi" entwickelt, gehören neben IndiKar und Herpa unter anderem auch ein Designer, der einst bei VW gearbeitet hat, sowie der Glashersteller Polartherm.
Zwischen 1957 und 1991 wurden in Zwickau rund drei Millionen "Trabis" gebaut. Der Trabant war für viele DDR-Bürger ein treuer Begleiter. Allerdings war der Zweitakter nicht umweltfreundlich: Sein Benzin-Öl-Gemisch hinterließ eine stinkende Abgasfahne. Dieses Manko soll bei seinem Nachfolger behoben werden. Außer dem Elektroantrieb ist auch ein Solardach geplant.
Quelle: ntv.de, mme/dpa