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Verbrauch sinkt, mehr Reichweite Opel Mokka Electric im Fahrbericht - der kann auch Langstrecke

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Grazile LED-Heckleuchten verleihen dem Mokka etwas Futuristisches.

Grazile LED-Heckleuchten verleihen dem Mokka etwas Futuristisches.

(Foto: Patrick Broich)

Für den Opel Mokka mit elektrischem Antrieb gibt es einen kleinen Leistungsnachschlag. Außerdem bekommt der Kunde mehr Reichweite. ntv.de war mit dem adretten Rüsselsheimer unterwegs.

Opel hat sich dieses Mal eine ganz besondere Aktion ausgedacht, um der Öffentlichkeit ein neues Modell dynamisch zu präsentieren. Wobei - ein richtig neues Modell ist der Mokka Electric nicht. Die elektrisch angetriebene Version des Kleinwagen-SUV hat das gleiche Leistungsplus (von 136 auf 156 PS) bekommen wie alle anderen Mitglieder mit dem kleinen E-Antriebsstrang aus dem Stellantis-Konzern.

Doch entscheidend ist gar nicht das Mehr an Power (der 1,6-Tonner fuhr auch früher schon souverän), sondern vielmehr die Überarbeitung des Akkus. Denn die Batterie fasst künftig 54 statt 51 kWh, während der Verbrauch im Vergleich zur bisherigen Variante um rund 0,5 kWh/100 km auf 15,2 kWh (WLTP) sinkt. Somit steigt die nominale WLTP-Reichweite von 336 auf 406 Kilometer. Das sind alles schöne Zahlen, aber wie verhält sich der Mokka in der Praxis?

Tausend Kilometer sind kein Problem

Klar muss sein: Der Mokka ist freilich ein City-SUV und kein Langstrecken-Fahrzeug. Aber Opel wollte es wissen und hat ihn glatt zur ED1000-Rallye angemeldet. In diesem Rahmen war er dazu verdammt, an einem einzigen Tag mehr als 1000 Kilometer zurückzulegen. Noch einmal zur Erinnerung: Mit 54 kWh Batteriekapazität gehört der 4,15 Meter lange Rüsselsheimer ganz sicher nicht zu den für weite Reisen prädestinierten Fahrzeugen. Aber macht ja nichts. Wenn der Mensch mit seinen Aufgaben wachsen kann, gilt das für seinen fahrbaren Begleiter ja vielleicht auch.

Komfortable und durchaus langstreckenfähige Sitze sowie viel Infotainment machen das kleine SUV attraktiv.

Komfortable und durchaus langstreckenfähige Sitze sowie viel Infotainment machen das kleine SUV attraktiv.

(Foto: Opel)

Los geht es mit prallvoller Batterie in Düsseldorf, um dann über Brüssel an die niederländische See zu fahren. Und nach der Mittagspause steht Papenburg auf der Agenda. Anschließend geht es zum Startpunkt zurück. Am Ende wird der kleine Mokka 1006 Kilometer abgespult haben. Nun muss man wissen, dass seine technische Basis generell nicht auf wahnsinnig schnelles Laden ausgelegt ist. Die basiert auf einer konventionellen 400-Volt-Architektur. Zudem bekommt man in eine kleine Batterie nicht so rasch viel Strom. Denn nähert man sich der Kapazitätsgrenze, sinkt die Ladeleistung. Deswegen laden große Akkus einfach schneller große Energiemengen, denn dort bedeutet jedes einzelne Prozent absolut betrachtet mehr Strom.

Unterwegs vier Ladepausen

Entsprechend fällt das Erwartungsmanagement aus. Ich weiß also, dass ich unterwegs kräftig laden muss und bin ganz entspannt aufgelegt. Am Ende reiße ich die 1000 Kilometer unaufgeregt ab, fahre in Deutschland und Belgien per Tempomat 120 km/h, während ich in den Niederlanden getreu der Verkehrsregel tagsüber auf 100 km/h reduziere. Und gemäß chemischer respektive physikalischer Regel halte ich mich eisern daran und lade die Batterie maximal auf 80 Prozent State of Charge nach - sonst würde ich Zeit verlieren.

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Am Ende sind es vier Ladepausen geworden. In Summe waren etwa 80 Lademinuten erforderlich, um die Strecke zu bewältigen. Und das geht völlig in Ordnung, wenn man bedenkt, um welches Segment es sich handelt. Günstig ist der sogenannte Mokka "Long Range" mit aufgefrischter Batterie-Motor-Einheit allerdings keineswegs zu haben - der Hersteller ruft stramme 44.720 Euro auf.

Mit dem typischen Opel-Vizor wirkt das Stadt-SUV nach wie vor up-to-date.

Mit dem typischen Opel-Vizor wirkt das Stadt-SUV nach wie vor up-to-date.

(Foto: Patrick Broich)

Das Mokka-E-Topmodell ist teuer, aber gut ausgestattet

Und klar ist dieser Opel hervorragend ausgestattet, mit dicken Brocken wie beispielsweise schlüssellosem Schließsystem plus adaptivem Tempomat. Letzterer übernimmt die Längsführung (beschleunigt und bremst gemäß Straßenverkehr bis zum Stillstand). Allerdings hilft den Interessenten mit kleinem Budget nicht weiter. Diese Kunden holt Opel mit konventionellen Antrieben ab - dann bekommt man den Mokka nämlich schon ab 28.565 Euro.

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Wichtig zu wissen ist, dass der Mokka grundsätzlich ein paar Dinge ganz gut beherrscht. Dazu gehört auch ein für die Klasse beachtlicher Sitzkomfort. Wenngleich man schon merkt, dass die Raumverhältnisse (hinten mehr als vorn) segmentbedingt begrenzt sind. Dass der Mokka innerhalb der Opel-Palette nicht mehr der jüngste Kandidat ist, merkt man durchaus: USB-C-Anschlüsse sucht man vergeblich.

Modern sieht das kleine SUV dennoch aus. Vorn erblickt man den bei Opel inzwischen bekannten "Vizor" - die markante schwarze Maske im Bereich des Grills. Und das Heck mit seinen grazilen LED-Rückleuchten wirkt ganz cool. Die optionale Zweifarblackierung (Dach in schwarzer Kontrastfarbe) macht das SUV peppig. Und die Bewährungsprobe mit der Langstrecke hat die Stromer-Version immerhin auch bestanden.

Quelle: ntv.de

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