Donnerstag, 24. April 2025Der Tag

Heute mit Sebastian Schneider und Johanna Ohlau
22:38 Uhr

Das war Donnerstag, der 24. April 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

warum musste der 21-Jährige in Oldenburg sterben? Warum hat der Polizist geschossen? Warum wurde der Mann mehrfach von hinten getroffen? Warum hat der Polizist fünf Mal geschossen? Wieso nahm das Aufeinandertreffen zwischen ihm und der Polizei so einen tragischen Ausgang? Welche Rolle könnte seine äußere Erscheinung als Person of Colour (PoC) und struktureller Rassismus innerhalb der Polizei gespielt haben? Auch Tage nach dem gewaltsamen Tod des 21-Jährigen in der Nacht zu Ostersonntag in der Oldenburger Innenstadt bleiben noch viele Fragen offen. Neue Details werfen wiederum neue Fragen auf. Der Fall Lorenz A., die Umstände seines Todes werden uns sicherlich weiterhin beschäftigen. Mehr dazu können Sie im verlinkten Artikel nachlesen.

Diese Themen hätte ich ansonsten noch für Sie - das Tagesgeschehen war sehr vom Ukraine-Krieg und Donald Trump bestimmt:

Wackliger Rohstoff-Deal mit USA: Trump drängt und schimpft, Kiew pocht auf Schlüsselzusage
Von Denis Trubetskoy, Kiew

Großangriff auf Kiewer Wohnungen: "Die Druckwelle hebt dich hoch und wirft dich an die Wand"
Von Kristina Thomas, Kiew

Letzter Auftritt als Minister: Habeck hadert, Habeck hat fertig
Von Sebastian Huld

Raus aus dem Dollar: Der Rubel wird immer stärker
Von Jan Gänger

Up to Date bleiben: Neues Whatsapp-Feature erschwert Weitergabe von Inhalten

Damit verabschiede ich mich und wünsche ich Ihnen eine gute Nacht.

Ihre Johanna Ohlau

21:43 Uhr

"Trump 2028" - Trump verkauft schon Caps für nächste Wahl

Wenn es schon keine Eier gibt, kann man das Geld wenigstens für Trump-Caps ausgeben, nicht?

Wenn es schon keine Eier gibt, kann man das Geld wenigstens für Trump-Caps ausgeben, nicht?

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Trump sammelt mit der Cap auf jeden Fall schon mal Geld ein.

Trump sammelt mit der Cap auf jeden Fall schon mal Geld ein.

(Foto: Screenshot/Trump Store)

Warum schreibt Donald Trump eigentlich nicht "Gaga" statt "Maga" auf seine Souvenirs, mit denen er - oder besser seine Anhänger seinen Verbleib an der Spitze der USA finanzieren? Gaga, also verrückt oder senil, würde ich begrüßen. Da wäre mal etwas Wahres dran. Weniger gilt das für die neueste "Kollektion": Da steht "Trump 2028" drauf - für den netten Freundschaftspreis von 50 US-Dollar (44 Euro). Läuft sich der Republikaner so langsam für den nächsten Wahlkampf warm? Kann er tun, aber verfassungsrechtlich ist keine dritte Amtszeit im Weißen Haus für ihn möglich. Das sieht er anders, wissen wir. Wie ernst es Trump damit ist, ist unklar. Aber die Caps hat er sicherlich nicht ohne Grund drucken lassen und das gibt wieder Anlass zu Spekulationen, wie das Trump-Team den 22. Verfassungszusatz aushebeln will, der den Träumen des autokratisch bis komplett chaotisch veranlagten Politikers einen Riegel vorschiebt. Um den zu ändern, bräuchte es in beiden Kammern des Kongresses Zweidrittelmehrheiten. Zudem müssten drei Viertel aller US-Bundesstaaten zustimmen. Sein Buddy Elon Musk ist zwar steinreich und meint, man kann mit Geld alles kaufen, auch Stimmen, aber das dürfte nicht gelingen.

21:08 Uhr

"Hamas täuscht sich" - Israel reagiert mit Drohungen auf Geisel-Videos

Bei einem Angriff auf eine Schule kamen erneut Zivilisten im Gazastreifen ums Leben.

Bei einem Angriff auf eine Schule kamen erneut Zivilisten im Gazastreifen ums Leben.

(Foto: picture alliance / Middle East Images)

Die Hamas hat zuletzt wieder Videos von israelischen Geiseln wie Omri Miran veröffentlicht, um den Druck auf die israelische Regierung zu erhöhen. Die Antwort? Drohungen. Vom Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, Ejal Zamir, der ankündigt, den Militäreinsatz im Gazastreifen auszuweiten, "sollten wir keine Fortschritte bei der Rückkehr der Geiseln sehen". Dabei würde das israelische Militär weiter machen, "bis wir zu einem entscheidenden Ergebnis kommen", sagte Zamir Militärangaben zufolge bei einem Truppenbesuch in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. "Die Hamas täuscht sich über unsere Fähigkeiten, unsere Absichten und unsere Entschlossenheit", sagte er mit Blick auf die islamistische Terrororganisation im Gazastreifen.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz schlug verbal in die gleiche Kerbe und drohte auch damit, Teile des Gazastreifens dauerhaft einzunehmen. Nach israelischen Informationen befinden sich derzeit noch 24 lebende Geiseln sowie 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen. Sowohl die israelischen Geiseln als auch die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen können lediglich ohnmächtig verfolgen, wie sie weiter den Spielball in diesem Krieg benutzt werden.

20:21 Uhr

Tödliche Schüsse in Oldenburg: Sollte die Nachbar-Polizei ermitteln?

Seit dem Osterwochenende ist ein junger Mann aus Oldenburg tot. Der 21-Jährige starb durch Polizeikugeln bei einem Einsatz rund um eine Diskothek. Der Fall des getöteten Mannes, der ein PoC (Person of Colour) war, bewegt bundesweit viele Menschen und hat eine Debatte über strukturellen Rassismus in den Reihen der Polizei angestoßen - und inwieweit es von der äußeren Erscheinung abhängt, ob man eine Begegnung mit Polizistinnen und Polizisten überlebt oder nicht. Die Frage lässt sich im Fall aus Oldenburg noch nicht abschließend beantworten. Die Polizei ruft Zeuginnen und Zeugen der Geschehnisse auf, sich zu melden, und wertet Videomaterial aus. Die Bodycams der anwesenden Beamten sollen abgeschaltet gewesen sein.

Nur wie ermittelt die Polizei gegen jemanden in ihren eigenen Reihen? In Niedersachsen übernimmt die benachbarte Dienststelle - in dem Fall Delmenhorst - die Ermittlungen. "Das schlechteste Modell, was wir in Deutschland haben", urteilt der Kriminologe Tobias Singelnstein. "Es gibt Bundesländer, die einen Schritt weiter sind und spezialisierte Dienststellen geschaffen haben, die beim Landeskriminalamt angesiedelt sind oder sogar ganz selbstständig sind." Allein, um Vorwürfen erhaben zu sein, wäre es aus meiner Sicht ratsam, wenn solche Ermittlungen so unabhängig wie möglich gestaltet werden. Der Kriminologe sieht nicht mal bewusste Vertuschung als das größte Problem an dieser Konstellation: "Man muss gar nicht davon ausgehen, dass aktiv versucht wird, die Beschuldigten zu bevorteilen", meint der Professor für Kriminologie und Strafrecht von der Goethe-Universität Frankfurt. "Nur wenn man selbst diese Situation oder sogar den Beschuldigten kennt, geht man mit einem anderen Verständnis an so ein Verfahren heran. Es ist dann schwierig, völlig unvoreingenommen zu sein." Von Oldenburg ist es eine halbe Stunde Autofahrt nach Delmenhorst. Da wird sich der eine oder andere Polizeibeamte sicherlich mal begegnet sein.

19:26 Uhr

Fluggast randaliert und spuckt herum - Pilot wirft ihn bei Zwischenstopp in Berlin raus

Es gibt so Orte, da ist es überhaupt nicht angenehm, wenn jemand anderes sich nicht im Griff hat: in einem Fahrstuhl, in der U-Bahn - oder im Flugzeug. Sie ahnen es, letzteres war der Ort, um den es jetzt geht. In einem Flieger über unseren Köpfen hat sich ein Passagier derart daneben benommen, dass der Pilot sich zu einer Zwischenlandung am Flughafen Berlin-Brandenburg genötigt sah. Der 42-jährige Fluggast aus Finnland randalierte an Bord, bespuckte andere Passagiere, hielt eine Flugbegleiterin fest. Als der Flieger, der eigentlich auf dem Weg von Helsinki nach Zürich war, den Boden am BER berührte, stand die Bundespolizei schon bereit, den besonderen Fluggast in Empfang zu nehmen. Zum "Service" gehört dann auch ein Atemalkoholtest: 1,27 Promille. Das teilt die Bundespolizei mit. Mit einem unangenehmen Passagier weniger startete der Flieger dann wieder in die Luft in Richtung Zürich. Für den 42-jährigen Randalierer, nachdem er 2200 Euro als Sicherheitsleistung hinterlegt hatte, ging es erstmal nur raus aus der Wache.

18:19 Uhr

Trump schießt erneut gegen Harvard: "Bedrohung für die Demokratie"

Würde sich gut machen als Beispiel im Lexikon unter dem Stichwort Egoismus: Donald Trump.

Würde sich gut machen als Beispiel im Lexikon unter dem Stichwort Egoismus: Donald Trump.

(Foto: AP)

Die Welt und vor allem sein eigenes Land in ein Handels-Chaos stürzen, die Ukraine ihrer Bodenschätze berauben und Putin das Land auf dem Silbertablette servieren, einen Feldzug gegen Frauen und die ganze queere Community führen - die Liste der Dinge, die Donald Trumps schlechtes Politikverständnis, fehlenden Intellekt und abwesende Moral attestieren, ist schon schrecklich lang. Und sie wird mit jedem Tag länger. Zu seinen wohl liebsten Beschäftigungen am Tag - neben dem Golf spielen - gehört es, eine Art (Rache-)Feldzug gegen die Universitäten zu führen. Als linksliberal und woke verunglimpft der US-Präsident sie. Harvard stemmt sich mit aller Kraft gegen seine Erpressungsversuche - wie etwa das Einstellen jeglicher Diversitätsprogramme im Gegenzug für staatliche Finanzierungen - und das rückt die Elite-Uni besonders in den Fokus des Republikaners: Trump nennt Harvard in einem neuen Post eine "Bedrohung für die Demokratie". Harvard sei eine antisemitische, linksradikale Institution, die Studenten aus aller Welt annehme, "die unser Land auseinanderreißen wollen", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Auf dem Campus von Harvard und vielen anderen Universitäten in den USA hatte es länger propalästinensische Demonstrationen gegeben.

Seit seinem Amtsantritt lässt Trump es ja quasi Dekrete hageln - so kann er möglichst antidemokratisch vorbei am Kongress und den Wählerinnen und Wählern herumherrschen. Nun zieht er die Schrauben weiter an und nimmt ausländische Spenden für Hochschulen ins Visier. Na, woher kennen wir sowas? Das erinnert mich jedenfalls direkt an Ungarns Viktor Orban, der die Demokratie in dem EU-Land ja fleißig demontiert, bis es keinen Euro mehr aus Brüssel gibt. Wladimir Putin in Russland hat da ja ganz andere "Freiheiten" in der antidemokratischen Umgestaltung, sage ich mal. Das Dekret diene angeblich dazu "nationale und Sicherheitsinteressen" und vor aus dem Ausland finanzierter Propaganda zu schützen - wieder sage ich: Kommt mir alles sehr, sehr bekannt vor aus Ungarn, beziehungsweise Russland.

17:06 Uhr

Vater und Sohn horten Sprengstoff und Munition zu Hause - Gewalttat geplant?

So einen Einsatz hat die Polizei in Hessen sicherlich auch nicht tagtäglich: Die Ermittler haben bei einem Vater und seinen minderjährigen Sohn ein ganzes Waffen- und Sprengstofflager gefunden und beschlagnahmt. Der 59-Jährige und der 17-Jährige wurden festgenommen. Die Liste der Vorwürfe ist länger: Dem Vater-Sohn-Gespann werden unter anderem Verstöße gegen das Waffen-, Sprengstoff und Kriegswaffenkontrollgesetzes sowie Volksverhetzung und Bedrohung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mitteilt. Der 17-jährige Sohn soll Sprengstoff hergestellt und für Sprengungen im heimischen Wald benutzt haben. Die Ermittler werfen dem Jugendlichen darüber hinaus die Verwendung von Kennzeichen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation sowie Volksverhetzung vor. Sein 59 Jahre alter Vater soll illegal große Mengen an einsatzfähigen Kriegswaffen wie Maschinengewehre oder Maschinenpistolen sowie mindestens 250 Kilogramm Munition offen in seinem Wohnhaus im Landkreis Limburg-Weilburg aufbewahrt haben. Wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr sitzen beide seit einer Woche in Untersuchungshaft.

Im Zusammenhang mit den Vorwürfen wurden noch am selben Tag drei weitere Objekte bei Zeugen durchsucht. Am Donnerstag dieser Woche wurden die Adressen von zwei weiteren minderjährigen Beschuldigten durchsucht. Sie sollen den 17-Jährigen bei der Beschaffung des Materials zur Herstellung von Sprengstoff unterstützt haben. Der 17-Jährige hatte wohl nicht nur "Böllerei" im Wald im Sinn: Im Verfahren gegen ihn geht es auch um den Verdacht einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

16:47 Uhr

Walk of Fame: Green Day bekommt ein Sternchen in Hollywood

Mike Dirnt, Billie Joe Armstrong und Tré Cool werden mit einem Stern geehrt.

Mike Dirnt, Billie Joe Armstrong und Tré Cool werden mit einem Stern geehrt.

(Foto: picture alliance/dpa/Invision)

Vom "Boulevard of Broken Dreams" aus dem Jahr 2004 bis einem der bekanntesten der Welt: Die Rockband Green Day erhält einen Stern auf dem berühmten Walk of Fame in Hollywood. Enthüllt werden soll er am 1. Mai. Frontmann Billie Joe Armstrong, Schlagzeuger Tré Cool und Bassist Mike Dirnt werden dabei sein, wie die Gruppe via Social Media bekannt gibt. "Den ganzen Weg vom Boulevard der zerbrochenen Träume bis zum Hollywood Boulevard", verkünden die Musiker in Anlehnung an ihren Hit "Boulevard of Broken Dreams". Zudem rufen sie ihre Fans in der Nachricht zum Mitfeiern auf. 

16:22 Uhr

Andy-Warhol-Druck von Beatrix vermutlich im Sperrmüll gelandet

Das Original gibt es ja noch (und noch ein paar Siebdrucke)! Die frühere niederländische Königin Beatrix bei einer Ausstellungseröffnung.

Das Original gibt es ja noch (und noch ein paar Siebdrucke)! Die frühere niederländische Königin Beatrix bei einer Ausstellungseröffnung.

(Foto: picture alliance / ANP)

Ist das Kunst oder kann das weg? Da denke ich direkt an den Künstler Joseph Beuys, von dem gleich mehrere seiner Kunstwerke "weggesäubert" worden sind. Okay, Beuys "Fettecke" an der Wand ist für das Reinigungspersonal sicherlich ein großer Trigger gewesen! Auf jeden Fall sind Vorfälle wie dieser - zumindest für Außenstehende - höchst amüsant. In einer Kommune in den Niederlanden hat sich nun auch ein Fall ereignet, der zeigt, dass Kunst zutiefst subjektiv sein kann. In Maashorst waren plötzlich 46 Kunstwerke - darunter ein Siebdruck des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol - verschwunden, die während Umbauarbeiten im Rathaus im Keller eingelagert worden waren. Ein Diebstahl? Die Polizei nahm Ende 2024 die Ermittlungen auf und kann jetzt dieses "Verbrechen" aufklären: Die Kunstwerke einschließlich des Warhol-Siebdrucks, der die frühere niederländische Königin Beatrix zeigt, sind im Sperrmüll gelandet. Die Werke seien vermutlich für immer verloren, teilt die Kommune mit. Der Wert aller Kunstwerke wird auf rund 22.000 Euro geschätzt, allein der Siebdruck des Pop-Art-Künstlers aus seiner berühmten Königinnen-Serie von 1985 war etwa 15.000 Euro wert. Die Lagerung im Keller war wohl nicht ganz sachgemäß, sodass die Kunstwerke dort etwas unter Feuchtigkeit und Staub gelitten haben könnten - und jemand entschied, dass der "Müll" entsorgt werden sollte. Wann genau das war, konnte nicht mehr festgestellt werden. "So geht man nicht mit wertvollen Dingen um", sagte Bürgermeister Hans van der Pas dem lokalen Radio Omroep Brabant. "Aber das ist geschehen, und das bedauern wir."

15:41 Uhr

Rollstuhlfahrerin mit Messer attackiert - Festnahme

Die Polizei kann einen Erfolg melden bei der Fahndung nach einem Mann, der vor knapp zwei Wochen eine Rollstuhlfahrerin an einer Bushaltestelle in Hamburg mit einem Messer attackiert hatte. Dem vorausgegangen war ein Streit in einem Linienbus. Der Mann hatte laut Mitteilung zunächst andere Fahrgäste absichtlich angehustet. Die Fahrerin forderte ihn auf, den Bus verlassen, andere Fahrgäste halfen nach. Dabei kam es laut Polizei zu Handgreiflichkeiten. Plötzlich verletzte der Mann eine 30 Jahre alte Rollstuhlfahrerin und einen 60 Jahre alten Mann mit einem Messer, die vor ihm aus dem Bus stiegen. Dem Angreifer gelang die Flucht. Nach einer Öffentlichkeitsfahndung mit einem Foto aus einer Überwachungskamera wurde nun ein 33 Jahre alter Mann in seiner Wohnung unweit des Tatortes in Hamburg-Billstedt festgenommen, teilte die Polizei mit.

15:24 Uhr

Klimawandel: Neue Bienen und Wespen breiten sich im Norden aus

In der Realität nicht so blau, wie man vermuten könnte: die Blauschillernde Sandbiene.

In der Realität nicht so blau, wie man vermuten könnte: die Blauschillernde Sandbiene.

(Foto: picture alliance / blickwinkel/H. Bellmann/F. Hecke)

Sagt Ihnen die Blauschillernde Sandbiene etwas? Sie ist nicht nur im Jahr 2019 zur Wildbiene des Jahres gekürzt worden, sie könnte Ihnen immer häufiger auch mal im Norden Deutschlands begegnen. Die Veränderung des Wetters hin zu mehr Trockenheit und Wärme sorgt wohl dafür, dass sich immer mehr Insektenarten "hier oben" im Norden heimisch fühlen. So haben Forscher seit dem Jahr 2020 mehr als 15 Bienen- und Wespenarten erstmalig im Bundesland Bremen nachgewiesen, wie eine Sprecherin des Übersee-Museums mitteilt. Demnach entdeckte ein deutsch-niederländisches Autorenteam, dem auch der Insektenkundler des Übersee-Museums Volker Lohrmann angehört, die Arten. Neben der Blauschillernden Sandbiene wurden etwa die Heuschreckensandwespe, die Orientalische Mauerwespe und der Stahlblaue Grillenjäger in Bremen nachgewiesen. Die letzten beiden Arten lebten ursprünglich in Asien bzw. Amerika und kamen mit Menschen nach Europa. "Jetzt trägt sie die Welle des Klimawandels in den Norden", hieß es. Zu den Neuankömmlingen im Stadtgebiet Bremen zählt auch die Asiatische Hornisse - sie wurde Anfang des Jahres 2024 entdeckt.

14:52 Uhr

Alkohol teurer machen? Union lehnt Forderung von Experten ab

Cannabis hier, Cannabis da - ich will gewiss nicht die gesundheitlichen Risiken beim Cannabis-Konsum kleinreden. Doch wenn es den ganzen Kritikerinnen und Kritikern tatsächlich um die Gesundheit und den Schutz der Jugend geht, frage ich mich: Warum melden sie sich bei anderen Drogen kaum zu Wort? Vermutlich, weil Alkohol und Zigaretten gesellschaftlich akzeptierter sind. Das macht es keinen Deut besser und Deutschland hat ein gewaltiges Rauch- und Trinkproblem: Fast 150.000 Menschen sterben jährlich an den Folgen, die Gesundheitskosten erreichen Milliarden. Das geht aus dem "Jahrbuch Sucht 2025" der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hervor. Die Wissenschaft hat da durchaus Vorschläge, um den Alkoholkonsum einzudämmen, wie der Suchtforscher Jakob Manthey: Würden alkoholische Getränke im Durchschnitt im Verkauf um fünf Prozent teurer, werde der Pro-Kopf-Konsum um 2,2 Prozent sinken und es ließen sich 850 alkoholbedingte Todesfälle im Jahr vermeiden, rechnet der Suchtforscher als Modell vor. Der Staat würde zusätzliche 1,4 Milliarden Euro Steuern einnehmen. Klingt doch nach einer super Sache, oder?

Diese Rechnungen und Forderungen von Suchtexperten sind nicht neu, aber stoßen bei der Union wohl weiterhin auf taube Ohren: Sie hat den Forderungen von Suchtexperten nach höheren Preisen für Alkohol eine Absage erteilt. "Suchtkranke werden sich von höheren Preisen kaum abhalten lassen", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Union im Bundestag, Tino Sorge von der CDU, der "Rheinischen Post". Mit Preiserhöhungen könnte stattdessen das "Volumen günstiger Importe und illegaler Produktion zunehmen", warnte er. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich nehme Alkohol durchaus als großes Problem in unserer Gesellschaft wahr, was dringend angegangen werden sollte.

14:05 Uhr

Schichtwechsel

Mein lieber Kollege Sebastian Schneider hat das Zepter in "Der Tag" an mich übergeben. Ich brauche jetzt doch nochmal kurz einen kleinen Koffein-Kick gegen das Nachmittags-Tief - kennen Sie das? Unten machen wir mal einen kleinen Stimmungstest. Ich halte Sie mit Nachrichten und Wissenswertem aus Deutschland und der Welt auf dem Laufenden und bestenfalls auch etwas bei Laune. Mein Name ist Johanna Ohlau. Hinweise, Fragen und Kritik bekomme ich gern per E-Mail: johanna.ohlau(at)ntv.de. Los geht's!

12:34 Uhr

Surferin stirbt nach Unfall auf berühmter Eisbachwelle

Vor einer Woche verunglückte eine 33-jährige Surferin an der berühmten Eisbachwelle im Englischen Garten in München. Nun teilt die Polizei laut "Süddeutscher Zeitung" mit: Die Frau ist ihren Verletzungen erlegen.

Die Surferin war Mittwoch in der vergangenen Woche mit ihrem Begleiter zum Surfen im Englischen Garten gegangen. Als sie von ihrem Board fiel, verhakte sich die Sicherheitsleine des Sportgeräts, die an ihrem Knöchel fixiert war, aus bislang unbekannten Gründen am Grund des Eisbachs. Die Frau konnte sich nicht selbst befreien. Zwar holten die Strömungsretter der Feuerwehr sie schließlich aus dem Wasser, doch ihr Zustand war kritisch. Gestorben sei sie bereits am Mittwochabend.

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11:26 Uhr

Sind sie nun im Kontakt? China widerspricht Trump deutlich

In der Welt von US-Präsident Donald Trump tauscht er sich täglich mit China über den Handelskonflikt aus. "Ja, natürlich. Und jeden Tag, jeden Tag", sagte er auf die Frage einer Reporterin, ob beide Seiten in Kontakt stünden. Nur, und das ist ein Problem, sagt China gerade das Gegenteil. "Soweit ich weiß, hat es keinerlei Konsultationen oder Verhandlungen zwischen China und den Vereinigten Staaten in der Zollfrage gegeben - geschweige denn eine Einigung", erklärte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums auf Nachfrage eines Journalisten. Entsprechende Berichte seien "Fake News", so der Sprecher weiter.

Der Zollkrieg sei von den Vereinigten Staaten initiiert worden. Chinas Haltung sei klar: Man werde bis zum Ende kämpfen. Die Tür stehe offen, doch Verhandlungen müssten auf Augenhöhe, respektvoll und für beide Seiten vorteilhaft sein, sagte der Sprecher. Trump hatte den Handelskonflikt Anfang April durch die Erhebung von Sonderzöllen gegen zahlreiche Länder eskaliert. Später ordnete er eine 90-tägige Pause der Aufschläge an. Lediglich auf Produkte aus China gelten weiterhin Sonderzölle von bis zu 145 Prozent. Peking erhob im Gegenzug Zölle in Höhe von 125 Prozent auf Waren aus den USA.

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10:53 Uhr

Brand frisst Wald in Eiltempo: Südlich von New York "regnet es Glut"

Im US-Bundesstaat New Jersey kommt es zwischen den Metropolen New York und Philadelphia zu einem verheerenden Brand. Innerhalb von weniger als 24 Stunden verbrennen hier mehr als 11.500 Hektar Wald. Trockenheit und Wind fachen immer wieder kleine Brandherde auch weit entfernt vom Hauptfeuer an.

10:46 Uhr

Kuriose Idee: Britischer Künstler verkauft "neue" Farbe

Der britische "Guardian" berichtet über ein kurioses Geschäftsmodell: Forschende entdeckten vergangene Woche an der Universität von Kalifornien eine neue Farbe. Und das, indem sie Laserstrahlen auf ihre Netzhaut schießen ließen. Dadurch konnten die Forschenden Farben wahrnehmen, die normalerweise für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. Gesehen haben sie "Hue", das vorher angeblich noch niemand wahrgenommen hat.

Der britische Künstler Stuart Semple, der schon früher die angeblich schwärzesten und rosafarbenen Farben der Welt hergestellt hat, synthetisierte seine Version der Farbe auf eine technisch einfachere Weise. Er mischte Pigmente und fügte fluoreszierende optische Aufheller hinzu, die ultraviolettes Licht absorbieren und als sichtbares blaues Licht wieder abgeben, wodurch die Materialien weißer oder heller erscheinen. Mithilfe eines Spektrometers, das das Licht in seine einzelnen Farben zerlegt, analysierte er dann deren Intensität, um seine Farbproben bestmöglich auf den gewünschten Farbton abzustimmen. Und nun verkauft er es unter dem Namen "Yolo".

10:15 Uhr

Leibarzt schildert letzte Stunden von Papst Franziskus

Am Ostermontag stirbt Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren nach schwerer Krankheit. Leibarzt Sergio Alfieri, ein Chirugie-Professor, schildert in einem Interview, wie die letzten Stunden im Leben des Pontifex abgelaufen sind. "Um 5.00 Uhr wachte der Heilige Vater auf, um ein Glas Wasser zu trinken. Er rollte sich auf die Seite, und die Krankenschwester bemerkte, dass etwas nicht stimmte", erzählte der Arzt der Tageszeitung "La Repubblica".

  • "Er hatte Mühe, zu reagieren. Der diensthabende Arzt des Vatikans zur Reanimation wurde gerufen. Sie riefen mich gegen 5.30 Uhr an, und ich war innerhalb einer Viertelstunde vor Ort. Ich fand ihn mit Sauerstoff und einer Infusion vor."
  • Dann habe Alfieri die Lunge abgehört. "Sie war sauber, ohne Rasselgeräusche. Seine Augen waren offen. Aber er reagierte weder auf Fragen noch auf den Schmerz des Kneifens. Er lag bereits im Koma. Sein Puls verlangsamte sich und seine Atmung wurde immer flacher." Kurz habe man überlegt, Franziskus noch einmal ins Krankenhaus zu verlegen. "Aber er wäre während des Transports gestorben. Der Tod wurde dann offiziell um 7.35 Uhr festgestellt.
  • So sei das Leben des Papstes "ohne Schmerzen und zu Hause" zu Ende gegangen, wie Franziskus das wohl auch gewünscht habe, meinte der Arzt. "Im Gemelli sagte er nicht: 'Ich will zurück nach Santa Marta.' Er sagte: 'Ich möchte nach Hause gehen'."
Mehr dazu lesen Sie hier.
09:32 Uhr

Blitze im Sekundentakt: Zeitraffervideo zeigt zuckende Superzelle über Bayern

Heftige Unwetter ziehen über Süd- und Mitteldeutschland hinweg. Neben Starkregen und riesigem Hagel bildet sich dabei über Oberbayern auch eine besonders große und langlebige Gewitterzelle, eine sogenannte Superzelle. Zeitrafferaufnahmen zeigen das beeindruckende Ausmaß des Naturschauspiels.

08:53 Uhr

Vatikan macht eine Ausnahme: Kilometerlange Warteschlange am Petersdom

Nur wenige Stunden Pause, dann geht es weiter: Am Petersdom läuft der zweite Tag der öffentlichen Aufbahrung von Papst Franziskus an. Erneut ziehen Tausende Menschen dicht an dicht an dem offenen Sarg vorbei. Vor dem Petersplatz und der Sicherheitskontrolle bildete sich noch vor 8 Uhr eine etwa einen Kilometer lange Warteschlange von Gläubigen. Diese führte teils in Zick-Zack-Linien über angrenzende Plätze und Nebenstraßen. Ordnungskräfte und Freiwillige regelten den Verkehr rund um die Menschen.

Um 7.00 Uhr begannen die Sicherheitsleute schließlich damit, die Gläubigen in das Gotteshaus vorzulassen. Dort liegt vor dem Hauptaltar der Pontifex, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben war. Noch bis Freitagabend ist Franziskus in dem offenen Sarg aufgebahrt, ehe dieser für die Trauerfeier und Beisetzung am Samstag verschlossen wird. Eigentlich hatte der Heilige Stuhl geplant, den Petersdom am Mittwoch und Donnerstag nur bis Mitternacht zu öffnen. Wegen des großen Andrangs aber entschieden die Verantwortlichen, die Menschen auch nach Mitternacht noch in den Dom zu lassen. In einem Livestream aus der Basilika war zu sehen, wie noch bis in die Morgenstunden immer wieder Leute vorgelassen wurden, die zuvor teils stundenlang auf Einlass gewartet hatten.

07:38 Uhr

Was macht eigentlich Robert Habeck gerade?

Liebe Leserinnen und Leser,

was macht Robert Habeck gerade eigentlich? Zu Zeiten der Ampelregierung war er einer der Köpfe, die regelmäßig die Titelseiten der Zeitungen füllten, heute ist seine Zukunft ungewiss. Vergangene Woche sorgten Schlagzeilen für Aufsehen, der ehemalige Grüne-Kanzlerkandidat würde sich sofort aus dem Bundestag zurückziehen. Seine Partei hatte zwar das Wahlziel im vergangenen Februar verpasst, er aber dennoch ein Mandat errungen. Die "Süddeutsche Zeitung" korrigierte die Berichte danach: Habeck verlasse vorerst doch nicht den Bundestag und werde sich im Auswärtigen Ausschuss um das deutsch-amerikanische Verhältnis kümmern - zumindest bis zur parlamentarischen Sommerpause.

Und da sind ja noch seine Aufgaben als geschäftsführender Wirtschaftsminister. Heute stellt er die neue Konjunkturprognose vor. Es wird erwartet, dass die Regierung die Prognose erneut senkt, um 13.15 Uhr gibt es Klarheit.

Das wird heute auch noch wichtig:

  • Im Petersdom können Gläubige weiter vom verstorbenen Papst Franziskus Abschied nehmen. Die Basilika ist heute von 7 Uhr bis Mitternacht geöffnet, erneut werden Tausende erwartet.
  • Die Menschen in Israel erinnern am Holocaust-Gedenktag an die sechs Millionen jüdischen Opfer der deutschen Nationalsozialisten und ihrer Helfershelfer. Vormittags heulen zum Gedenken landesweit die Sirenen.
  • Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. äußert sich um 10.30 Uhr zu den Wärmepumpen-Marktzahlen aus dem ersten Quartal.
  • Das Statistische Bundesamt veröffentlicht gegen 8 Uhr Zahlen über Fahrradunfälle in Deutschland.

Mein Name ist Sebastian Schneider, ich begleite Sie durch den frühen Nachrichtentag. Bei Fragen, Anmerkungen und Hinweisen schreiben Sie mir gerne unter sebastian.schneider@ntv.de.

Los geht's!

06:54 Uhr

Schlechte Nachrichten für Biertrinker zeichnen sich ab

Schlechte Nachricht für alle Biertrinkerinnen und -trinker: Der Deutsche Brauerbund kündigt für die kommenden Jahre höhere Preise an. "Heute kostet die Bierproduktion viel mehr als vor fünf oder zehn Jahren", sagte Verbandshauptgeschäftsführer Holger Eichele der "Bild"-Zeitung. "Die Preise für Biere müssen eigentlich steigen."

Grund dafür seien unter anderem die gestiegenen Preise für Hopfen und Personal. Zugleich kämpften immer mehr Brauereien mit Absatzrückgängen und damit sinkenden Einnahmen. "Brauereien sind darauf angewiesen, die stark gestiegenen Produktionskosten zumindest teilweise weiterzugeben", führte Eichele aus. Zur möglichen Höhe des Preisanstiegs äußerte er sich aber nicht. Möglich ist aber auch, dass es für Konsumenten kurzfristig gute Nachrichten gibt: Durch die Trump-Zölle kommt auf die Brauereien ein Absatzproblem zu, das gestiegene Angebot könnte die Preise im heimischen Biermarkt senken.

06:18 Uhr

Trump legt im Kampf gegen Harvard nach

Besonders auf die Elite-Uni Harvard hat er es abgesehen: US-Präsident Donald Trump versucht weiter, die Universitäten unter Druck zu setzen - diesmal mit mehreren Dekreten. Darunter ist eines, das ausländische Spenden für Hochschulen ins Visier nimmt. Es gebe den Verdacht, dass Universitäten wie Harvard Gesetze zur Offenlegung ausländischer Spenden verletzten, erklärte ein Mitarbeiter Trumps bei der Vorstellung der Dekrete.

Der neue Erlass soll dafür sorgen, dass Hochschulen zum Schutz von "nationalen und Sicherheitsinteressen" alle ausländischen Gelder offenlegen, die in ihre Einrichtungen fließen. So solle der "Markt der Ideen" vor aus dem Ausland finanzierter Propaganda geschützt werden. Ein weiteres Dekret diene dazu, Universitäten dazu zu verpflichten, Studenten aufgrund ihrer Leistung und nicht aufgrund "woker" Kriterien aufzunehmen, hieß es. So will die US-Regierung laut dem Erlass das Akkreditierungssystem für Hochschulen reformieren, damit sich diese darauf konzentrieren, "qualitativ hochwertige akademische Programme ... anzubieten."

06:00 Uhr

Schlagzeilen aus der Nacht

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