Infografik

Fluchtroute im Gazastreifen Satellitenfoto zeigt fliehende Menschen

Blick aus dem All: Ein Abschnitt der Fluchtroute südlich von Gazastadt am 7. November gegen Mittag.

Blick aus dem All: Ein Abschnitt der Fluchtroute südlich von Gazastadt am 7. November gegen Mittag.

(Foto: Satellite image ©2023 Maxar Technologies.)

Bei den Kämpfen im Gazastreifen droht die Bevölkerung weiter ins Kreuzfeuer zu geraten. Das israelische Militär rät dringend zur Flucht: "Nutzen Sie die nächste Gelegenheit, um über Wadi Gaza hinaus nach Süden zu ziehen." Aktuelle Satellitenaufnahmen ermöglichen Einblicke in die Entwicklungen entlang der Evakuierungsroute.

Im Norden des Gazastreifens kämpfen israelische Bodentruppen gegen schwer bewaffnete und gut verschanzte Hamas-Mitglieder. In Gaza-Stadt kommt es zu teils heftigen Gefechten im Zentrum sowie zu anhaltenden Bombardements aus der Luft. Das israelische Militär ruft die Zivilbevölkerung im Kampfgebiet erneut dazu auf, den Norden des Gazastreifens zu ausgewiesenen Zeiten über eine eigens eingerichtete Evakuierungsroute zu verlassen. Die Strecke folgt der Hauptverbindungsstraße Salah-Addeen von Gaza-Stadt aus nach Südwesten.

Die Bewegungen am Boden sind teilweise aus dem All erkennbar: Am Dienstag zum Beispiel nutzten Hunderte Menschen den geschützten Korridor entlang der Strecke, wie hochauflösende Satellitenbilder des US-Anbieters Maxar belegen. Die Aufnahmen entstanden am 7. November gegen Mittag und zeigen nur einen kleinen, punktuellen Ausschnitt des Geschehens.

Vergrößerter Ausschnitt: Einzelne Personen und Gruppen bewegen sich auf der östlichen der beiden Fahrbahnen in Richtung Wadi Gaza.

Vergrößerter Ausschnitt: Einzelne Personen und Gruppen bewegen sich auf der östlichen der beiden Fahrbahnen in Richtung Wadi Gaza.

(Foto: Satellite image ©2023 Maxar Technologies.)

Zu sehen ist auf den Bildern ein kurzer Abschnitt der Fluchtroute südlich von Gaza-Stadt. "Schließen Sie sich den Hunderttausenden an, die in den letzten Tagen den Aufrufen gefolgt sind und nach Süden gezogen sind", hieß es dazu in einer Nachricht des israelischen Militärs.

"Wenn Sie und Ihre Lieben Ihnen am Herzen liegen, machen Sie sich gemäß unseren Anweisungen auf den Weg nach Süden", teilte der IDF-Sprecher Avichay Adraee mit. Adraee ist Oberstleutnant des israelischen Militärs und dort zuständig für die Kommunikation in der arabischsprachigen Öffentlichkeit.

In starker Vergrößerung ist auf den Satellitenfotos vom Dienstag tatsächlich ein langgestreckter Zug von Personen zu sehen, der sich offenbar aus Richtung Gaza-Stadt kommend gruppenweise nach Süden bewegt. Die Grenze der Evakuierungszone bei Wadi Gaza ist von dieser Stelle aus noch etwa 1,2 Kilometer entfernt. Wie viele Palästinenser dem israelischen Aufruf folgten, lässt sich aus diesen Bildern allerdings nicht ablesen.

Videos aus israelischer Quelle zeigten am Dienstag auf der Fluchtroute eine deutlich größere Menschenmenge - allerdings war auch hier nur ein kleiner Ausschnitt zu erkennen - und womöglich wurde das Video zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt aufgenommen. Der Fluchtkorridor war schließlich von 10.00 bis 14.00 Uhr über mehrere Stunden hinweg offiziell geöffnet.

Bei den Kämpfen gegen die Hamas spielt die Zivilbevölkerung eine wichtige Rolle: Die israelische Armee muss in dem Gebiet aus Rücksicht auf das Leben Unbeteiligter sehr vorsichtig vorgehen. Bilder getöteter oder verletzter Zivilisten schaden Israel. Zugleich nutzt die Terrororganisation das dicht bebaute Gelände im Gazastreifen offenkundig als Deckung.

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Die Hamas missbrauche die palästinensische Bevölkerung als "menschliche Schutzschilde", betont das israelische Militär. "Seien Sie sicher", heißt es im Aufruf an die Bevölkerung im Gazastreifen auf Arabisch, "dass die Hamas-Führer bereits darauf geachtet haben, sich selbst und ihre Familienangehörigen zu schützen."

Am Mittwoch rief das israelische Militär die Bevölkerung erneut dazu auf, die Evakuierungszone nordöstlich des Wadi-Gaza-Tals zu verlassen. "Der Norden des Gazastreifens wird als erbittertes Kampfgebiet betrachtet, und die Zeit zur Evakuierung läuft ab."

Quelle: ntv.de

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