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Impfstoff-Logistiker Va-Q-tec "Eine Pause können wir uns nicht leisten"

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer benötigt Termperaturen von minus 70 Grad.

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer benötigt Termperaturen von minus 70 Grad.

(Foto: REUTERS)

Nach den Impfstoffherstellern stehen nun die Logistiker im Fokus, die die tiefgekühlten Vakzine verteilen werden. Ganz vorne mit dabei: Va-Q-tec. Es sei eine große Herausforderung, sagt Chef und Gründer Joachim Kuhn: "Wir werden durcharbeiten müssen." Aber das Team sei stolz, "Teil der Geschichte zu sein".

Transport und Verteilung der Covid19-Impfstoffe werden eine logistische Herkulesaufgabe. Mehrere deutsche Unternehmen spielen dabei eine Schlüsselrolle – vorne mit dabei: Va-Q-tec. Der Mittelständler aus Würzburg ist spezialisiert auf Thermocontainer und -boxen, in denen die Impfstoffe aber auch Testkits zu konstanten Temperaturen rund um die Welt verschickt werden können - der Impfstoff von Biontech und Pfizer etwa benötigt minus 70 Grad. Solche Temperaturen können nur Spezialisten sicherstellen, und allein Biontech und Pfizer wollen bis Ende 2021 1,3 Milliarden Impfstoffdosen produzieren.

Va-Q-tec-Chef Joachim Kuhn: "Unsere Erfindung funktioniert wie eine sehr große Thermoskanne."

Va-Q-tec-Chef Joachim Kuhn: "Unsere Erfindung funktioniert wie eine sehr große Thermoskanne."

Der Gründer und Chef von Va-Q-tec, Joachim Kuhn, ist zuversichtlich, dass sein Unternehmen die Herausforderung meistern wird: "Die Zahlen sind groß, aber es liegt mit Anstrengung, wohlgemerkt mit großer Anstrengung, in einem zu bewältigenden Rahmen", sagte Kuhn im Podcast "Die Stunde Null". "Ich bin guter Hoffnung. Wir werden es hinkriegen." Es gebe natürlich Kontinente und Länder, wo der Transport schwieriger werde, beispielsweise Lateinamerika, Afrika, aber auch Teile Russlands und Asiens - denn besonders der Transport auf den letzten Kilometern zu Land sei kompliziert. "Aber in Deutschland, Mitteleuropa und den westlichen Ländern ist die Versorgung einigermaßen gewährleistet. Und es gibt ja nicht nur uns."

Va-Q-tec wurde 2001 als ein Spin-off der Universität Würzburg gegründet und beschäftigt inzwischen 500 Mitarbeiter. Bereits beim Transport von Testkits, die auch gekühlt werden müssen, spielte das auf Vakuumdämmung spezialisierte Unternehmen eine wichtige Rolle. "Unser Thermocontainer funktionieren wie eine sehr große Thermoskanne", sagte Kuhn.

Derzeit ist das Würzburger Unternehmen mit mehreren Pharmakonzernen im Gespräch und will seine Kapazitäten - derzeit 2500 Container - ausweiten. "Darüber hinaus haben wir noch eine internationale Flotte von 20.000 bis 25 000 Boxen, die in aller Welt unterwegs sind", berichtet Kuhn. Die Produkte werden verkauft und vermietet.

 

Das Hochfahren der Produktion, aber auch die Verhandlungen, Gespräche und Verträge lasten Va-Q-tec ziemlich aus. "Natürlich gibt's auch bei uns Weihnachten", sagt Kuhn. "Aber wir werden sicherlich durcharbeiten müssen. Wir können es uns nicht leisten, eine Pause zu machen. Und ich muss natürlich schauen, dass unser Team gesund bleibt." Die Mitarbeiter aber seien "wirklich stolz, Teil dieser Geschichte zu sein".

Mehr zum Thema

Hören Sie in der neuen Folge von "Die Stunde Null"

  •     Wie die Technologie von Va-Q-tec funktioniert und warum sie so einzigartig ist
  •     Was Joachim Kuhn rät, damit mehr Forscher Unternehmen gründen
  •     Für welche Produkte Kuhns Technologie noch eingesetzt werden kann - etwa zur Fassadendämmung

Alle Folgen finden Sie direkt bei Audio NowApple oder Spotify oder via Google.

Quelle: ntv.de

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