Chance für kleine Hersteller Gamescom? "Die Zeit der Ballerspiele ist vorbei"
31.08.2022, 10:00 Uhr
In den vergangenen beiden Jahren war die Gamescom wegen der Pandemie auf ein digitales Format ausgewichen.
(Foto: picture alliance / Panama Pictures)
Das Comeback der Gamescom in Köln ist geglückt. Zwar waren die meisten großen Hersteller nicht dabei. Die kleineren Spieleentwickler haben zusammen mit Stars aus der Szene aber dafür gesorgt, dass das kaum aufgefallen ist, findet Gaming-Experte Robby Hunke.
Dichtes Gedränge, Anstehen am Stand des Lieblingsspiels und bunt kostümierte Gamer: Die Gamescom hat ihr Comeback gefeiert. Zwar waren mit 265.000 Besuchern gut 100.000 weniger Menschen in Köln als sonst, doch das tat der Messe keinen Abbruch, findet Robby Hunke. Er ist Journalist und in der Gaming- und Streamer-Szene bestens vernetzt.
Wer mit Hunke über die Messe geht, muss Zeit mitbringen. Auch er wird - wie die großen Gaming-Streamer - alle paar Meter nach einem Selfie gefragt. Hunke ist überzeugt: Die Zeit der Baller-Spiele ist vorbei. Spiele wie "World of Warcraft" hätten ein hohes Suchtpotential. "Ich glaube, da hat die Gaming-Wirtschaft ein gewisses Verantwortungsgefühl entwickelt", so Hunke.
Streamer entscheiden über Erfolg der Spiele
Deshalb hat er auch mit Freude beobachtet, dass andere Spiele bei der diesjährigen Gamescom im Mittelpunkt standen. "Das war die Chance für die kleinen Hersteller und die haben sie wirklich auch genutzt." Gemeint ist der Indie-Bereich. Das steht für unabhängige, kleine Spieleentwickler, die mit wenig Geld Videospiele auf den Markt bringen.
Welche Spiele erfolgreich sind, entscheiden zum Teil auch die Streamer, die Influencer der Gaming-Szene. Ein Beispiel ist Elias Nerlich, der allein auf der Plattform Twitch mehr als eine Million Abonnenten hat. "Wenn ein Elias Nerlich den Stream bei Twitch anwirft, dann schauen auf einem normalen Montagabend 40.000 Leute zu." Kurz gesagt: Was die Streamer dieses Landes sagen und spielen, ist Trend. Nerlich ist für Hunke dabei so etwas wie der moderne Thomas Gottschalk.
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Quelle: ntv.de