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Außer Atem zieht Yuka Akimoto unter der sengenden Sommersonne ihre Rikscha durch die Straßen von Tokio.
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Auf dem Rücksitz des schwarzen, zweirädrigen Wagens bewundern zwei französische Touristen die Sehenswürdigkeiten. Als die 45-minütige Tour zu Ende ist, verbeugt sich Akimoto tief vor ihren Kunden.
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Dann bietet sie ihre mit einem sauberen Tuch bedeckte Handfläche an, um dem Paar beim Aussteigen zu helfen. Schweiß rinnt über ihr gerötetes Gesicht, die Blasen unter dem Tuch sehen die Touristen nicht.
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Die 21 Jahre alte Akimoto ist eine der wenigen Frauen, die in Tokio Rikschas ziehen. Auf den von Männern dominierten Beruf wurde sie durch soziale Medien aufmerksam.
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Und soziale Medien sind es wiederum, die einigen der Fahrerinnen eine lokale und auch internationale Fangemeinde bescheren.
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"Ich kann nicht leugnen, dass es am Anfang extrem anstrengend war", sagt Akimoto, denn die Rikscha wiegt bis zu 250 Kilogramm. "Ich bin nicht sehr sportlich und der Wagen fühlte sich so schwer an."
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Inzwischen liebe sie ihre Arbeit und möchte ihr so lange nachgehen, wie es ihr körperlich möglich ist.
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Auf einem Anhänger, den sie an einer Schnur um den Hals trägt, steht: "Ich will nicht aufgeben."
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Akimoto kam vor zwei Jahren zur Firma "Tokyo Rickshaw". Eigentlich hatte sie eine Stelle im Disneyland von Tokio antreten wollen, aber die Pandemie machte ihre Pläne zunichte.
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Tokyo Rickshaw, das hauptsächlich in der Touristengegend im Stadtteil Asakusa tätig ist, gibt an, dass etwa ein Drittel der 90 Rikscha-Fahrer Frauen sind.
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Und es werden weitere Mitarbeiterinnen gesucht.
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"Als sich uns die erste Frau anschloss, war das cool", sagt Ryuta Nishio, der Chef von Tokyo Rickshaw. "Seit wir Videos von ihr in den sozialen Medien gepostet haben, sind viele Frauen ihrem Beispiel gefolgt und haben sich uns angeschlossen."
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"In Zukunft möchte ich einen Ort schaffen, an dem sich Frauen wohlfühlen, um zu arbeiten und eine aktive Rolle zu spielen", fügte er hinzu.
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Akimoto und ihre Kolleginnen und Kollegen tragen traditionelle Tabi-Socken mit geteilten Zehen ...
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... und laufen 20 Kilometer pro Tag, egal bei welchem Wetter.
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Wer eine Rikscha zieht, muss nicht nur körperlich stark sein, sondern auch über eine umfassende Kenntnis von Tokio verfügen ...
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... und wissen, wie man am besten Touristen anspricht, von denen sie meist für Besichtigungen angeheuert werden.
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Die beliebtesten Fahrerinnen und Fahrer verdienen über 1 Million Yen (über 6300 Euro) im Monat, das Dreifache des nationalen Durchschnitts, so Tokyo Rickshaw. Und der Job sei beliebt: ...
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... Weniger als zehn Prozent aller Bewerber und Bewerberinnen bekommen einen Job angeboten.
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Die Rikscha-Fahrerinnen und Rikscha-Fahrer werben aktiv in den sozialen Medien für sich.
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Genau diese Beiträge in den sozialen Medien waren es, die die Studentin Yumeka Sakurai dazu brachten, bei Tokyo Rickshaw anzufangen.
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"Ich habe viele Videos von Frauen gesehen, die hart trainieren und Rikscha-Fahrerinnen werden", sagt die 20-Jährige. "Sie gaben mir die Zuversicht, ...
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... dass ich es auch schaffen kann, wenn ich mich anstrenge."
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Nachdem sie sich vier Monate vorbereitet und den Widerstand von Freunden und Familien überwunden hatte, ...
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... sei sie jetzt stolz darauf, Fahrgäste in ihrer Rikscha zu befördern, sagt Sakurai.
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Die 29-jährige Shiori Yano ist seit neun Jahren Rikscha-Fahrerin und jongliert mit den Anforderungen des Jobs und ihrer Familie.
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Die ehemalige Fitnesstrainerin legte nach der Geburt ihres Kindes eine vierjährige Pause ein. Jetzt zieht sie wieder acht Stunden am Tag die Rikscha.
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Bevor sie abends nach Hause fährt, um Abendessen zu kochen und andere Hausarbeiten zu erledigen, holt sie ihre Tochter von der Kindertagesstätte ab.
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"Von außen sah der Job beeindruckend aus, aber ich hatte es nicht immer einfach, unter anderem als ich zugunsten eines männlichen Fahrers abgelehnt wurde", sagt Yano.
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Dennoch wolle sie weiterhin eine Rikscha ziehen, weil ihr die Arbeit Spaß macht.
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Tokyo-Rickshaw-Chef Nishio erzählt, er erhalte manchmal Beschwerden, dass Frauen nicht so eine körperlich anstrengende Arbeit machen sollten.
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Es komme auch vor, dass Fahrerinnen sexuell belästigt werden oder ihr Wissen von männlichen Kunden infrage gestellt wird, fügt er hinzu.
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In der Firma machten sie keinen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeitenden, so Nishio: ...
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... "Die Frauen sagen, dass sie genauso behandelt werden wollen wie die Männer, und in Wirklichkeit sind viele von ihnen viel zäher." (kse/rts)
Mit Zehensocken und Ausdauer Japanerinnen begeistern sich fürs Rikscha-Ziehen
Die Wagen sind bis zu 250 Kilo schwer und müssen etwa 20 Kilometer am Tag durch die Straßen von Tokio gezogen werden. Trotzdem möchten immer mehr Japanerinnen als Rikscha-Fahrerinnen arbeiten. Warum begeistern sie sich so sehr für den körperlich schlauchenden Job?
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