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Jahrelang wurde Emem Thomas wegen ihres Körpers von schlankeren Mitschülerinnen und Mitschülern mit spöttischen Bemerkungen gequält.
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Die Hänseleien erschütterten ihr Selbstvertrauen. Als Teenagerin gab Thomas (im Bild mit ihrem Vater) viele ihrer Träume auf - zum Beispiel die Teilnahme an einem lokalen Schönheitswettbewerb.
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Doch dann fand sie eine berufliche Nische, in der ihr Körper, den Thomas heute stolz "plus-sized" nennt, geschätzt wird: ...
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... 2018 gründete sie in Uyo im Südosten Nigerias "Dragon Squad Limited", ein Team von Türsteherinnen.
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"Ich liebe das, wenn ich sehe, was Drachen in Filmen machen", sagt die 37-Jährige. "Sie sind auch ein Symbol für Macht und Schutz."
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Thomas beschäftigt ausschließlich Frauen mit einem bestimmten Körpergewicht und einer bestimmten Figur.
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So wird ein sicherer Raum für Plus-Size-Frauen geschaffen, die sich in einem traditionell von Männern dominierten Bereich behaupten können.
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"In meinem Team dreht sich alles um Plus-Size-Frauen", erklärt Thomas. "Wenn du einen Plus-Size-Körper hast, dann ist das für mich in Ordnung, bevor ich über deine Leidenschaft und andere Qualifikationen spreche."
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Die 43 Mitglieder der Dragon Squad haben bei rund 2000 Veranstaltungen wie Hauspartys, politischen Kundgebungen, ...
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... Fashion-Events, ...
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... Beerdigungen und Clubnächten für Sicherheit gesorgt.
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Außerdem sind die Frauen auch als Personenschützerinnen für einzelne Auftraggeberinnen tätig.
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"Die Leute erwarten von uns, dass wir in der Küche stehen oder uns schminken und andere weibliche Dinge machen, aber die Mitgliedschaft in dieser Truppe hat mich wirklich aufgeklärt", sagt Peace Vigorous.
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Mit 23 Jahren ist sie die Jüngste im Team.
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Bekleidet mit Stiefeln und dunklen Brillen tragen die Türsteherinnen neben Walkie-Talkies auch Pfefferspray bei sich.
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Das Risiko, bei der Arbeit belästigt zu werden, "haben wir immer im Hinterkopf", erklärt Thomas.
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"Wir bereiten uns immer darauf vor" ebenso wie auf den Fall, dass "Männer auf uns herabschauen".
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An einem bewölkten Morgen leitet Thomas eine schweißtreibende Fitnesseinheit an.
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Die Frauen haben neue Fähigkeiten, Kraft und - was für Thomas besonders wichtig ist - Selbstvertrauen erworben.
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"Die meisten von ihnen waren immer schüchtern. Sie konnten nicht reden", sagt sie. Auch sie selbst sei wegen ihres Gewichts introvertiert gewesen.
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Ein Verhalten, das Aufmerksamkeit erregt, wie etwa vor einer Menschenmenge zu stehen und Befehle zu erteilen - das kann für Frauen, die es gewohnt sind, die Öffentlichkeit zu meiden, eine besondere Herausforderung sein.
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"Stell dich der Menge und sei du selbst", rät Thomas ihnen, wenn sie zögern. "Ihr sollt gesehen werden."
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Thomas' neu gewonnenes Selbstvertrauen hat ihr soziales und familiäres Leben in Uyo verändert.
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Dort lebt sie gemeinsam mit ihren zwei Söhnen, dem sieben Jahre alten Majesty ...
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... und dem 13-jährigen Wisdom.
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Inzwischen bezeichnet sich Thomas nicht mehr als introvertiert und scheut sich nicht, auf öffentliche Veranstaltungen zu gehen.
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Ihr Einsatz für "Dragon Squad" hat sie auch dazu gebracht, sich für die Rechte von Mädchen und Frauen einzusetzen.
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Geschlechtsspezifische Gewalt ist in Nigeria weit verbreitet. Das afrikanische Land weist weltweit eine der höchsten Zahlen sexueller Übergriffe auf.
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Für Thomas bedeutet Wandel ein "Durchbrechen von Schranken", um zu zeigen, was Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft leisten.
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Sie glaubt, dass Türsteherinnen "eine Art haben, die Gefahr zu bannen", für die die meisten Männer keine Geduld aufbringen: Sie hören Unruhestiftern und Opfern genau zu.
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"Ich sehe keinen Grund, warum man Frauen keine Chance geben sollte“, resümiert Thomas. (kse/rts)
Selbstbewusste "Dragon Squad" Türsteherinnen kämpfen in Nigeria gegen Stereotype
Bei "Dragon Squad Limited" kann nicht jeder anheuern: Das Türsteherinnen-Team besteht ausschließlich aus Plus-Size-Frauen. Wegen ihres Körpers haben die 43 Nigerianerinnen oft Hänseleien erleben müssen. Ihr Job hat ihnen nun neues Selbstbewusstsein gegeben.
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