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Nun ist es passiert: Saab ist pleite. Nachdem der Autobauer jüngst seinen Arbeitern keine Löhne mehr zahlen konnte und die Verluste ausuferten, musste Saab Gläubigerschutz beantragen.
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Statt im Sinne des neuesten Konzeptautos Phoenix wieder aus der Asche zu steigen, ...
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... droht die Traditionsmarke, nun endgültig vor die Hunde zu gehen.
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Die Intellektuellen ...
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... und Progressiven, denen im Allgemeinen eine Vorliebe für die schwedische Kultmarke nachgesagt wird, dürften dann Trauer tragen.
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Und in der Automobilwelt würde eine über 60-jährige Geschichte ein unrühmliches Ende nehmen.
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Die Wurzeln von Saab liegen eigentlich im Flugzeugbau.
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Doch bei aller Qualität: Schwarze Zahlen hatte das Unternehmen seit den 1990ern nicht mehr geschrieben. Nach 20 Jahren als Tochter von General Motors befand sich Saab 2009 zum ersten Mal kurz vor dem Bankrott. Bei einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro stand ein deftiger Verlust von 400 Millionen Euro zu Buche.
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Am 26. Januar 2010 erfolgte dann das große Aufatmen in Trollhättan: Für 400 Millionen Dollar kaufte die Sportwagenfirma Spyker die Firma und rettete die Traditionsmarke in letzter Minute vor der Abwicklung. Strahlend präsentierten sich Spyker-Chef Victor Müller und sein Saab-Pendant Jan-Aake Jonsson in Stockholm.
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Die Übernahme glich einer mittleren Sensation. So waren die Niederländer von Spyker 2007 zwar mit einem eigenen Team in der Formel 1 vertreten, in Sachen Unternehmensgröße fuhren sie jedoch mindestens eine Liga unter Saab.
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Fortan galt es alte Zöpfe abzuschneiden ...
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... und die Erinnerung an den vorhergehenden Eigentümer zu verdrängen.
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Zunächst herrschte Aufbruchstimmung. Stolz präsentierten die Schweden auf dem Automobilsalon in Genf den Saab 9-5 im neuen Gewand. Der Erfolg des Flaggschiffs galt als eine der Hauptvoraussetzungen für das Fortbestehen der Kultmarke.
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Im September 2010 war BMW-Vertriebschef Ian Robertson zu Gast in Trollhättan. Ab 2012 wollten die Münchner Saab mit Motoren für eine Modellreihe ausstatten.
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Wenig später bewarben die Schweden auf dem Pariser Autosalon ihr erstes Elektroauto, den 9-3 ePower. Vor allem die Lithium-Ionen-Batterien lassen den Kraftprotz in nur 8,5 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen.
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Der niederländische Eigentümer Spyker setzte derweil bald alles auf die Karte Saab. Ende Februar 2011 gab das Unternehmen aus Zeewolde bekannt, seine Sportwagenlinie zu verkaufen.
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Kurz darauf zogen wieder dunkle Wolken in Trollhättan auf. Wegen unbezahlter Rechnungen blieben Lieferungen aus. Die Bänder standen still. Saab entschloss sich, firmeneigene Immobilien zu verkaufen, um neues Geld aufzutreiben.
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Zwar gab die schwedische Schuldenverwaltung grünes Licht, das letzte Wort hatte jedoch die Europäische Investment Bank. Die stellte sich quer.
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Zudem platzte ein Deal mit der chinesischen Hawtai Motor Group. 150 Millionen Euro wollten die Chinesen ursprünglich investieren.
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Kurze Zeit später fand sich im Reich der Mitte doch noch ein Strohhalm. Der Autohändler Pang Da um Chef Pang Qinghua nahm 110 Millionen Euro in die Hand.
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Letztlich liefen die Bänder nur zehn Tage. Einmal mehr fehlten den Schweden Teile.
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Nun erreicht die Angestellten in Trollhättan die nächste Hiobsbotschaft. Ihr Arbeitgeber kann ihnen keine Löhne zahlen.
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Die Bruchlandung von Saab ist keine Überraschung.
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Finden sich keine neuen Investoren, droht jedoch der finale Crash (Text: Markus Mechnich / Michael Kreußlein)
Saab beantragt Gläubigerschutz Dem alten Schweden droht der große Crash
Der angeschlagene Autobauer Saab ist pleite und steht damit näher am Abgrund als je zuvor. Ob nun eine letzte Rettung glückt, ist fraglich. Damit könnte die Automobilwelt bald um eine echte Kultmarke ärmer sein.
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