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Ob weiß, grau getigert, schwarz oder rot gefleckt - auf Aoshima kann man Katzen in allen Fellfärbungen finden.
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Auf der kleinen Insel im Süden Japans kommen auf einen menschlichen Einwohner sechs Katzen.
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Früher einmal lebten hier 900 Menschen, meist Fischerfamilien.
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Doch immer mehr Junge zogen weg. Es blieben die Alten ...
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... und die Katzen.
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Auf 22 Menschen kommen inzwischen 122 Katzen.
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Die Tiere waren einst angeschafft worden, um auf den Fischerbooten Mäuse zu fangen.
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Wie viele Mäuse noch auf der Insel leben, ist nicht bekannt. Aber weil die Katzen keine natürlichen Feinde hatten, ...
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... vermehrten sie sich unkontrolliert.
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Überall in den verlassenen Häusern leben Katzen.
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Die Tiere betteln um Futter oder versorgen sich durch menschlichen Müll. Nicht überall sind sie willkommen.
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Jeder muss sehen, wo er bleibt.
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Inzwischen haben Touristen die Insel entdeckt.
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Zweimal am Tag legt eine Fähre an, mehr als 34 Gäste fassen die kleinen Schiffe nicht.
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Die Touristen kommen als Tagesgäste, ...
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... füttern die Tiere und streicheln sie.
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Viel mehr kann man auf Aoshima auch nicht tun, es gibt keine Restaurants, Hotels oder Geschäfte.
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Es gibt auch keine anderen Sehenswürdigkeiten.
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Es gibt nur ein paar alte Menschen, die ihre Ruhe haben wollen ...
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... und die Katzen.
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Trotzdem sind Katzenliebhaber begeistert.
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Manche kommen immer wieder, weil sie von der Katzeninsel gar nicht genug bekommen können.
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Und die Katzen wissen genau, jetzt gibt es Reisbällchen, Energieriegel oder ein Stück Kartoffel.
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Dafür kann man sich auch schon mal ein bisschen ins Zeug legen.
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Damit die Zahl der Tiere nicht noch weiter anwächst, ...
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... hat man inzwischen damit begonnen, einige Kater zu kastrieren.
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Bisher sollen zehn Tiere behandelt worden sein.
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Das wird nicht reichen, um das bisherige Mensch-Katzen-Verhältnis zu halten.
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Die Bewohner der Insel glauben, dass es ihnen Glück und Wohlstand bringt, wenn sie die Katzen füttern.
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Und davon kann Aoshima jede Menge gebrauchen.
Mehr Miezen als Menschen Die Insel der Katzen
Auf der japanischen Insel Aoshima leben mehr als 120 Katzen und 22 Menschen. Was als Idee zur Bekämpfung einer Mäuseplage begann, ist inzwischen eine Touristenattraktion und das Abbild einer sich wandelnden Gesellschaft.
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