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Halloween – manch Europäer rümpft da pikiert die Nase.
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Schließlich wird der 31. Oktober nur noch mit dem Spektakel in den USA in Zusammenhang gebracht, …
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… mit nach Süßigkeiten bettelnden Kindern, Gummibärchen in Kürbisform und gruseligen Abenteuern bei den "Simpsons".
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Ähnlich wie der Valentinstag im Februar ist Halloween vor allem als Konsumtag nach Deutschland gekommen.
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Das tut seiner Beliebtheit bei Kindern allerdings keinen Abbruch – schließlich gibt es Süßes.
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Der Ursprung von Halloween ist aber nicht mehr ganz nachzuvollziehen.
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Einerseits könnte es sich um das Vorabendfest des katholischen Allerheiligen handeln, schließlich leitet sich der Name auch von dessen englischer Bezeichnung ab: "All Hallows Eve".
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Andererseits werden auch immer wieder keltisch-heidnische Wurzeln ins Spiel gebracht, die nach der Christianisierung durch das kirchliche Fest überdeckt wurden.
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Auch die Tradition schauerlicher Fratzen – ob nun in Rüben oder Kürbisse geschnitzt – könnte sich auf ein keltisches Fest beziehen, dem Samhain, was so viel wie "Ende des Sommers" bedeutet.
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Es war ein Fest zur Feier des Abschlusses der Ernte und des Winterbeginns – …
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… und in der Mythologie Irlands auch die Nacht der Begegnung zwischen Lebenden und Toten.
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Selbst nach der Christianisierung blieb der Glaube an die Rückkehr der Toten am Vorabend von Allerheiligen bestehen.
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Einwanderer aus Irland brachten Ende des 19. Jahrhunderts Halloween in ihre neue Heimat USA mit.
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Das Fest wird dort inzwischen überall mit Umzügen, gruseligem Schabernack und großen Partys gefeiert – …
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… inklusive ausgehöhltem Kürbis und Kostümierungen als Skelett, Hexe, Geist oder Vampir sowie schaurigen Dekorationsartikeln wie abgehackten Füßen oder künstlichen Narben.
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Selbst das Essen wird liebevoll hergerichtet.
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Es sind eben die dunklen Gestalten, die in dieser Nacht ihr Unwesen treiben.
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Aus den USA kam der Brauch, vor allem in den 1990er Jahren, nach Europa zurück, …
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… verbreitete sich aber auch im Rest der Welt.
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So klingeln nun in Deutschland am Abend des 31. Oktobers immer mehr verkleidete Kinder an den Türen und fordern Geschenke.
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Meist wird der Wunsch nach Zucker mit dem Spruch "Süßes oder Saures!" untermauert. In den USA sagt man "Trick or Treat".
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"Makabere Späßchen wie in den USA stünden hierzulande aber nicht im Vordergrund", sagt der Sprecher der Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie, Dieter Tschorn.
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"Wir haben hier eher ein Soft-Halloween", bilanziert er.
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Die Kirche ist trotzdem nicht begeistert – die evangelische Kirche ärgert sich etwa, dass am 31. Oktober der Reformationstag in Vergessenheit gerät.
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Doch trotz oder gerade wegen der – zumindest in den USA – langen Tradition von Halloween, gibt es immer wieder neue Trends.
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So boomen neuerdings Kostüme für Tiere.
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Vor allem Hunde kommen in den Geschmack von Zorro-Kostüm oder anderen Skurrilitäten.
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Nicht nur Tierschützern dürfte es da die Zornesröte ins Gesicht treiben.
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Ein weiterer – unschöner – Trend: Kinderstreiche als Rache für fehlende "Spenden" eskalieren immer mehr und werden zum Fall für die Polizei.
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Es gibt "Saures", und zwar richtig: Beleidigungen, Belästigungen der Allgemeinheit oder Sachbeschädigungen. Blieb es früher bei Ordnungswidrigkeiten, werden nun immer öfter auch schwere Straftaten begangen.
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Über Senf auf der Türklinke oder einem Totenkopf als Kreidezeichnung vor dem Eingang dürften sich nur wenige aufregen.
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Bei verklebten Türschlössern, zerkratzen Autos, Farbbeuteln an der Wand, verwüsteten Vorgärten oder zerschlagenen Fensterscheiben hört der Spaß aber auf.
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Das gilt erst recht bei Bränden im Flur (hier allerdings eine Feuerwehrübung), weil Halloween-Kids Feuerwerkskörper durch den Briefschlitz der Eingangstür geworfen haben, …
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… aber auch, wenn Jugendliche verkleideten Kindern mit Gewalt gesammelte Süßigkeiten abnehmen. Diese Tatbestände können bei einer Anzeige entsprechend verfolgt werden.
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So wird das gut vermarktete Halloween zum Happening, das neben Kindern immer mehr jung- oder kleingebliebene Jugendliche und Erwachsene gebührend feiern wollen - und das Traditionen wie Martinsfest, Erntedank und Allerheiligen verdrängt.
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Genau das richtige für die heutige Partygesellschaft?
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Manch Europäer kann da nur pikiert die Nase rümpfen.
Kirchlich, keltisch, kindisch Halloween schwappt nach Europa
Das Fest mit den Kürbisköpfen steht vor der Tür. Meist in Gestalt von verkleideten Kindern, die abends an die Tür klopfen. Neuerdings dürfen aber auch Tiere ein Kostüm überziehen. Und die Polizei bekommt es immer öfter mit Straftaten zu tun. Happy Halloween!
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